sk / dpa / AFP

Aktueller Stand (Quelle CNN):
Trump: 213 Wahlleute
Biden: 279 Wahlleute
Für den Wahlsieg werden 270 Wahlleute benötigt.

Wie funktioniert das Wahlsystem in den USA? Was hat es mit den Wahlleuten auf sich? Auf welche Bundesstaaten kommt es besonders an? Alles, was man zur US-Wahl wissen muss, lesen Sie hier.

Sonntag, 8. November, 10 Uhr:

Joe Biden ist zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden. Die Hälfte der US-Bürger feiert. Doch kann Biden wirklich das gespaltene Land heilen? Und wie viel wird von Trump bleiben? Unser Korrespondent Friedemann Diederichs analysiert die Situation in den USA. Mit dieser Einschätzung verabschieden wir uns vorerst in diesem Newsticker. Sollte es neue Wendungen geben, nehmen wir ihn an dieser Stelle wieder auf. Vielen Dank fürs Mitlesen!

Das waren die Entwicklungen am 7. November:

21.35 Uhr: Biden baut seinen Wahlerfolg mit Sieg in Nevada weiter aus

Der Wahlsieger Joe Biden hat sich bei der Präsidentschaftswahl in den USA weitere Wahlleute-Stimmen gesichert. Nach am Samstag veröffentlichten Prognosen der Zeitung "New York Times" sowie der Sender Fox News, CNN und CBS siegte der demokratische Herausforderer von Amtsinhaber Donald Trump auch im westlichen Bundesstaat Nevada. Damit sind ihm die Stimmen von sechs weiteren Wahlleuten sicher. 

Wegen Bidens Sieg im Swing State Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten hatte sein Wahlerfolg aber schon vorher festgestanden.

Mit Nevada und Pennsylvania hat Biden 279 Wahlleute auf seiner Seite - für seine Bestätigung als neuer US-Präsident brauchte er mindestens 270 Stimmen. Trump hat hingegen nur 214 Wahlleute auf seiner Seite. Dennoch will der Republikaner seiner Niederlage nicht anerkennen.

21.18 Uhr: Trump-Wahlkampfteam sammelt nach Niederlage weiter Spenden

Trotz der Wahlniederlage von US-Präsident Donald Trump ruft das Wahlkampfteam des Republikaners Anhänger weiter zu Spenden für Prozesse gegen die Ergebnisse auf. Aus dem Kleingedruckten der Spendenaufrufe geht allerdings hervor, dass mit den Geldern auch Wahlkampfschulden abbezahlt werden sollen. In einer E-Mail des Wahlkampfteams vom Samstagnachmittag hieß es: „Der eklatante Wahlbetrug in korrupten, von Demokraten regierten Städten ist beispiellos. Die Linke hat bewiesen, dass es nichts gibt, was sie nicht tun würde, um dem amerikanischen Volk die Macht zu entreißen.“

Weiter steht in der im Namen von Donald Trump verschickten Mail: „Wenn sie hinter mir her sind, sind sie in Wirklichkeit hinter Euch her und allem, wofür Ihr steht. Diese Wahl ist noch nicht vorbei. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und ich muss wissen, dass ich auf Dich zählen kann.“ Beim Klick auf einen Link in der Mail wird der Nutzer auf eine Internetseite geleitet, auf der es heißt, Trump stelle eine „Task Force“ zur Verteidigung der Wahl zusammen.

Auf der Seite werden Spenden zwischen 5 Dollar (4,21 Euro) und 2800 Dollar vorgeschlagen, oder aber ein frei wählbarer Betrag. Wer nach unten scrollt, findet dort im Kleingedruckten die Information, dass 60 Prozent der Beiträge auf ein Konto fließen, mit dem Wahlkampfschulden abbezahlt werden. Trump hat bei der Wahl Betrug bemängelt, wofür es bislang keine Belege gibt. Er hat angekündigt, juristisch gegen Bidens Wahlsieg vorzugehen.

20.45 Uhr: Freudenfeiern in zahlreichen US-Städten

Zehntausende US-Bürger feiern den Wahlsieg von Joe Biden. In Washington strömten die Anhänger Bidens zum Weißen Haus, um dort den Triumph des 77-Jährigen über den Amtsinhaber Donald Trump zu bejubeln. Die Straßen der Hauptstadt waren voll mit Wahlplakaten von Joe Biden und Kamala Harris, der künftigen ersten Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten. Ungeachtet der Feierstimmung trugen die Anhänger des neuen Präsidenten wegen der Corona-Pandemie fast ausnahmslos Schutzmasken.

Feierstimmung in Washington
Feierstimmung in Washington | Bild: ERIC BARADAT (AFP)

Ein ähnliches Bild bot sich in New York, wo der Immobilienunternehmer Trump sein Hauptquartier hat. Mit Hupkonzerten und Jubelrufen zogen die Anhänger Bidens durch die Straßen und feierten das Ende der vierjährigen Trump-Präsidentschaft. Auch in Wilmington, der ruhigen Heimatstadt Bidens im Bundesstaat Delaware, kamen die Menschen zur Feier des Wahlsieges zusammen. Spontane Feiern gab es auch in Philadelphia, der größten Stadt im bis zuletzt umkämpfen Schlüsselstaat Pennsylvania, sowie in Atlanta im Bundesstaat Georgia.

19.40 Uhr: Merkel freut sich auf „künftige Zusammenarbeit mit Präsident Biden“

 Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem US-Demokraten Joe Biden zum Sieg bei der Präsidentschaftswahl gratuliert. Sie freue sich auf die „künftige Zusammenarbeit mit Präsident Biden“, schrieb Merkel in einer am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter verbreiteten Mitteilung. „Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich, wenn wir die großen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wollen“, schrieb sie weiter. Sie wünsche Biden und der künftigen Vizepräsidentin Kamala Harris „von Herzen Glück und Erfolg“.

19 Uhr: Bidens Vize Harris: „Es geht um die Seele Amerikas“

Die gewählte US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat den Amerikanern versprochen, sich mit Joe Biden in den Dienst des Landes stellen zu wollen. „Bei dieser Wahl geht es um so viel mehr als um Joe Biden und mich. Es geht um die Seele Amerikas und unsere Bereitschaft, dafür zu kämpfen“, schrieb Harris am Samstag auf Twitter.

Kamala Harris
Kamala Harris | Bild: AFP

„Wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Lasst uns anfangen.“ Noch nie zuvor war eine Schwarze und Frau in den USA im Amt des Vizepräsidenten.

