Fußball-Verbandsliga: Es läuft derzeit wie geschmiert beim SC Pfullendorf. Mit ihrer ertragreichen Ausbeute haben sich die Linzgauer an die Tabellenspitze der Verbandsliga geschwungen und diese in nunmehr acht ungeschlagenen Begegnungen mit Geschick behauptet. Grundlage des tollen Saisonstarts ist ihr stabiles Gerüst, als Stützen dienen bewährte Säulen wie Torsteher Sebastian Willibald, Abwehrmann Daniel Niedermann, Mittelfeldregisseur Heiko Behr und Angreifer Silvio Battaglia. Weitere Bestandteile sind die früheren, selbst noch im jungen Alter stehenden Eigengewächse Stefan Zimmermann, Felix Waldraff und Robin Rauser.
Und dennoch dürfte es in der SCP-Historie beispiellos sein, dass gleich weitere sechs veranlagte Talente in den Spielerkader rückten. Leicht integrierbar, schlugen sie auf Anhieb ein. Trainer Hakan Karaosman ist selbst ziemlich perplex, mit welchem Feuereifer seine „jungen Wilden“ bei der Sache sind, denen er aber auch durch regelmäßige Nominierungen den Rücken und das Selbstvertrauen stärkt.
Als erstes ist David Fritz zu nennen, der bereits als A-Jugendlicher in der Vorsaison im Verbandsligateam Fuß gefasst hat. Auf den 19-Jährigen ist im zentral defensiven Mittelfeld stets Verlass, er besticht durch Einsatzwillen und Laufbereitschaft, gilt als guter Passgeber. Neben ihm etablierte sich der gleichaltrige, technisch versierte Connor Mitchell. Sein Markenzeichen ist die bis ans äußerste Limit gehende Laufintensität, er strahlt Torgefahr aus, kann beidfüßig schießen. Heimgekehrt ist der beim SCP ausgebildete, 20-jährige Vincent Bühler. Seinen Part spielt er mit intensivem Laufvermögen auf dem rechten Flügel, er ist dribbelstark und beidfüßig veranlagt. Ungemein dynamisch weiß Jungstürmer Marco Straub aufzutreten. Ihn zeichnet eine gute Schusstechnik aus, aber auch sein ausgeprägter Torriecher, für sein Alter (19 Jahre) wirkt er erstaunlich robust. Und mit Aaron Binder steht schon der nächste Anwärter für einen Verbandsligaeinsatz parat: Der 19-Jährige ist enorm defensivstark und für einen Posten im Deckungsgefüge geradezu prädestiniert.
Als enormer Zugewinn hat sich der 21-jährige Mert Aras vom TSV Berg erwiesen, ballstark sprintet er über den linken Flügel, auch taktisches Finesse und Torgefährlichkeit zählen zu dessen Stärken. Regelmäßig kommt auch der erst 17-jährige Yunus Kulu häufig über die rechte Flanke zum Zuge, dank guter Technik und seiner physischen und läuferischen Stärke, er zeigt ein gutes Zweikampfverhalten.
„Das ist ein Riesenpotenzial mit noch reichlich Luft nach oben“, zeigt sich Karaosman von seinem Talenteborn sehr angetan. Bei Sichtung der besten Nachwuchskräfte reden seine Trainer-Assistenten ein gewichtiges Wörtchen mit, die 2018 die SCP-Akademie ins Leben riefen: Jose Vadakkekara, zudem fachkundig in Sachen Fitness sowie Joe Hatzing. „Auf dieser Linie müssen wir weiterfahren“, sagt Karaosman in Anbetracht der Früchte tragenden Jugendarbeit. Mit den A-Junioren Jan Nowak, Tim Konrad und David Barlecaj hat er bereits die nächsten Talente im Fokus.
Mit Helgi Kolvidsson, dem neuen Sportlichen Leiter, steht er im regelmäßigen Austausch: „Helgi ist als Sympathieträger für uns Gold wert“, sagt Hakan Karaosman über seinen früheren Kompagnon, zumal der international erprobte Isländer mit höheren Trainerweihen ausgestattet und dabei exzellent vernetzt ist. Eine weitere Erfolgsformel ist wohl, dass der 49-jährige Coach seine jungen Schützlinge, die zuletzt „viele Körner“ gelassen haben, aus Prinzip nicht unter Erfolgsdruck setzt. Hochtrabende Ziele oder das Wort „Oberliga-Aufstieg“ kommen Hakan Karaosman nicht über die Lippen. Getreu seinem Motto: „Erst am Ende der Saison wird abgerechnet!“ Jetzt gilt es, an diesem spielfreien Wochenende neue Kraft zu tanken für die nächste heikle Auswärtsaufgabe am 8. Oktober beim SV 08 Kuppenheim.