Des Playoff-Krimis fünfter Teil zwischen den Straubing Tigers und den Schwenninger Wild Wings führte die beiden Kontrahenten wieder zurück nach Niederbayern. Eine Frage würde an diesem Abend im Eisstadion am Pulverturm beantwortet werden: Wer holt sich den ersten Matchpuck und damit die Möglichkeit, am Donnerstag, 28. März, nach dem sechstem Spiel mit dem vierten Sieg am Neckarursprung (Beginn 19.30 Uhr) bereits ins Halbfinale einzuziehen? Die Wild Wings gingen mit einer Veränderung im Kader in die Partie, Boaz Bassen rückte für Ken-André Olimb in die Mannschaft.
Wie würden die Schwenninger die bittere Heimniederlage von Dienstag verdaut haben? Gut. Von Beginn weg suchten die Gäste die Offensive, verzeichneten die ersten Torannäherungen. Beide Mannschaften agierten mit viel Zug zum Tor, gingen dabei allerdings nicht das letzte Risiko, dafür stand zu viel auf dem Spiel. Schwenningen verbrachte mehr Zeit in der Straubinger Zone, schoss auch häufiger auf Tigers-Goalie Hunter Miska.
Die beste Chance in den ersten Minuten hatten jedoch die Gastgeber durch Michael Clarke, dessen Alleingang aber von SERC-Torhüter Joacim Eriksson zunichte gemacht wurde. „Wir machen bisher ein gutes Spiel“, befand Wild-Wings-Stürmer Sebastian Uvira.
In der Tat hatten die Neckarstädter mehr Spielanteile und einige Möglichkeiten, darunter aber keinen Hochkaräter. Straubing verzeichnete eine weitere Top-Chance und nutzte diese wieder einmal eiskalt. Sandro Schönberger entwischte Schwenningens Verteidiger Johannes Huss und traf gegen den chancenlosen Eriksson 100 Sekunden vor der Sirene zum 1:0.
Es kommt noch schlimmer
Ein ärgerliches Tor zu einem ärgerlichen Zeitpunkt, doch es kam noch schlimmer. Nur 16 Sekunden nach Wiederbeginn erzielte JC Lipon das 0:2 aus Schwenninger Sicht. Nun wurde der weg für die Wild Wings wieder sehr weit, doch sie versuchten in der Folge alles.
Die Schwarzwälder bauten immer wieder Druck auf, aber die Tigers schienen tausend Schläger und Beine zu haben. Die Partie wurde nun immer intensiver, es gab wenig Unterbrechungen, dafür aber viel Laufarbeit für alle.
Die Schwäne nahmen nun mehr und mehr Risiko, in der 31. Minute war dies etwas zu viel des Guten. Cole Fonstad erhöhte auf 3:0. Wenig später fuhr Zach Senyshyn für die Wild Wings einen Konter und scheiterte an Miska. Diese beiden Situationen beschrieben das Spiel ziemlich genau.
Straubing war unfassbar effizient. Das vierte Gegentor nahmen die beiden guten Unparteiischen dann allerdings zurück wegen Torwartbehinderung. „Wir müssen die Konter vermeiden. Und wir müssen an unsere Chance glauben, vielleicht ist der Hockey-Gott ja mal auf unserer Seite“, meinte Senyshyn.
Zwei späte Tore für die Moral
Zumindest in den ersten Minuten des Schlussdrittels suchten der SERC-Stürmer und seine Kollegen das schnelle Anschlusstor. Sie kreierten Chancen und das auch in genügender Anzahl, aber es wurde und wurde nicht wirklich gefährlich. Dazu kamen dann auch noch Strafen, die die Schlussoffensive verhinderten.
Doch die Wild Wings wollten das Tor, zumindest eben das eine für die Moral. In der 55. Minute war es endlich soweit: Senyshyn gelang nach feinem Pass von Kyle Platzer das 1:3. Schwenningen setzte nach und Alexander Karachun schaffte das 2:3 (59.). Es brannte noch einmal die Luft, doch es blieb bei der dritten Niederlage für die Wild Wings. Straubing hat damit am Donnerstag die Chance, das Halbfinale klar zu machen.