18.55 Uhr: Trump will Bidens Wahl anfechten – Welche Chancen hat er?

Die Wahl ist vorbei, aber Trump will sich nicht geschlagen geben. Er setzt nun auf die Hilfe der Gerichte. Vor allem hofft er auf die konservativen Richter am Supreme Court. Den USA droht eine unruhige Hängepartie. Bis zu Joe Bidens geplanter Amtsübernahme im Januar werden noch mehr als zwei Monate ins Land gehen. Könnte Bidens Sieg noch gekippt werden? Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass Trump auf dem Rechtsweg noch gewinnen könnte. Wie realistisch Trumps Hoffnung ist und welche Rolle die Gerichte spielen, lesen Sie hier.

18.25 Uhr: Jubel und Klatschen auf den Straßen New Yorks nach Wahlsieg

Sekunden, nachdem mehrere US-Medien den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden am Samstag zum Sieger der Wahl in den USA erklärt haben, ist in den Straßen New Yorks Jubel ausgebrochen. Zahlreiche Menschen klatschten, schrien und jubelten minutenlang, auf den Straßen oder aus den Fenstern ihrer Wohnung. Viele Autofahrer betätigten pausenlos ihre Hupen.

Eine Biden-Unterstützerin feiert auf dem New Yorker Times Square
Eine Biden-Unterstützerin feiert auf dem New Yorker Times Square | Bild: TIMOTHY A. CLARY (AFP)

Die Millionenmetropole an der US-Ostküste gilt als überwiegend liberal und demokratisch, Joe Biden hat dort ersten Ergebnissen zufolge den überwiegenden Teil der Stimmen geholt. Die Metropole ist aber auch die Geburtsstadt vom noch amtierenden Präsidenten Donald Trump.

18.02 Uhr: Biden will „Präsident für alle Amerikaner“ sein

Joe Biden hat nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl versprochen, ein „Präsident für alle Amerikaner“ zu werden. Er sei „geehrt“, ausgewählt worden zu sein, „unser großartiges Land anzuführen“, schrieb Biden am Samstag auf Twitter. „Die Arbeit, die vor uns liegt, wird hart sein, aber ich verspreche euch: Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein - ob ihr für mich gestimmt habt oder nicht.“

17.56 Uhr: Trump will Sieg Bidens nicht anerkennen

US-Präsident Donald Trump will einen Sieg seines demokratischen Herausforderers Joe Biden bei der Wahl in den USA nicht anerkennen. „Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist“, teilte Trump am Samstag mit. Zuvor hatten US-Medien Biden übereinstimmend als Sieger der Präsidentenwahl ausgerufen.

17.31 Uhr: US-Medien AP und CNN: Joe Biden gewinnt Präsidentenwahl in den USA

Joe Biden hat nach Angaben von Medien die Wahl gewonnen. Die Sender CNN, NBC, CBS und ABC riefen den früheren Vizepräsidenten am Samstag zum Sieger des umkämpften Duells mit Amtsinhaber Donald Trump aus. Er wird damit der 46. Präsident der US-Geschichte.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat nach Erhebungen und Prognosen von US-Medien die Wahl in den USA gewonnen.
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat nach Erhebungen und Prognosen von US-Medien die Wahl in den USA gewonnen. | Bild: Carolyn Kaster/AP/dpa

Trump hatte schon im Vorfeld angekündigt, das Wahlergebnis mit juristischen Mitteln anfechten und dabei bis vor den Obersten Gerichtshof ziehen zu wollen. Der Präsident spricht ohne jeden Beleg von massivem Wahlbetrug, mit dem die Demokraten ihm die Wahl „stehlen“ wollten.

Die Erfolgsaussichten von Klagen des Trump-Teams gelten aber als gering. Auch in den eigenen Reihen ist Kritik an den Äußerungen des Präsidenten laut geworden, weil er mit dem Wahlsystem einen der zentralen Pfeiler der US-Demokratie angreift. Trump hat aber zuletzt keine Anstalten gemacht, das Weiße Haus kampflos aufzugeben. Seine Amtszeit läuft noch bis zum 20. Januar.

17.06 Uhr: Trump sieht sich weiter als Sieger - Warnhinweis von Twitter

US-Präsident Donald Trump sieht sich ungeachtet des wachsenden Vorsprungs seines Herausforderers Joe Biden weiterhin als klarer Wahlsieger. „Ich habe diese Wahl gewonnen, und zwar mit großem Vorsprung“, schrieb Trump am Samstag in Großbuchstaben auf Twitter. Twitter versah die Botschaft umgehend mit einem Warnhinweis. Darin wird darauf verwiesen, dass zum Zeitpunkt der Nachricht womöglich noch kein Sieger ausgerufen worden sei.

Tatsächlich stand ein Gewinner auch vier Tage nach der Wahl noch nicht fest. Biden liegt aber deutlich vorn. Trump führt das auf „massiven Betrug“ zurück, hat für seine Vorwürfe aber keinerlei Beweise vorgelegt.

16.23 Uhr: US-Wahlhelfer wird nach falschen Betrugsvorwürfen bedroht

Bei der Präsidentenwahl in den USA muss sich ein Wahlhelfer im Bundesstaat Georgia verstecken, nachdem Internet-Nutzer ein vielfach geteiltes Video fälschlicherweise so interpretierten, dass er einen Stimmzettel wegwirft. Der Mann erhielt nach Angaben der Wahlleitung zahlreiche Drohungen. Dabei habe er lediglich eine Liste mit Anweisungen weggeworfen, die Wähler oft in den Umschlag steckten, sagte der Wahlleiter in Fulton County, Richard Barron, am Freitagabend (Ortszeit). „Er ist jetzt untergetaucht, weil er bedroht wurde. Ich finde das beschämend.“

Barron kritisierte, alle persönlichen Informationen des Helfers seien im Internet veröffentlicht worden. Der Mann habe sein Haus verlassen müssen und halte sich nun bei Freunden auf. „Er fürchtet sich, mit seinem Auto zu fahren, weil Informationen über sein Auto und sein Nummernschild da draußen sind.“ In dem Video ist zu sehen, wie der Mann einen Zettel von etwa DIN-A5-Größe (21x14,8 Zentimeter) zerknüllt und wegwirft. Die Stimmzettel in Georgia sind aber etwa 50x20 Zentimeter groß.

13.49 Uhr: Schrumpfende Truppe von Getreuen im Team von Donald Trump

Es wird einsam um den Präsidenten: Trump gehen nicht nur die Argumente aus, sondern auch die Zahl seiner Gefolgsleute schrumpft beständig. Für den behaupteten Wahlbetrug gibt es keine Beweise. So schätzt unser USA-Korrespondent die Lage ein.

