Eishockey: Acht Monate sind nun schon vergangenen, seit die Wild Wings in Mannheim ihr letztes Spiel der DEL-Saison 19/20 bestritten. Was folgte, waren 35 Wochen voller Ungewissheit, wie es weitergeht. Nun endlich hat das Warten ein Ende. Die Schwenninger spielen wieder Eishockey. Beim Turnier um den Magenta-Sport-Cup treten die Wild Wings am Freitag (19.30 Uhr) bei den Eisbären Berlin an. Am Sonntag (14 Uhr) folgt das Gastspiel beim EHC Red Bull München. „Wir freuen uns riesig, dass wir wieder spielen können“, sagt Schwenningens Trainer Niklas Sundblad.

Das Turnier, an dem acht Mannschaften aus der Deutschen Eishockey Liga teilnehmen, gilt als Testlauf für die Saison, die sich, so der Plan, am 18. Dezember direkt an den Magenta-Sport-Cup anschließen soll. Da die Wild Wings ansonsten keine Testspiele absolvieren, sind die Vergleiche gegen die Gruppengegner Berlin, München und die Adler Mannheim eine wichtige Standortbestimmung für das Team. „Gegen diese drei Top-Teams zu spielen, fühlt sich an wie Champions-League. Danach werden wir wissen, wo wir stehen und woran wir noch arbeiten müssen“, sagt Trainer Niklas Sundblad.

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In der Außenseiterrolle sieht der Coach sein Team keinesfalls, im Gegenteil: „Wir sind gut in Form und weiter als andere Mannschaften, die zum Teil noch gar nicht mit dem Training begonnen haben. Ich bin optimistisch, dass wir gute Spiele abliefern werden“, sagt der Schwede. Seine Zuversicht schöpft der 47-Jährige aus seinen Erkenntnissen im Training. „Der Fitnesszustand der Spieler ist besser als im vergangenen Jahr. Wir sind läuferisch stark und vor allem schneller.“ Nun gelte es noch an Taktik und Timing zu feilen. Auch Sportdirektor Christof Kreutzer ist von seinen Trainings-Eindrücken derart begeistert, dass er gleich ein großes Ziel ausruft: „Wir wollen den Cup gewinnen.“

Sowohl der Trainer als auch der Sportdirektor erachten die lange Vorbereitungszeit als Vorteil. Einige Spieler absolvieren schon seit April ihr Trockentraining. Im Juni ging es erstmals aufs Eis. Seit Anfang September ist das gesamte Team beisammen. Auf Leihgeschäfte wurde bewusst verzichtet, um den Kader immer komplett vor Ort zu haben. Lediglich einen Gastspieler haben die Wild Wings in ihren Reihen: Daniel Weiß, den Bruder von Schwenningens Assistenzkapitän Alexander Weiß. „Daniel kommt aus Schwenningen. Deshalb wollen wir ihm die Möglichkeit geben, sich bei uns fit zu halten. Außerdem legt Niklas Sundblad großen Wert darauf, beim Training möglichst viele Spieler auf dem Eis zu haben“, sagt Kreutzer.

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Daniel Weiß ist zwar nicht für das Turnier um den Magenta-Sport-Cup eingeplant, könnte aber schnell lizenziert werden, sollten personelle Probleme auftreten. Danach sieht es derzeit nicht aus. „Wir haben keine verletzten Spieler“, freut sich Sundblad. Auch ein Resultat des intensiven Trainings und Verzichts auf Testspiele, bei denen es oft beinhart zur Sache geht.

Auch wenn eine Verpflichtung von Angreifer Daniel Weiß für Kreutzer derzeit kein Thema ist – gänzlich ausgeschlossen ist es nicht. Auf jeden Fall suchen die Wild Wings bis zum Start der DEL-Saison noch einen Verteidiger und einen Stürmer. „Unser Kader ist nicht groß, andere Mannschaften wie Berlin haben wesentlich mehr Spieler“, sagt Kreutzer. Ob sich Neuverpflichtungen realisieren lassen, hängt laut Sportdirektor von den finanziellen Möglichkeiten ab.

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Mit Zuschauer-Einnahmen können die Wild Wings zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht rechnen. Um die Belastungen abzufedern, befinden sich die Profis aktuell noch in Kurzarbeit, die nun zugunsten vermehrter Trainingseinheiten Schritt für Schritt reduziert werden soll. Kreutzer: „Zu Saisonbeginn wollen wir ganz aus der Kurzarbeit heraus.“

Momentan umfasst der Schwenninger Kader zwei Torhüter, sieben Verteidiger und 13 Stürmer. Sie alle werden die Reise nach Berlin antreten. Sundblad macht kein Geheimnis daraus, mit welcher Formation er bei den Eisbären beginnen wird. Darin Olver, Travis Turnbull und Jamie MacQueen bilden die erste Sturmreihe. Troy Bourke, Andreas Thuresson und Boaz Bassen spielen in Linie zwei. Die beiden Spink-Zwillinge Tylor und Tyson stürmen mit Alexander Weiß in Reihe drei. Max Hadraschek, David Cerny und Daniel Pfaffengut komplettieren den vierten Sturm. Cedric Schiemenz ist Angreifer Nummer 13.

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In der Abwehr bilden Will Weber und Christopher Fischer das erste Verteidigerpaar, Emil Kristensen und Johannes Huss das zweite sowie Colby Robak und Dylan Yeo das dritte. Benedikt Brücker ist Defender Nummer sieben. In Berlin steht Joacim Eriksson zwischen den Schwenninger Pfosten, gegen München Patrik Ceverny.