Der eigene Hausschlüssel, der Lieblingsplüschhund des Kindes oder Großvaters Gebiss: Alle haben in ihrem Leben bereits etwas verloren. Und manchmal sind die Gegenstände nicht mehr auffindbar. Vielerorts helfen Fundbüros, Gegenstände wieder zurück zu ihren Besitzern zu bringen. Auch die Fundbüros im Schweizerischen Fricktal sollen dabei helfen.

Die Repol in Frick kümmert sich um alle Fundgegenstände im oberen Fricktal.
Die Repol in Frick kümmert sich um alle Fundgegenstände im oberen Fricktal. | Bild: zvg/Repol Oberes Fricktal

Wo im Fricktal Fundstücke gesammelt werden

Im oberen Fricktal sammelt die Regionalpolizei seit 2010 alle Fundstücke in Frick. Im unteren Fricktal sieht das ein wenig anders aus. Während das Fundbüro der Stadt Rheinfelden gesamthaft über das gesamtschweizerische Portal „Novafind“ läuft, sind in den anderen Gemeinden noch die Verwaltungen zuständig, die jeden einzelnen Gegenstand erfassen. Dennoch nutzen alle anderen auch diese Software.

Auch ein Online-Fundbüro hilft weiter

Denn auch im Netz kann man fündig werden. Wer verlorene Gegenstände sucht oder selbst etwas Liegengelassenes gefunden hat, kann das Online-Fundbüro „easy find“ vom Softwarehersteller „Nova find“ nutzen. Dort beteiligen sich auch viele Kantone und Gemeinden sowie öffentliche Transportmittelbetreiber wie die SBB.

Die Vermittlungsquote ist im Fricktal eher dürftig

Im Fricktal sieht die Vermittlungsquote eher dürftig aus, wie eine Umfrage bei allen Fundbüros ergibt. In Zuzgen, Stein, Zeiningen, Schupfart sowie weiteren Gemeinden werden kaum Fundgegenstände zurückgegeben.

Dies sieht in Hellikon, Rheinfelden und dem oberen Fricktal anders aus. Noch vor fünf Jahren war die Vermittlungsquote bei der Repol in Frick bei 60 Prozent, mittlerweile finden nur noch 53 Prozent der Gegenstände ihren Eigentümer wieder. In Rheinfelden liegt die Quote noch ein wenig tiefer. Seit 2015 ist man in der Stadt am Rhein bei einem Tiefwert von 27 Prozent an Vermittlungen.

Aus Magden gibt‘s eine schöne Vermittlungsgeschichte

Zwar werden in Magden die Fundgegenstände noch weniger retourniert, dafür hat die Gemeinde eine schöne Vermittlungsgeschichte. Einmal wurde eine Drohne abgegeben. Die Gemeindeangestellten dachten, dass sie den Besitzer mit der Seriennummer ausfindig machen könnten. „Allerdings gab der Hersteller aus Datenschutzgründen keine Daten heraus“, heißt es heute.

Die Gemeinde Magden ließ aber nicht locker, und ein ehemaliger Arbeitskollege hätte die Drohnenbilder auf seinem privaten PC ausgewertet. Darauf seien nicht nur wunderschöne Waldfotos zu sehen gewesen, sondern auch eine verschwommene Person, so die Gemeinde weiter. „Eine weitere Arbeitskollegin erkannte eine Person, die schon lange nicht mehr im Dorf lebte.“ Somit konnte die Drohne mit Aufwand wieder vermittelt werden. Bei der Repol in Frick wurde kürzlich eine alte Papier-Identitätskarte einer 105-jährigen Frau wieder vermittelt.

Das könnte Sie auch interessieren

So unterschiedlich die Vermittlungsquoten sind, ist auch die Anzahl der Fundgegenstände. Diese richtet sich eher nach der Größe der Gemeinde. So ist es wenig verwunderlich, dass es in den kleineren Gemeinden kaum Gegenstände hat.

120 Fundsachen in Rheinfelden, 228 bei der Repol

In Rheinfelden wurden vergangenes Jahr 120 Fundsachen abgegeben. Bei der Repol, die das ganze obere Fricktal umfasst, waren es 228 Gegenstände. Überraschend dabei ist jedoch, dass in Rheinfelden in den vergangenen Jahren teilweise mehr oder gleich viele Fundgegenstände abgegeben wurden wie im ganzen oberen Fricktal.

Im Fricktal wurde, wie auch in Basel, ein Gebiss auf dem Fundbüro abgegeben.
Im Fricktal wurde, wie auch in Basel, ein Gebiss auf dem Fundbüro abgegeben. | Bild: Kenneth Nars

Pferdesattel, Obdachlosenlager und Sammlermünzen

Ob fürs Haus, Auto oder Velo: Schlüssel werden im Fundbüro am meisten abgegeben. Dicht gefolgt werden sie von Portemonnaies mit Karten und Ausweisen sowie Smartphones. In den Fundbüros der Region landet aber auch manch Kurioses.

Das könnte Sie auch interessieren

In Kaiseraugst wurde einmal ein Gebiss abgegeben, in Rheinfelden eine Machete und in Magden ein Pferdesattel. In Möhlin entdeckte man ein Obdachlosenlager oder Sammlermünzen im Wald.

Und Diebesgut taucht manches Mal auf

In Stein wurde gar mal Diebesgut auf dem Fundbüro abgegeben. Dazu sagt Eveline Auer von der Repol Oberes Fricktal: „Es kommt vor, dass einige das Deliktgut – zum Beispiel das Portemonnaie – wegwerfen, nachdem sie das Geld herausgenommen haben.“ Für die Repol ergibt dies Zusatzaufwand.

Die Autorin ist Redakteurin der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.