11.43 Uhr: USA warten weiter auf Entscheidung Biden baut Vorsprung aus

Drei Tage schon wartet die Welt darauf, wie der künftige Mann im Weißen Haus heißen wird. Biden erklärt sich noch nicht zum Wahlsieger, tritt aber bereits wie ein künftiger Präsident auf. Doch Trump will noch längst nicht aufgeben.

In den noch ausstehenden Bundesstaaten stellte sich die Situation am Samstagvormittag (10.00 MEZ) wie folgt dar:

10.14 Uhr: Bidens Vorsprung in Georgia wächst weiter

Im wichtigen Bundesstaat Georgia ist der Vorsprung von Joe Biden im Rennen um das Weiße Haus noch ein Stück größer geworden. Zum Stand 9.00 Uhr MEZ am Samstag lag der Demokrat um 7248 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump, wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf Zahlen der Wahlbehörde berichtete. Es war ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zu den 4430 Stimmen Vorsprung wenige Stunden zuvor.

Angesichts des engen Rennens ist in Georgia eine Neuauszählung sehr wahrscheinlich. Der wachsende Abstand ist für Biden ein gutes Zeichen, dass er auch danach noch vorn liegen kann.

Biden hatte in Georgia einen Vorsprung Trumps von zeitweise rund 300 000 Stimmen aufgeholt. Wenn der Demokrat in dem Bundesstaat gewinnt, kann Trump nicht mehr die für einen Sieg nötige Marke von 270 Wahlleuten erreichen.

In Pennsylvania liegt Biden inzwischen mit 28 833 Stimmen vorn. Sein Vorsprung in Nevada stieg auf mehr als 22 657 Stimmen und in Arizona lag er noch 29 861 Stimmen vor Trump.

Biden ist auf Kurs, die Präsidentenwahl für sich zu entscheiden. Wenn er in Arizona oder Georgia gewinnt, braucht er nur noch einen weiteren Bundesstaat. Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten könnte Biden sogar direkt den Sieg bringen. Trump wirft den Demokraten ohne Beleg vor, ihn durch Betrug um den Sieg gebracht zu haben und droht mit einer Klagewelle gegen die Wahlergebnisse.

7.14 Uhr: Biden baut Vorsprung in Pennsylvania weiter aus 

Bei der Auszählung der US-Präsidentschaftswahl ist auch bis zum späten Freitagabend (Ortszeit) noch kein Sieger ermittelt worden. Der Herausforderer der Demokraten, Joe Biden, lag aber weiter sehr gut im Rennen und führte in den vier entscheidenden noch offenen Staaten. Beobachter gingen davon aus, dass sich seine Lage weiter verbessern sollte - rechnerisch war es aber immer noch möglich, dass sich das Blatt noch wenden könnte. Sein Wahlkampfteam hatte für den Abend wie auch in den Tagen zuvor eine kurze Ansprache angekündigt.

In Pennsylvania lag Biden am Abend nach neuen Zahlen aus Pittsburgh gut 27 100 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump. Geschätzt gut 90 000 Stimmen standen noch zur Zählung aus - bei den jüngsten Aktualisierungen hatte Biden seine Position konstant verbessern können. Die noch offenen Stimmen stammten zudem aus Gegenden, in denen die Demokraten sehr stark waren. 

Angesichts seines Vorsprungs in wichtigen Bundesstaaten  hat sich der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden siegessicher gezeigt. „Wir werden dieses Rennen mit einer klaren Mehrheit und der Nation hinter uns gewinnen“, sagte Biden am späten Freitagabend (Ortszeit) in Wilmington im Bundesstaat Delaware. Er betonte zugleich, es sei noch kein Gewinner ausgerufen worden.

Biden sicherte erneut zu, er werde im Fall eines Sieges der Präsident aller Amerikaner sein - auch derjenigen, die bei der Wahl nicht für ihn gestimmt haben. „Wir mögen Gegner sein, aber wir sind keine Feinde.“ Der 77-Jährige fügte hinzu: „Ich war noch nie so optimistisch über die Zukunft dieser Nation.“

7 Uhr: Hängepartie nach US-Wahl setzt sich fort - Biden klarer Favorit

Seit Stunden heißt es, Joe Bidens Sieg bei der Wahl in den USA stünde bevor. Doch die Entscheidung, die an einem Bundesstaat hängen könnte, ist noch immer nicht gefallen. Trump sieht seinen Vorsprung indes auf „wundersame Weise“ verschwunden - und warnt seinen Herausforderer.

Nach derzeitigem Stand des Rennens müsste Biden nur noch den Bundesstaat Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten gewinnen, um sich die für den Sieg nötige Mehrheit von 270 Wahlleuten zu sichern. Nach den bereits entschiedenen Rennen in der Mehrzahl der US-Bundesstaaten verfügt der ehemalige Vizepräsident unter Barack Obama bereits über mindestens 253 Stimmen. Auch in Georgia, Arizona und Nevada lag er vorn. Dagegen sah es für Trump in North Carolina und Alaska gut aus - was ihm allerdings nicht reichen würde. Noch aber hat kein großer TV-Sender oder die Nachrichtenagentur AP einen Sieger ausgerufen.

Trump hat bereits deutlich gemacht, dass er sich nicht mit einer Niederlage abfinden will. Er warnte Biden davor, sich als Sieger der Abstimmung auszurufen. „Joe Biden sollte das Amt des Präsidenten nicht zu Unrecht beanspruchen. Ich könnte diese Behauptung auch machen. Gerichtsverfahren beginnen gerade erst!“, schrieb Trump am Freitag bei Twitter - obwohl er den Sieg bereits in der Wahlnacht vorzeitig für sich beansprucht hatte.

Etwas mehr als eine halbe Stunde später legte Trump mit einem weiteren Tweet nach. „Ich hatte in all diesen Staaten bis spät in die Wahlnacht hinein einen so großen Vorsprung, nur um all den Vorsprung auf wundersame Weise verschwinden zu sehen, als die Tage vergingen“, schrieb Trump ungeachtet der Tatsache, dass eine solche Entwicklung bei einer Wahl alles andere als ungewöhnlich ist. „Vielleicht wird all der Vorsprung zurückkehren, wenn unsere rechtlichen Verfahren voranschreiten!“

Trump stellt sich als Opfer systematischen Wahlbetrugs dar, ohne irgendeinen Beweis für seine Behauptungen zu nennen. Der Präsident kündigte an, sich mit einer ganzen Serie von Klagen bis hinauf zum Obersten Gericht gegen eine Niederlage zu wehren. Der Leiter der Rechtsabteilung von Trumps Team, Matt Morgan, erklärte am Freitag: „Diese Wahl ist nicht vorbei.“ In Trumps Partei gibt es inzwischen Kritik an Trumps Verhalten nach der Wahl. Mehrere führende Republikaner mahnten, die demokratischen Regeln einzuhalten.

