Die Menschen zieht es wieder öfter für Urlaubs- oder Geschäftsreisen in die Luft. Dies belegen die Passagierzahlen, die der Euroairport Basel-Mulhouse für das Jahr 2022 veröffentlicht hat.
Laut einer Mitteilung des binationalen Flughafens stand das vergangene Jahr im Zeichen des Neustarts nach Corona. Während der Pandemie waren die Passagierzahlen aufgrund der Beschränkungen von 9,1 Millionen Fluggästen im Jahr 2019 auf 2,6 Millionen im Jahr darauf stark eingebrochen. Der Euroairport schreibt von einem „historischen Tiefpunkt“.
Bei den Passagierzahlen geht es wieder aufwärts
Im Jahr 2022 verzeichneten die Betreiber nun rund 7 Millionen Passagiere, was im Vergleich zu 2019 immer noch einem Rückgang von 23 Prozent und im Vergleich zu 2020 einer Zunahme des Passagierverkehrs um 94 Prozent entspricht. 2021 nutzten 3,6 Millionen Fluggäste den Airport. Für das Jahr 2023 wird mit 7,4 Millionen Passagieren gerechnet.
Die Anzahl der Gesamtflugbewegungen belief sich laut Angaben des Euroairports 2022 auf 84.136 (plus 31,7 Prozent gegenüber 2021 sowie minus 15,3 Prozent gegenüber 2019). 25 Fluggesellschaften steuerten vom Euroairport aus circa 90 verschiedene Reiseziele an.

Neue Flugverbindung ab 10. Mai nach Zypern
Ab dem 10. Mai 2023 bietet Cyprus Airways regelmäßige Flüge zwischen den Flughäfen Basel-Mulhouse und Larnaka im Südosten Zyperns an. Diese Flugverbindung wird laut einer Mitteilung zweimal wöchentlich, jeweils mittwochs und freitags, bedient. Die 2016 gegründete Fluggesellschaft fliegt Ziele zwischen Europa und dem Mittleren Osten mit Maschinen des Typs Airbus A320 an.
Frachtbereich mit stabilen Zahlen
Das Geschäftsfeld Fracht hielt sich im Jahr 2022 der Pressemitteilung zufolge stabil, wenn auch erwartungsgemäß ein leichter Rückgang des gesamten Frachtvolumens um 4,2 Prozent auf 114.320 Tonnen zu verzeichnen gewesen sei (Vorjahr: 119.300 Tonnen, 2019: 106.075 Tonnen).
Der Rückgang betrug bei der Expressfracht minus 7 Prozent, während die allgemeine Fracht bei der Vollfracht um 16,3 Prozent abgenommen und bei der LKW-Fracht um 4,4 Prozent zugenommen hat.
Das Jahr 2022 und damit auch die Luftfahrt sei geprägt gewesen durch die kontinuierliche Aufhebung der Corona-Einschränkungen, den Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise, eine stark erhöhte Inflation, Engpässe bei den weltweiten Lieferketten sowie Personalmangel in der Aviatik- und Tourismusbranche, wie der Euroairport mitteilt.
„Wie bereits in den Vorjahren bewies der Flughafen angesichts der sich rasch verändernden Gegebenheiten und Rahmenbedingungen eine hohe betriebliche und wirtschaftliche Anpassungsfähigkeit“, heißt es vonseiten der Betreiber.
Nachtlärm soll reduziert werden
Als wichtigste Handlungsschwerpunkte für die Zukunft nennte der Euroairport die Reduzierung des Lärms sowie die Verringerung des sogenannten CO2- Fußabdrucks. Langfristig will er zusammen mit Aufsichtsbehörden, Politik und Verbänden eine Obergrenze für den vom Flughafen ausgehenden Lärm
definieren und umsetzen.
Kurzfristig will der Flughafen den Nachtfluglärm reduzieren. Die am 1. Februar 2022 eingeführten Maßnahmen sehen einerseits ein Verbot geplanter Starts zwischen 23 Uhr und Mitternacht vor. Andererseits wurden Starts und Landungen besonders lauter Flugzeuge in den Nachtstunden zwischen 22 Uhr und 6 Uhr verboten.
Zwischenbilanz der neuen Maßnahmen
Zwar konnten die Anzahl der Starts nach 23 Uhr im Vergleich zu den Vorjahren um 68 Prozent verringert werden. Dennoch habe sich die Lärmsituation zwischen 23 und 23.15 Uhr im Vergleich zum Zustand vor der Einführung verschlechtert.
„Das liegt im Wesentlichen daran, dass viele der Starts, die vor der Einführung der Maßnahmen nach 23 Uhr stattfanden, im Jahr 2022 kurz vor 23 Uhr geplant wurden. Damit werden die Gemeinden rund um den Flughafen kurz nach 23 Uhr sogar mehr überflogen als früher“, heißt es in der Mitteilung.
Dies sei aus Sicht des Euroairports nicht akzeptabel. Er setzt sich deshalb mit den französischen und schweizerischen Aufsichtsbehörden, mit den betroffenen Fluggesellschaften und mit zusätzlichen eigenen Infrastrukturanpassungen für Verbesserungen ein, um auch die vermehrten Überflüge kurz nach 23 Uhr wieder zu reduzieren.
Ausstoß an CO2 soll reduziert werden
Auch das Thema der CO2-Emissionen werde den Euroairport weiterhin beschäftigen. Das Programm „Fit für 55“, welches in diesem Jahr verabschiedet werden soll, hat das Ziel, die Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Das von der EU vorgeschlagene Paket zielt der Mitteilung zufolge darauf ab, auch die Luftfahrt in die ehrgeizigen Ziele der internationalen Gemeinschaft zur CO2-Reduktion einzubinden.
„Der Flughafen unterstützt diese Bestrebungen vollumfänglich“, heißt es abschließend. Auch der Bahnanschluss, welcher Teil eines geplanten trinationalen S-Bahnnetzes ist, soll zu einer weiteren Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.