Eishockey: Die Schwenninger Wild Wings sind gut aus der langen Eishockey-Pause gekommen. Sie gewannen zum Auftakt des Magenta-Sport-Cups bei den Eisbären Berlin mit 5:1 (1:1, 2:0, 2:0) und sorgten damit für eine große Überraschung.
Um 19:32:01 Uhr war es im Berliner Wellblechpalast endlich so weit: Die Schwenninger Wild Wings starteten bei den Eisbären in den Magenta-Sport-Cup. Wenige Sekunden später, um 19:32:54 Uhr, trafen die Neckarstädter auch schon. Verteidiger Dylan Yeo hatte fein auf Darin Olver gepasst. Der Ex-Berliner zog ab und über Travis Turnbull kam die Scheibe erneut zu Olver, der für den ersten Treffer der Wild Wings nach acht Monaten und fünf Tagen Spielpause sorgte.
Wären Zuschauer in der Halle zugelassen gewesen, hätten sich die meisten unter ihnen sicherlich verdutzt angeschaut. Die Schwenninger wirkten durch die Führung wie beflügelt, gingen hohes Tempo und erarbeiteten sich fortan einige gute Chancen. Ein weiteres Tor fiel allerdings nicht, noch nicht.
Eine Strafe gegen SERC-Stürmer Tyler Spink brachte die Gastgeber besser ins Spiel und Wild Wings-Goalie Joacim Eriksson kam zu seiner ersten Top-Parade. Die Gäste überstanden das Powerplay der Berliner zwar, verloren aber deutlich an Schwung. Konsequenterweise trafen die Eisbären nur kurze Zeit später zum 1:1 (8.). Eriksson rettete zunächst gegen Marcel Noebels, doch der völlig frei stehende Parker Tuomie staubte ab.
Die Schwarzwälder kamen nun nicht mehr so richtig zum Zug. Die Berliner wirkten sicherer, eingespielter und handlungsschneller. Allerdings hatten die Hauptstädter vor diesem ersten Spiel beim Magenta-Sport-Cup bereits sieben Wochen mit der gesamten Mannschaft trainiert und fünf Testspiele bestritten.
Erst durch zwei Überzahlspiele fanden die Schwenninger wieder besser in die Partie. Das erste Powerplay zum Ende des Startdrittels konnten sie noch nicht nutzen, das nächste kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts allerdings schon. Andreas Thuresson verwertete völlig freistehend einen super Pass von Troy Bourke zum 1:2 (24.). Nur drei Minuten später erhöhten die Gäste gar auf 1:3. Erneut im Powerplay und erneut traf Olver, der nach einem Schuss von Colby Robak beim Abpraller goldrichtig stand.
Nun waren die Wild Wings klar die bessere Mannschaft, hielten das Tempo hoch und verdienten sich die Führung durch ihren mutigen Auftritt. Auch eine doppelte Unterzahl brachte sie nicht aus dem Konzept. Als Boaz Bassen und Robak auf dem Sünderbänkchen saßen agierten die Teamkollegen aufmerksam und machten die Räume schön eng. Um alles andere kümmerte sich ein glänzend aufgelegter Eriksson zwischen den Schwenninger Pfosten.
Der schwedische Keeper der Schwenninger stand auch zu Beginn des Schlussabschnitts mächtig im Mittelpunkt. Zwei Unterzahlsituationen und sehr offensive Hausherren sorgten für ordentlich Druck auf die Wild Wings. Die aber hielten stand. Thuresson sorgte mit dem 1:4 (57.) für die Entscheidung und Colby Robak 68 Sekunden später mit dem 1:5 für den grandiosen Schlusspunkt. Die Schwenninger verdienten sich diesen Erfolg mit viel Kampfgeist, Geschick, etwas Glück und einer sehr kompakten Teamleistung.
Am Sonntag (14) treten die Wild Wings zur zweiten Partie beim EHC Red Bull München an.