Konkrete Anhaltspunkte für massiven Wahlbetrug gibt es keine. Die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kamen zu dem Schluss, sie hätten „keinerlei Hinweise auf systemische Probleme finden können“.

In den noch ausstehenden Bundesstaaten stellte sich die Situation in der Nacht auf Samstag (04.00 MEZ) wie folgt dar:

Das waren die Entwicklungen am 6. November: 

23.43 Uhr: Biden mit größerem Vorsprung in Georgia

Im wichtigen Bundesstaat Georgia ist der Vorsprung des demokratischen Kandidaten Joe Biden im Rennen ums Weiße Haus größer geworden. Zum Stand nach 23.00 Uhr MEZ lag Biden um 4235 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump, wie aus Zahlen der Wahlbehörde hervorging. Es war ein Sprung - zuvor hatte er 1533 Stimmen Vorsprung.

Biden hatte in Georgia einen Vorsprung Trumps von zeitweise rund 300 000 Stimmen aufgeholt. Wenn der Demokrat in dem Bundesstaat gewinnt, kann Trump nicht mehr die für einen Sieg nötige Marke von 270 Wahlleuten erreichen. In Pennsylvania, das Biden mit 20 Wahlleuten direkt den Sieg bringen kann, lag Biden zuletzt mit rund 14 500 Stimmen vorn. Sein Vorsprung in Nevada stieg auf über 20 100 Stimmen und in Arizona lag er 39 400 Stimmen vor Trump.

Biden ist auf Kurs, die Präsidentenwahl für sich zu entscheiden. Trump wirft den Demokraten ohne Beleg vor, ihn durch Betrug um den Sieg gebracht zu haben und droht mit einer Klagewelle.

22.20 Uhr: Senator Romney kritisiert Trumps Betrugsvorwürfe

Der republikanische Senator Mitt Romney hat scharfe Kritik an den Betrugsvorwürfen von US-Präsident Donald Trump bei der Wahl in den USA geübt. Romney - ein innerparteilicher Kritiker des Präsidenten - teilte am Freitag mit, Trump stehe es zwar zu, rechtliche Schritte zu ergreifen. Der Präsident habe aber Unrecht, „wenn er sagt, dass die Wahl gefälscht, fehlerhaft und gestohlen war. Das schadet der Sache der Freiheit hier und auf der ganzen Welt.“ Trump schwäche damit die Institutionen, die das Fundament der Republik bildeten, und fache gefährlichen Zorn an.

Der republikanische Senator Ben Sasse rief auf Twitter dazu auf, „überhitzte Rhetorik“ zu ignorieren, die Auszählung der Stimmen abzuwarten und auf die Rechtsstaatlichkeit zu vertrauen.

Der Republikaner Trump liegt bei der Wahl hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden, macht dafür aber Betrug verantwortlich. Belege für seine Behauptungen hat Trump nicht vorgelegt.

21 Uhr: Trump spricht weiter von „illegalen Stimmen“

US-Präsident Donald Trump hat am Freitag erneut den Vorwurf erhoben, nach der Präsidentschaftswahl vom Dienstag würden „illegale Stimmen“ gezählt. Von Anfang an habe er gesagt, dass nur „legale Stimmen“ für das Ergebnis berücksichtigt werden dürften. „Aber wir sind bei diesem grundlegenden Prinzip auf Widerstand von Seiten der Demokraten gestoßen“, erklärte Trump in einer schriftlichen Mitteilung.

Es gehe um die Integrität des gesamten Wahlprozesses. Der Präsident kündigte erneut an, alle rechtlichen Mitteln nutzen zu wollen. An das amerikanische Volk gerichtet fügte er hinzu: „Ich werde niemals aufgeben, für euch und unsere Nation zu kämpfen.“ Seit der Wahlnacht hat Trump mehrfach behauptet, es gebe Wahlbetrug, ohne Beweise dafür zu nennen.

20.38 Uhr: Biden-Team: Trump würde bei Wahlniederlage notfalls aus Weißem Haus „hinausgeleitet“

Was passiert, wenn US-Präsident Donald Trump nach einer möglichen Wahlniederlage das Weiße Haus nicht räumen will? Das Wahlkampfteam seines Herausforderers Joe Biden hat sich betont gelassen gegeben: Der Republikaner werde dann ganz einfach wie ein „Unbefugter“ aus dem Amtssitz des Präsidenten „hinausgeleitet“. „Das amerikanische Volk wird diese Wahl entscheiden“, erklärte Biden-Sprecher Andrew Bates.

„Und die US-Regierung ist absolut in der Lage, Unbefugte aus dem Weißen Haus hinauszugeleiten.“ Im Wahlkrimi um die Präsidentschaft ist ein Sieg des früheren Vizepräsidenten Biden zuletzt immer näher gerückt. Der 77-Jährige liegt inzwischen in den entscheidenden Bundesstaaten Arizona, Georgia, Nevada und Pennsylvania vor Trump, wenn auch mit teils äußerst geringem Vorsprung.

19.20 Uhr: Biden will sich am Abend in Rede an die US-Bevölkerung richten

Der im Rennen um das Weiße Haus in den Prognosen führende demokratische Herausforderer Joe Biden will sich am Freitagabend (Ortszeit) in einer Rede an die US-Bevölkerung richten. Der 77-Jährige werde die Rede von seinem Heimatort Wilmington im Bundesstaat Delaware aus halten, sagte ein Mitglied von Bidens Wahlkampfteam, das anonym bleiben wollte.

Bidens Vorsprung vor Amtsinhaber Donald Trump war zuletzt deutlich gewachsen. Auch im Schlüsselstaat Pennsylvania liegt Biden laut den Sendern CNN und Fox News bei der Auszählung der Wahlzettel inzwischen mit rund 10.000 Stimmen vor Trump. Sollte Biden den Bundesstaat mit seinen 20 Wahlleuten tatsächlich gewinnen, wäre er auch Gesamtsieger der Präsidentschaftswahl.

18 Uhr: Biden baut knappe Vorsprünge in Nevada und Pennsylvania aus

In der Wahlschlacht ums Weiße Haus hat der demokratische Kandidat Joe Biden seinen knappen Vorsprung in zwei wichtigen Staaten weiter ausgebaut. Der ehemalige Vizepräsident lag während der Auszählung im Wüstenstaat Nevada am Freitag mit mehr als 20.000 Stimmen vor Präsident Donald Trump. In Pennsylvania betrug der Abstand knapp 9000 Stimmen. Die Auszählungen sind jeweils fast vorbei. In Pennsylvania sind 20 Wahlleute zu vergeben, in Nevada sechs.

