In der Kirche St. Ulrich in Kreuzlingen hat am Sonntag, 8. Oktober, ein Beichtstuhl gebrannt. Die rasche Reaktion der Anwesenden und der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres. Die Kantonspolizei Thurgau geht nach aktuellen Erkenntnissen von Brandstiftung aus. Parallelen zu einem im Jahr 2021 in der Kirche gelegten Feuer sieht sie derzeit nicht.

Am Nachmittag zogen plötzlich dichte Rauchschwaden durch die Kirche. Eine Passantin bemerkte das Feuer, das kurz vor 15.30 Uhr ausgebrochen war. Die Brandquelle war einer der vier Beichtstühle – jener mit dem Bildnis der Fußwaschung Jesu aus dem Neuen Testament. Zu diesem Zeitpunkt sei die Kirche menschenleer gewesen.

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Die Frau informierte umgehend eine anwesende Mitarbeitende der Kirchgemeinde, die sofort die Feuerwehr alarmierte. Die Brandbekämpfer waren zügig vor Ort und löschten das Feuer zunächst mit einem Feuerlöscher und anschließend mit einer handbetriebenen Eimerspritze, um Wasserschäden am Holz zu vermeiden.

Kein Zusammenhang mit 2021

„Nach bisherigen Erkenntnissen der Kantonspolizei Thurgau handelt es sich um Brandstiftung“, teilte Mediensprecherin Roxanne Gräflein mit. Ein technischer Defekt könne ausgeschlossen werden. Der aktuelle Schaden am verkohlten Beichtstuhl beträgt laut der Kantonspolizei rund 10.000 Schweizer Franken.

Der Rauchschaden in der Kirche ließe sich noch nicht beziffern. Die Ermittlungen zum Täter oder zu den Tätern laufen. Näheres lässt sich die Kantonspolizei bisher nicht entlocken – nur, dass kein Zusammenhang zum Brand im August 2021 gegeben sei.

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Vor zwei Jahren gab es in derselben Kirche einen ähnlichen Vorfall, als eine offenbar geistig verwirrte Person mithilfe von Kerzen, Prospekten und Desinfektionsmittel ein Feuer vor dem Ölberg-Diorama entfachte. Der Restaurationsaufwand betrug damals rund 100.000 Schweizer Franken.

Autor Tobias Hug ist Reporter unserer Partnerzeitung, der „Thurgauer Zeitung“.