Fußball-Oberliga: Göppingen ist und bleibt nach der jüngsten 2:4-Niederlage kein gutes Pflaster für den FC 08 Villingen. Seit einer gefühlten Ewigkeit hat er dort nichts mehr gerissen, der letzte Sieg auf dem Platz des Sportvereins liegt inzwischen rund 40 Jahre zurück. Erinnern daran können sich wohl nur noch die Wenigsten.
Entscheidungen: Dabei war die Chance, diese schwarze Serie zu durchbrechen, durchaus vorhanden. So berichtete Samet Yilmaz: „Selbst einige Zuschauer der Gastgeber, die hinter dem Tor standen, sagten, dass der Ball deutlich über der Linie war.“ Es wäre die Führung für Villingen und damit zumindest ein erster Schritt gewesen. Doch weder vom Linienrichter kam ein Signal an seinen Chef, noch entschied der zugunsten des FC 08. Niemand auf Seiten der Schwarz-Weißen aber wollte die Niederlage am Schiedsrichter-Gespann festmachen, nicht einmal nach einen fragwürdigen Elfmeter für Göppingen, der zum 2:2-Ausgleich führte. Deshalb betonte auch Yilmaz: „Nach einer guten Viertelstunde sollten wir eigentlich mit drei Toren vorne liegen, dann ist die Sache wohl früh entschieden.“
Ansporn: Deshalb nagte das Spiel noch einige Zeit an den Schwarz-Weißen. Wie etwa an Sport-Vorstand Denis Stogiannidis, wenn er meinte: „Ich persönlich bin noch dabei, diese Niederlage zu verarbeiten.“ Er gab sich aber im nächsten Moment kämpferisch: „Es ist natürlich schade, dass unsere Serie von davor vier Siegen in Folge gerissen ist. Gleichzeitig sollte es aber Ansporn sein, eine neue zu starten.“
Etappenziele: Zur Begegnung in Göppingen selbst sagte er: „Wir haben dennoch eine gute, wenn auch keine Top-Leistung gebracht und dabei zumindest einige Etappenziele, die wir uns vorgenommen hatten, erreicht.“ Beispielsweise habe Marcel Sökler wieder getroffen und damit seine Tor-Quote auf inzwischen 13 erhöht. Womit er die Liste in der Oberliga anführt. Außerdem hätten die Spieler wieder eine enorme Laufleistung vollbracht, was auf dem durch Dauerregen schlammigen Boden keine Selbstverständlichkeit war.
Fehlende Cleverness: Ebenso klar sagte der Villinger Sport-Vorstand aber auch: „In manchen Situationen müssen wir einfach reifer sein und mehr Cleverness an den Tag legen.“ Zum Schaden der eigenen Mannschaft war dies nicht der Fall, aber zum Wohle der Zuschauer. „Sie haben davon profitiert, dass wir eben kein Catenaccio gespielt haben und sie so in den Genuss von Offensiv-Fußball mit vielen Toren kamen“, betonte Stogiannidis. Dennoch seien die vier Gegentreffer eindeutig zu viel, daran müsse gearbeitet werden.
Gemeinsam: Irgendwelche Schuldzuweisungen gebe es deshalb aber nicht. „Auch wenn dies eine Floskel ist, aber wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. Der Charakter und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft sind stark genug, um diese Niederlage zu verkraften“, versicherte Stogiannidis.
Update: Leichte Entwarnung gab Angelo Rinaldi selbst bezüglich seiner Verletzung, wegen der er in Göppingen ausgewechselt werden musste. Zu der Zeit führte Villingen noch, und deshalb sah der Sport-Vorstand dessen Ausfall auch als einen von mehreren Knackpunkten an. Punktuell habe er zwar nach wie vor Schmerzen in der Kniekehle, berichtete Rinaldi, doch hätten sich diese etwas gebessert und strahlten nicht mehr aus.
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