Wenn Biden in Pennsylvania siegt, hat er die Wahl gewonnen. Auch bei einem Erfolg in Nevada würde es nach Prognosen der Nachrichtenagentur AP und des TV-Senders Fox News für die Mehrheit von 270 Stimmen reichen, weil sie bereits Arizona Biden zugeschlagen hatten. Andere Medien hielten sich mit einer Prognose zu Arizona noch zurück.

17 Uhr: Behörden in Georgia rechnen mit Neuauszählung

Die zuständigen Behörden in Georgia rechnen mit einem so knappen Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl in diesem Bundesstaat, dass eine Neuauszählung erwartet wird. Beide Kandidaten könnten dies beantragen, sobald ein bestätigtes Ergebnis mit einem Abstand von höchstens 0,5 Prozent der Stimmen vorliege, sagte der Vertreter der Wahlbehörde, Gabriel Sterling, in Atlanta. Am Freitag hatte Herausforderer Joe Biden in Georgia einen Vorsprung von lediglich 1586 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump.

Drei Tage nach der Wahl waren 4169 Stimmen noch nicht ausgezählt. Wegen hoher Anforderungen an die Prüfung der Wahlzettel und Auszählung werde das Ergebnis voraussichtlich zum Wochenende vorgelegt werden können, sagte Sterling. Bei einer Neuauszählung müsse jede Stimme neu eingescannt werden, was bis Ende November dauern könne.

15.31 Uhr: Auszählungen in Nevada und Arizona weiter sehr langsam

Bei der Präsidentenwahl in den USA kommt die Auszählung der Stimmen in den Bundesstaaten Nevada und Arizona weiter nur langsam voran. Präsidentschaftskandidat Joe Biden lag in beiden Rennen knapp vor Amtsinhaber Donald Trump, doch die Stimmen gingen am Freitag nur in kleinen Tranchen ein. Im Laufe des Tages wird mit neuen Ergebnissen gerechnet. Bisher hat noch kein Medium einen Sieger in Nevada ausgerufen. Arizona hatten die Nachrichtenagentur AP und der TV-Sender Fox News bereits Biden zugerechnet. Andere Medien hielten sich noch zurück.

14.54 Uhr: Biden geht in Pennsylvania in Führung

In einem der wichtigsten Schlüsselstaaten mit 20 Wahlleuten geht Joe Biden in Führung. In Pennsylvania überholt er nach Angaben des Fernsehsenders CNN Donald Trump. Bei einem Auszählungsstand von etwas mehr als 95 Prozent führt Biden aktuell mit 5587 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump. Damit liegt der Demokrat nun in vier von fünf noch umkämpften Staaten vorn. Sollte Biden Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten tatsächlich gewinnen, wäre er auch Gesamtsieger der Präsidentschaftswahl.

14.10 Uhr: Das ist der aktuelle Stand in den Schlüsselstaaten

Georgia (16 Stimmen von Wahlleuten): In dem Südost-Staat lag Trump anfangs mit mehr als 300.000 Stimmen vorn. Im Lauf der Auszählung schmolz der Vorsprung dann aber von Stunde zu Stunde zusammen. Im Moment führt Biden mit 1096 Stimmen. Die Auszählung ist fast vollständig. Es könnten aber noch einige Tausend Stimmen hinzukommen, unter anderem von Militärangehörigen. Die Demokraten haben Georgia seit 1992 nicht mehr gewonnen.

Arizona (11 Wahlleute): Die Nachrichtenagentur AP und der Fernsehsender Fox hatten den Staat recht früh in der Wahlnacht bereits Biden zugeschlagen. Andere Medien halten sich weiter zurück. Im Lauf der Auszählung konnte Trump aufholen. In der Nacht zum Freitag vergrößerte sich dann Bidens Vorsprung aber wieder etwas. Aktuell führt Biden hier mit 47.052 Stimmen.

Nevada (6 Wahlleute): In dem Staat im Westen - mit der Glücksspiel-Hochburg Las Vegas - sieht es ebenfalls nach einem knappen Erfolg Bidens aus. Allerdings ist das Rennen ebenfalls noch sehr eng. Aktuell führt Biden mit 11.438 Stimmen.

Pennsylvania (20 Wahlleute): In dem Staat im Nordosten führte Trump zunächst klar, zeitweise mit mehr als 700.000 Stimmen. Biden holte aber auf, je mehr Briefwahlstimmen ausgezählt wurden. In der Nacht zum Freitag lag der ehemalige Vizepräsident von Barack Obama nur noch um 22.500 Stimmen hinten. In Pennsylvania waren zunächst Stimmzettel vom Wahltag selbst ausgezählt worden und dann die, die per Post eintrafen. Angesichts der Corona-Pandemie hatten sich vor allem Demokraten verstärkt für die Briefwahl entschieden. Laut dem Fernsehsender CNN sind etwa 150.000 Stimmzettel noch nicht ausgezählt. Aktuell führt Trump hier mit 18.229 Stimmen. 

North Carolina (15 Wahlleute): Auch in dem Ostküsten-Staat wird es eng. Trump galt in der Nacht zum Freitag noch als leichter Favorit. Besonderheit: In North Carolina werden sogar noch Briefwahl-Stimmen gezählt, die bis zum 12. November eingehen - also neun Tage nach dem Wahltag. Mit einem Ergebnis wird am Freitag nicht mehr gerechnet. Trump hat aktuell 76.737 mehr Stimmen als Biden.

13 Uhr: Mehrere US-Sender unterbrechen Trump-Rede und liefern Faktenchecks

Gleich mehrere US-Fernsehsender haben die Übertragung der Rede von Donald Trump abgebrochen, nachdem er von Wahlbetrug gesprochen und sich weiter als Wahlsieger bezeichnet hatte. Der Sender MSNBC reagierte bei der Rede in der Nacht zum Freitag am schnellsten - bereits nach rund 40 Sekunden. „Hier sind wir wieder in der ungewöhnlichen Situation, den Präsident der Vereinigten Staaten nicht nur zu unterbrechen, sondern den Präsidenten der Vereinigten Staaten auch zu korrigieren“, sagte Moderator Brian Williams. Es gebe weder illegale Stimmen, von denen man wisse, noch einen Trump-Sieg. Trump hatte zuvor davon gesprochen, die Wahl könne gestohlen werden, würde man „die illegalen Stimmen“ zählen.

