Bekannt ist der Klingnauer Stausee vor allem für die rund 220 verschiedenen Vogelarten, die dort jedes Jahr beobachtet werden können. Darunter befinden sich auch zahlreiche gefährdete oder vom Aussterben bedrohten Arten. In den vergangenen Wochen aber sorgten fünf verwaiste Frischlinge für großes Interesse. Die wenige Monate alten Säuli streiften durch das Reservat, teilweise in nächster Nähe zum Weg, der rund um den Stausee führt.

Die fünf Säuli sind sehr gefrässig und aufgeweckt.
Die fünf Säuli sind sehr gefrässig und aufgeweckt. | Bild: zvg/Thomas Amsler

Die Wildschweinchen sind einfach nicht mehr aufgetaucht

Unterdessen sind die Schweinchen aber wieder verschwunden. „Sie sind in den vergangenen paar Tagen einfach nicht mehr aufgetaucht“, sagte Reservatsaufseher Thomas Amsler zum „Regionaljournal Aargau Solothurn“. Man könne nur spekulieren, wo sie seien. Dass sie nun nicht mehr da sind, sei seine Wunschvorstellung, führte er weiter aus.

Wenn Menschen die Tiere füttern, werden sie aufdringlich

Denn wenn Menschen Tiere wie die Frischlinge füttern, könnten sie mit der Zeit aufdringlich werden und die Menschen sogar bedrängen, erklärte Thomas Amsler Anfang März gegenüber dieser Zeitung. Das hätte schwerwiegende Konsequenzen haben können: Hätte sich das Verhalten der Tiere in eine problematische Richtung entwickelt, hätten sie erlegt werden müssen.

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So einfach ist das mit dem Abschuss in der Schweiz nicht

Nur: Einfach wäre dies nicht gewesen. Der Reservatsaufseher darf zwar im eidgenössischen Naturschutzgebiet gebietsfremde Tiere, sogenannte Neozoa, sowie kranke und verletzte Tiere „entnehmen“, wie er sagte. Die Frischlinge hingegen seien einheimisch und gesund. Zudem seien sie auch keine einzelnen Individuen. Deshalb hätte der Bund den Abschuss absegnen müssen.

Nun ist sein Wunschszenario eingetroffen: Die Frischlinge sind wohl in ein anderes Habitat weitergezogen.

Die Autorin ist Redakteurin der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.