Eishockey: Im zweiten Heimspiel in ihrer „neuen“ Helios-Arena kassierten die Wild Wings die erste Niederlage. Der EHC RB München nahm am Sonntagnachmittag durch einen knappen, aber verdienten 3:2-Erfolg drei Punkte mit auf die Heimreise. Die Schwenninger verpassten damit den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale des Magenta-Sport-Cups.

Nahezu in Bestformation gingen die Wild Wings in ihr vorletztes Gruppenspiel des Vorbereitungsturniers. Lediglich Verteidiger Christopher Fischer musste aufgrund seiner Sperre pausieren. Allerdings scheint fraglich, ob Torhüter Joacim Eriksson mittlerweile wieder richtig fit ist. Entgegen der Ankündigung von Cheftrainer Niklas Sundblad stand nicht der Schwede im Tor, sondern erneut Patrik Cerveny. Der Backup war gleich nach knapp zwei Minuten gefordert, als er gegen Maximilian Daubner, einen frühen Rückstand verhinderte.

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Bei den Wild Wings war im ersten Drittel nichts zu sehen von dem Schwung, mit dem sie am Donnerstag noch die Eisbären Berlin (7:2) vorgeführt hatten. Dies lag allerdings auch an der Klasse der Gäste aus München. Das Team von Red Bull-Coach Don Jackson setzte die Schwäne von der ersten Sekunde an mit offensivem Spiel unter Druck. Der Favorit spielte seine technische Klasse aus und gab den Wild Wings nur wenig Luft zum Atmen.

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Als mit Boaz Bassen zum ersten Mal ein Schwenninger auf die Strafbank musste, schlugen die Münchner zu. Frank Mauer brachte die „Roten Bullen“ in der 9. Spielminute in Führung. Die starken Bayern ließen auch danach nicht locker und legten weiter ein hohes Tempo vor. Es dauerte allerdings bis zur 18. Minute, ehe der Puck zum zweiten Mal im Schwenninger Netz zappelte. Daryl Boyle traf zum 0:2, nachdem ihm die Wild Wings-Abwehr fahrlässig den Weg in Richtung Cerveny frei gemacht hatte.

Von den Schwenningern war im ersten Drittel offensiv kaum etwas zu sehen. Die einzig nennenswerte Chance hatte Alex Weiß, er scheiterte jedoch an Münchens Torhüter Kevin Reich. So war auch nicht überraschend, dass Verteidiger Johannes Huß kritisch auf den ersten Spielabschnitt blickte: „Wir sind schlecht ins Spiel bekommen und dürfen nicht so viel zulassen, vor allem nicht so viele Schüsse“, sagte der Wild Wings-Neuzugang in der ersten Pause der Partie.

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Vor dem Mitteldrittel war klar: Wollen die Schwenninger verhindern, dass diese Begegnung vorzeitig entschieden ist, musste eine Steigerung her. Und diese Steigerung zeigten die Wild Wings. Mit einem Mann mehr auf dem Eis machten sie von Beginn an Druck. Die Strafzeit der Münchner war gerade abgelaufen, da traf Colby Robak per Schlagschuss nahe der blauen Linie zum 1:2 (22.).

Ab diesem Zeitpunkt war es ein komplett anderes Spiel. Nun waren die Wild Wings mit dem Favoriten auf Augenhöhe und hatten in den folgenden Minuten sogar die besseren Möglichkeiten. Sie waren dem Ausgleich näher, als die Münchner dem 1:3. Wenn man den Wild Wings in diesem Drittel etwas vorwerfen konnte, dann war es die Chancenverwertung. Ansonsten wirkten sie wie verwandelt gegenüber Durchgang Nummer eins.

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Rückschläge gab es dennoch. So musste Travis Turnbull Mitte des zweiten Drittels vorzeitig vom Eis. Humpelnd lief der SERC-Kapitän in die Kabine. Zudem erzielten die Schwenninger in der Schlussphase durch Alex Weiß einen Treffer in Unterzahl, der nicht gegeben wurde. Die Schiedsrichter sahen zu viele Schwenninger Spieler auf dem Eis. Statt des Ausgleich gab es somit eine weitere Strafe. Immerhin überstanden die Gastgeber mit großem Einsatz die doppelte Überzahl der Münchner schadlos.

So gingen die Wild Wings zwar erneut mit einem Rückstand in die Kabine, allerdings mit ganz anderen Eindrücken, da ihnen der Gegner nicht mehr ständig einen Schritt voraus war. „Das war im Mitteldrittel eine klare Leistungssteigerung. Die Schwenninger haben sich der Geschwindigkeit der Münchner angepasst“, meinte SÜDKURIER-Eishockey-Experte Matthias Hoppe nach 40 gespielten Minuten.

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Im Schlussabschnitt knüpften die Schwenninger an ihre Vorstellung aus dem zweiten Drittel an. Den nächsten Torjubel gab es jedoch bei den Münchnern. In Minute 54 stand Patrick Hager sträflich frei und nutzte dies mit einem knallharten Schuss vorbei an Cerveny zum 1:3. Nur zwei Minuten später hatten die Schwenninger mächtig Glück, als der Münchner Jakob Mayenschein die Scheibe an die Unterkante der Latte knallte, der Puck aber noch vor der Torlinie aufprallte.

Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. NHL-Profi Dominik Kahun (Edmonton Oilers), derzeit „Aushilfe“ bei den Münchnern, verpasste dabei in der 50. Minute bei seinem Lattentreffer nur knapp die vorzeitig Entscheidung.

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Die Schwenninger bauten in den Schlussminuten noch einmal mächtig Druck auf. Doch die Zeit lief ihnen davon. Eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene gelang zwar Tylor Spink auf Zuspiel seines Zwillingsbruders Tyson das 2:3. Der Ausgleich war den Wild Wings aber nicht mehr vergönnt. Die Schwäne haben den Halbfinaleinzug beim Magenta-Sport-Cup aber immer noch in der eigenen Hand und können diesen Schritt am nächsten Sonntag im letzten Gruppenspiel zuhause gegen die Adler Mannheim machen.