Beim Sender CNBC wurde Trumps Rede ebenfalls abgebrochen und mit einem Live-Faktencheck versehen. „Wir werden nicht erlauben, dass das weiter geht, weil es nicht wahr ist“, sagte Moderator Shepard Smith. Er nahm sich daraufhin mehrere Aussagen des Präsidenten vor und ordnete sie ein. Auch CBS unterbrach Trumps rund 16 Minuten lange Ausführungen nach wenigen Minuten und bemühte sich um eine Einordnung. Beim Sender ABC gab es einen umgehenden Faktencheck in der Live-Schalte.

Der Sender CNN ließ Trumps Rede zwar laufen, lieferte aber im Nachgang einen Faktencheck und bezeichnete die Ausführungen als „die unehrlichste Rede seiner Präsidentschaft“. Der als Trump-freundlich geltende Sender Fox News unterbrach die Rede ebenfalls nicht. In einer ersten Einschätzung bezweifelten die Moderatoren im Anschluss jedoch, dass Trump ausreichend Beweise habe, um die Auszählungen per Gericht stoppen zu lassen.

11.50 Uhr: Biden übernimmt die Führung in Georgia

Im Rennen um das Weiße Haus hat Joe Biden nach einer langen Aufholjagd die Führung in Georgia übernommen. Am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) lag Biden in Georgia Wahldaten zufolge zeitweise mit 917 Stimmen vor Trump, wie unter anderem der Sender CNN berichtete. Seit dem Wahltag am 3. November holte Biden damit mehr als 300.000 Stimmen auf. Die Auszählung ist fast vollständig - es könnten aber noch einige Tausend Stimmen unter anderem von Militärangehörigen hinzukommen.

Trump hatte seit der Wahl am Dienstag in dem Südstaat in Führung gelegen; sein Vorsprung in dem eigentlich konservativ geprägten Bundesstaat schrumpfte aber immer weiter. Bei der Präsidentenwahl 2016 hatte er in dem Staat deutlich mit fünf Prozentpunkten Vorsprung vor seiner demokratischen Herausforderin Hillary Clinton gelegen.

Im Kopf-an-Kopf-Rennen um das Weiße Haus rückt die Entscheidung auch in den anderen Schlüsselstaaten näher: In Arizona, Nevada und Pennsylvania werden weiter unter Hochdruck Stimmen ausgezählt. Der frühere Vizepräsident Biden kommt nach jetzigem Stand auf mindestens 253 der 270 Wahlleute, die er für einen Sieg braucht. Mit Georgia würde er nochmal 16 dazugewinnen, falls er dort als Sieger ausgerufen würde. Trump hingegen könnte ohne Georgia nicht mehr auf die notwendigen 270 Wahlleute-Stimmen kommen.

10.10 Uhr: Zwei Männer vor Wahlzentrum in Pennsylvania festgenommen

Vor einem Wahlzentrum im umkämpften US-Schlüsselstaat Pennsylvania sind zwei Männer von der Polizei festgenommen worden. Wie örtliche Medien berichteten, wurden die beiden gegen 22.00 Uhr Ortszeit (4 Uhr MEZ) vor dem Philadelphia Convention Centre festgenommen, wo derzeit immer noch Stimmen für die US-Präsidentschaftswahl ausgezählt werden. Zuvor soll es einen Hinweis gegeben haben, dass ein bewaffnete Gruppe auf dem Weg zum Wahlzentrum sei, wie der "Philadelphia Inquirer" und "6ABC Action News" berichteten.

In Pennsylvania ist das Rennen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden äußerst eng. Ein anfänglich großer Vorsprung von Trump schrumpft gerade immer weiter.

8 Uhr: Biden: „Niemand wird uns unsere Demokratie wegnehmen“

Wie Donald Trump ist auch Joe Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) vor die Presse getreten. Bei einem kurzen Auftritt in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware rief er die Amerikaner auf, angesichts der andauernden Auszählung aller Stimmen geduldig und besonnen zu bleiben. „Die Demokratie ist manchmal chaotisch. Sie erfordert manchmal auch ein bisschen Geduld“, sagte Biden.

Er und seine Vize-Kandidatin Kamala Harris hätten keinen Zweifel, dass sie nach Auszählung der Stimmen die Wahl gewonnen haben werden. „Deswegen bitte ich alle, die Ruhe zu bewahren“, sagte Biden. „Der Ablauf funktioniert, das Auszählen wird zu Ende gebracht.“ Jede Stimme müsse gezählt werden, betonte Biden.

Nach Trumps Auftritt schrieb Biden auf Twitter: „Niemand wird uns unsere Demokratie wegnehmen.“

6.30 Uhr: Betrugsvorwürfe und Drohungen von Trump

Trump will sich mit einer Klagewelle gegen die drohende Wahlniederlage stemmen. „Es wird eine Menge Klagen geben. Wir können nicht zulassen, dass eine Wahl auf diese Weise gestohlen wird.“&, so der Präsident bei einer Rede im Weißen Haus am Donnerstagabend (Ortszeit) . Trump prangerte eine Reihe angeblicher Manipulationen der Abstimmung an. Dabei sieht er sich weiterhin und trotz noch laufender Auszählung in einer Reihe von Staaten als legitimer Sieger. „Wenn man die legalen Stimmen zählt, gewinne ich mit Leichtigkeit“, sagte Trump. „Wenn man die illegalen Stimmen zählt, dann können sie versuchen, uns die Wahl zu stehlen.“

Trump hat bislang keine Beweise für seine Behauptungen vorgelegt, dass es massiven Wahlbetrug gegeben habe. Außerdem gibt es keine Anhaltspunkte dafür. Mehrere Fernsehsender unterbrachen die Live-Unterbrechung nach kurzer Zeit, als erstes der Sender MSNBC, der die Notwendigkeit anführte, Falschaussagen des Präsidenten richtigzustellen. Trump selbst verließ den Raum nach etwas über einer Viertelstunde, ohne Fragen von Journalisten zu beantworten.

Von Mitgliedern seiner Partei kam scharfe Kritik.  „Es gibt keine Rechtfertigung für die Äußerungen des Präsidenten heute Abend, die unseren demokratischen Prozess untergraben“, schrieb der republikanische Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, auf Twitter.

