Der Mann hat Nerven. Mit einer defekten Luftfederung und weiteren Mängeln am Anhänger steuerte ein 48-Jähriger seinen polnischen Sattelzug von Dänemark bis zur deutsch-schweizerischen Grenze in Trasadingen bei Erzingen (Klettgau). Dort stoppte ihn das Schweizer Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstagmorgen, 15. April, nachdem er an die 1000 Kilometer zurückgelegt hatte, wie die Schaffhauser Polizei in einer Pressemitteilung schreibt.
Am Grenzübergang endet die Fahrt vorerst
Den Schweizer Grenzschützern fiel der Sattelzug mit polnischen Kennzeichen bei der Einreise in die Schweiz auf. Sie stellten fest, dass am dreiachsigen Anhänger drei der sechs Luftfederbälge geplatzt waren. Die Luftleitungen waren abgeklemmt. Das Fahrzeug mit dem defekten Hänger wurde der Schaffhauser Polizei übergeben.
Diese Mängel entdeckt die Schaffhauser Polizei
Die nahm den Sattelzug genau unter die Lupe, der Befund der Kollegen des BAZG bestätigte sich. Beide Luftfederbälge an der ersten Achse und der linke Luftfederbalg an der zweiten Achse waren geplatzt. In der Druckluftanlage war ein Luftverlust entstanden, der Chauffeur hatte die Leitung abgeklemmt, damit er die Fahrt fortsetzen konnte. Die defekten Luftfederbälge berührten die Reifen, die sich einschliffen und die Seitenwände der Reifen beschädigten.

Das Ersatzrad ist eigentlich für die Zugmaschine gedacht
Damit nicht genug: An der Reserveradhalterung unter dem Anhänger war ein kaputtes Rad nicht ordnungsgemäß befestigt. Es drohte, herunterzufallen. Der Fahrer hatte das Rad durch das Ersatzrad getauscht, das eigentlich für die Lenkachse des Zugfahrzeugs gedacht war. Der Fahrer montiert es aber am Anhänger.
Es stellte sich heraus, dass der Fahrer die Fahrtstrecke von Dänemark bis in die Schweiz mit dem desolaten Anhänger zurückgelegt hatte.
Und das sind die Konsequenzen
Die Schaffhauser Polizei legte Zugmaschine und Anhänger still. Bevor das Fahrzeug wieder bewegt werden darf, muss es repariert werden. Der 48-jährige Fahrer wurde bei der kantonalen Staatsanwaltschaft (Verkehrsabteilung) angezeigt. Zudem musste er mehrere tausend Franken hinterlegen.