Nachdem die Bevölkerung des Kantons Basel-Stadt im November 2024 die Pläne für einen Ausbau der Schweizer Autobahn mit einem Tunnel zwischen Badischem Bahnhof und Muttenz abgelehnt hat, sieht der Kanton Baselland nun die deutsche Autobahn 98 als potenzielle Entlastungsstrecke für die Schweizer Nord-Süd-Tangente.
Forderung findet Mehrheit im Parlament
Das Kantonsparlament machte sich am Donnerstag eine Forderung eines SP-Landratsmitglied mit großer Mehrheit zu eigen, die Baselbieter Regierung möge sich in Bern für diese Lösung stark machen. Es lohne sich, den Beitrag der A98 für eine Verbesserung der Verkehrssituation anzuschauen, heißt es von Seiten der Kantonsregierung.
Grenzübergang Rheinfelden schon jetzt ein Nadelöhr
Die A98 beginnt beim Autobahndreieck Weil am Rhein und führt derzeit bis Rheinfelden-Minseln. Über eine Querspange und eine Rheinbrücke besteht ein Anschluss an das Schweizer Autobahnnetz. Mit der Umleitung des Transitverkehrs um Basel auf die deutsche A98 müsste zumindest die Gemeinschaftszollanlage in Rheinfelden deutlich ausgebaut werden.
Der Vorschlag, die A98 als Entlastungsstrecke für den Transitverkehr zu nutzen, ist nicht neu. Nach der Volksabstimmung war diese Idee aber sowohl von deutscher als auch von Schweizer Bundesregierung in Bern schnell abgelehnt worden. Mit der Abstimmung im Kantonsparlament erhält die Idee aber nun erneut Gewicht und wird die politischen Gremien beiderseits des Rheins beschäftigen.