6. November, 6 Uhr: Weiter keine Entscheidung - so ist der aktuelle Stand

Noch immer wird in de letzten verbleibenden Schlüsselstaaten ausgezählt. Herausforderer Joe Biden rückt der Präsidentschaft näher: In Pennsylvania und Georgia holt Biden immer weiter den anfänglichen Vorsprung von Trump auf, während dort die per Post eingegangenen Stimmzettel ausgezählt werden. In Georgia lag Biden zum Stand 5.00 Uhr MEZ noch knapp 1800 Stimmen hinter Trump zurück, in Pennsylvania waren es noch gut 26.000. Noch sind dort viele Stimmen nicht ausgezählt.

Pennsylvania allein könnte Biden ins Weiße Haus bringen. Der Bundesstaat stellt 20 Wahlleute, während man für einen Sieg bei der Wahl 270 Wahlleute hinter sich vereinen muss.

Georgia bringt 16 Wahlleute. Ob ein Erfolg dort für Bidens Sieg reicht, hängt von der weiteren Entwicklung in Arizona ab. Der Bundesstaat mit elf Wahlleuten wurde von der Nachrichtenagentur AP und dem Sender Fox News nach deren Berechnungen bereits Biden zugeschlagen, andere Medien bleiben vorsichtig. Mit Arizona käme Biden auf 264 Stimmen von Wahlleuten - und jeder weitere Bundesstaat würde ihn über die Schwelle heben.

Trump holte in Arizona zuletzt aber auf. Zum Stand 5.00 Uhr MEZ lag Biden noch gut 46.700 Stimmen vor Trump. AP und Fox News behalten ihre Prognose für Arizona dennoch weiter aufrecht.

Das waren die Entwicklungen am 5. November:

22.46 Uhr: Facebook schließt Gruppe von Trump-Anhängern wegen Aufruf zu Wahl-Protesten

Wegen Aufrufen zu Protesten gegen eine weitere Auszählung der Stimmen bei der US-Präsidentschaftswahl hat Facebook hat eine Gruppe von Unterstützern des Amtsinhabers Donald Trump gesperrt. Die Gruppe "Stop the Steal" ("Stoppt den (Wahl-)Diebstahl") habe die "Delegitimierung des Wahlprozesses" angestrebt, teilte der US-Internetkonzern am Donnerstag mit.

Einige ihrer Mitglieder hätten "besorgniserregende Aufrufe zur Gewalt" geäußert. Im Einklang mit den außergewöhnlichen Maßnahmen, die Facebook in einer Zeit der "erhöhten Spannungen" ergreife, sei die Gruppe, der sich mehr als 300.000 Nutzer angeschlossen hatten, gelöscht worden.

Trump hatte den Demokraten in der Wahlnacht vorgeworfen, ihm den Sieg "stehlen" zu wollen. Das Wahlkampfteam des Amtsinhabers, der im erbittert geführten Präsidentschaftsrennen derzeit hinter seinem Herausforderer Joe Biden liegt, hat in mehreren Bundesstaaten Klagen eingereicht, um einen Stopp der Stimmauszählung zu erzwingen.

"Stoppt die Auszählung", schrieb der Präsident am Donnerstag erneut im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Stoppt den Betrug", fügte er später hinzu. Twitter versteckte den Tweet - wie bereits bei anderen Kurzbotschaften des Präsidenten - hinter dem Warnhinweis, die Inhalte seien "umstritten und möglicherweise irreführend". Auch Facebook hatte Äußerungen Trumps zur Briefwahl in der Wahlnacht als "irreführend" eingestuft.

21.54 Uhr: Maas: Trumps Verhalten widerspricht „demokratischer Kultur“ der USA

Bundesaußenminister Heiko Maas hat US-Präsident Donald Trump erstmals offen für seine Bemühungen um einen Stopp der Stimmenauszählung nach der US-Wahl kritisiert. „Zu einem Zeitpunkt, als das Wahlergebnis noch schöner war für Herrn Trump, dann zu fordern, dass die Auszählung beendet wird, entspricht nicht ganz der demokratischen Kultur, die wir von den Vereinigten Staaten kennen“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in der ARD.

Er rief alle Beteiligten dazu auf, das Wahlergebnis anzuerkennen. „Wichtig wäre, dass das Ergebnis dann irgendwann von allen akzeptiert wird. Das entspricht den demokratischen Regeln“, sagte er. „Es ist einfach ein Gewinner zu sein, aber manchmal ist es ganz schön schwer ein Verlierer zu sein.“

In der Wahlnacht hatte sich US-Präsident Trump im Weißen Haus während der laufenden Auszählung der Stimmen zum Sieger erklärt und angekündigt, die Auszählung durch das Oberste Gericht stoppen lassen zu wollen. Inzwischen hat er in mehreren Staaten rechtliche Schritte eingeleitet.

Die Bundesregierung als Ganzes hat sich dazu noch nicht positioniert. Regierungssprecher Steffen Seibert hatte am Mittwoch gesagt, solange es kein Endergebnis gebe, „verfolgt die Bundesregierung alles aufmerksam, aber sie kommentiert den Stand der Dinge nicht“.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich noch gar nicht zum Verhalten Trumps geäußert. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hatte den US-Präsidenten dagegen bereits am Mittwoch zur Anerkennung des noch ausstehenden Wahlergebnisses aufgefordert. „Zur Demokratie gehört es, dass man das Wahlergebnis akzeptiert. Das sollte auch für amtierende Präsidenten so sein.“

21 Uhr: Im Kopf-an-Kopf-Rennen um das Weiße Haus rückt Entscheidung näher

Im Kopf-an-Kopf-Rennen um das Weiße Haus rückt die Entscheidung näher: In den umkämpften Bundesstaaten Arizona, Georgia, Nevada, North Carolina und Pennsylvania wurden am Donnerstag weiter fieberhaft Stimmen ausgezählt. Im besonders wichtigen Pennsylvania könnte der Sieger noch am Abend (Ortszeit) feststehen - das könnte das Duell zwischen Amtsinhaber Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden entscheiden.

Biden, der am Mittwoch in den Bundesstaaten Michigan und Wisconsin zum Sieger ausgerufen worden war, liegt derzeit vor Trump. Der frühere Vizepräsident kommt nach jetzigem Stand auf mindestens 253 der 270 Wahlleute, die er für einen Sieg braucht. Wird der Bundesstaat Arizona hinzugerechnet, in dem einige Medien Biden bereits zum Sieger ausgerufen haben, sind es 264. Trump kommt auf 214 Wahlleute.

Sollte Biden Arizona und Nevada gewinnen, hätte er ausreichend Wahlleute für einen Sieg, auch wenn er die anderen noch nicht entschiedenen Bundesstaaten verliert. Auch ein Sieg in Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten würde ihm zum Gesamtsieg reichen. Trump dagegen müsste neben Pennsylvania noch weitere bislang nicht vergebene Bundesstaaten gewinnen. Bei der laufenden Stimmauszählung in Pennsylvania lag Biden zuletzt hinter Trump, konnte aber Boden gutmachen.

