Seit der gescheiterten ‚Säntis‘-Bergung lagert noch immer Material auf dem Seegrund, das nicht dort hingehört. Der Kanton Thurgau hat dem Schiffsbergeverein die Auflage erteilt, das Material zu entfernen. Der Verein ist deshalb weiterhin mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, wie der Vorsitzende Silvan Paganini erzählt. Doch in 210 Metern Tiefe gestalte sich das nicht so einfach.
„Wir haben schon viel herausgeholt und kurzfristig alles aufgeräumt, was möglich war“, sagt Silvan Paganini. Nun gehe es noch um kompliziertere Teile. Das Material, das noch entfernt werden muss, sei von den Stahlträgern und Stahlseilen eingewickelt.
Die Bergung sei eine große Herausforderung. „Das heißt, wir müssen die Stahlseile durchtrennen. Das ist natürlich eine Aufgabe, die nicht so einfach ist in 210 Metern Tiefe. Da sind wir jetzt dran, ein hydraulisches Schneidgerät zu bauen“, erklärt Silvan Paganini den aktuellen Stand der Aufräumarbeiten. Die Idee, das hydraulische Schneidgerät in ein U-Boot zu integrieren, musste der Verein aufgrund zu hoher Kosten einstellen.

Martin Eugster, Amtschef des Amts für Umwelt des Kantons Thurgau, erklärt auf Nachfrage zudem, dass die Stahlplattform, die sich im Schiffswrack der „Säntis“ verkeilt hat, nur unter großer Beschädigung des Wracks und hohem Aufwand geborgen werden könne. „Da sie für den See keine Gefahr darstellt, darf sie im See verbleiben“, sagt der Amtschef. „Abgemacht mit dem Schiffsbergeverein wurde jedoch, dass sämtliche Hebesäcke aus Kunststoff sowie der Tauchroboter zu bergen sind. Wir bestehen darauf, dass diese Kunststoffteile sowie der Roboter entfernt werden.“
Das sagt auch Silvan Paganini. Bei der Entfernung des Materials gehe es vor allem um das, was in Zukunft umweltgefährdend werden könne. Damit sei alles mit Plastikanteil gemeint. Aber er stellt klar: „Die Situation vor Ort stellt keine Gefahr für die Schifffahrt, die Fischerei, für die Natur und Umwelt dar.“
20.000 Schweizer Franken für die Aufräumarbeiten
„Wir arbeiten daran, es ist klar, dass wir das wegräumen müssen“, sagt Silvan Paganini. Wie lange genau die Aufräumarbeiten noch dauern, können aktuell aber weder der Vorsitzende noch der Kanton Thurgau sagen.
Laut Silvan Paganini wird die gesamte Bergung 20.000 Schweizer Franken kosten. „Den Großteil haben wir bereits zusammen. Wir haben Material, das wir nicht mehr brauchen, verkauft“, sagt der Vorsitzende. Die mehr als 90 Mitglieder des Vereins und auch Spenden hätten dazu beigetragen. „Es geht noch darum, den letzten Schritt der Aufräumaktion machen, was der komplizierteste ist.“