20.20 Uhr: US-Staat Pennsylvania erwartet Wahlergebnis noch am Donnerstag

In Pennsylvania kann nach Auskunft der zuständigen Behörde bis Donnerstagabend (Ortszeit) mit einem Ergebnis der Präsidentschaftswahl gerechnet werden. Zurzeit seien rund 550.000 Stimmzettel noch nicht ausgezählt, sagte Staatssekretärin Kathy Boockvar dem TV-Sender CNN. Sie sei zuversichtlich, dass die meisten dieser Stimmen am Donnerstag gezählt werden könnten. Auf die Frage, ob bis zum Ende des Tages (Freitagmorgen MEZ) ein Gewinner in Pennsylvania bekanntgegeben werden könnte, antwortete sie: „Ja, das könnten wir definitiv.“

Die meisten der noch ausstehenden Stimmen kommen nach Angaben der Staatssekretärin aus städtischen Gebieten, allein 100.000 aus dem Großraum der Millionenstadt Philadelphia, die als Hochburg der Demokratischen Partei gilt. Bei einem Auszählungsstand von 92 Prozent lag der republikanische Präsident Donald Trump mit 50,2 Prozent der Stimmen knapp vor dem demokratischen Herausforderer Joe Biden mit 48,5 Prozent.

Zu den nach Schließung der Wahllokale eingetroffenen Briefwahlstimmen sagte Boockvar, sie erwarte nicht, dass diese das Ergebnis nennenswert beeinflussen könnten. Am Mittwoch seien 500 Wahlbriefe eingetroffen. In Pennsylvania sind auch Briefwahlstimmen gültig, die wegen Verspätungen im Postversand bis Freitag eintreffen.

19.30 Uhr: Altmaier warnt vor Folgen einer langen Hängepartie bei US-Wahl

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat vor den Folgen einer langen Hängepartie bei der US-Präsidentschaftswahl gewarnt. Das, was in den USA vorgehe, habe Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft und die westliche Welt, sagte Altmaier am Donnerstagabend in Berlin am Rande der Bekanntgabe eines Hilfspakets für deutsche Firmen. „Wir wünschen uns alle, dass es eine baldige Entscheidung gibt, die über jeden Zweifel erhaben ist und die von allen Beteiligten anerkannt und respektiert wird.“

Altmaier sagte mit Blick auf eine mögliche lange Zeit der Ungewissheit, es gehe um wichtige Fragen. Er nannte die Bekämpfung der Corona-Pandemie, aber auch ungelöste Handelskonflikte etwa zwischen den USA und China sowie den USA und Europa. Dies könne nicht auf die lange Bank geschoben werden. „Und deshalb wünschen wir, dass das amerikanische Volk und die amerikanische Politik diese Herausforderung meistern, so wie das auch in der Vergangenheit immer möglich war..“

18.52 Uhr: Trump klagt nach US-Wahl auch im Bundesstaat Nevada

Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump reicht nach der Wahl nun auch eine Klage im Bundesstaat Nevada ein. Der Trump-Vertraute und frühere US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, sagte am Donnerstag in Las Vegas, derzeit würden "illegale" Stimmzettel gezählt. Dies sei "inakzeptabel".

Der frühere Generalstaatsanwalt von Nevada, der Republikaner Adam Laxalt, sagte, es gebe Berichte über zahlreiche "Unregelmäßigkeiten". So seien Stimmzettel im Namen von Toten abgegeben worden. Außerdem seien die Stimmen von tausenden Menschen gezählt worden, die während der Corona-Pandemie ihren Wahlkreis verlassen hätten und deswegen dort nicht mehr hätten wählen dürfen.

Das Rennen zwischen Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden in Nevada ist extrem eng. Trumps Wahlkampfteam hat bereits Klagen in den umkämpften Bundesstaaten Pennsylvania, Georgia und Michigan eingereicht und verlangt eine neue Stimmauszählung in Wisconsin. Trump schrieb am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, sein Team werde in allen Bundesstaaten, in denen Biden zuletzt den Sieg für sich in Anspruch genommen habe, Rechtsmittel wegen Wahlbetrugs einlegen. Es gebe "zahlreiche Beweise" für Wahlbetrug.

18.40 Uhr: Gabriel fordert klare Position der Bundesregierung zur US-Wahl

Ex-Außenminister Sigmar Gabriel hat die Bundesregierung aufgefordert, sich klar zum Streit um die Stimmenauszählung bei der US-Präsidentenwahl zu positionieren. „Wir sollten klarmachen, dass die Legitimität von Regierungen für uns davon abhängt, dass sie die Grundprinzipien von Demokratie akzeptieren, und das ist Mehrheit und Minderheit“, sagte der heutige Vorsitzende der transatlantischen Denkfabrik Atlantik-Brücke dem „Spiegel“.

Zwar habe sich Deutschland in den Ablauf von Wahlen im Ausland nicht „so richtig viel einzumischen“. Die Bundesregierung dürfe sich aber durchaus auch öffentlich äußern. „Das muss man ja nicht mit Angriffen auf Donald Trump verbinden“, sagte der ehemalige Vizekanzler und SPD-Chef. „Aber dass wir davon ausgehen, dass sich alle Demokratien an diese Prinzipien gebunden fühlen, ist schon eine angemessene Bemerkung.“

18 Uhr: Trump behauptet: „reichlich Beweise“ für Wahlbetrug

Entgegen der Aussagen von Verantwortlichen für die US-Wahl sieht US-Präsident Donald Trump „reichlich Beweise“ für Wahlbetrug. Auf Twitter schrieb Trump am Donnerstag, dass sein Team wegen Wahlfälschung und Wahlbetrug auf staatlicher Ebene rechtliche Schritte in denjenigen Staaten einleiten werde, die sein Herausforderer Joe Biden „für sich beansprucht“ habe. „WIR WERDEN GEWINNEN!“, schrieb Trump. Twitter versah Trumps Tweet mit einem Warnhinweis. Trumps Wahlkampfteam hat in mehreren Bundesstaaten bereits juristische Schritte gegen die Ergebnisse oder die weitere Auszählung abgegebener Stimmen eingeleitet.

17.39 Uhr: Noch 60.000 Stimmen in Georgia nicht ausgezählt

Bei der Stimmauszählung der US-Präsidentenwahl im extrem engen Rennen im Bundesstaat Georgia haben die Behörden Ruhe angemahnt. Noch stünden etwa 60.000 Stimmen aus, die das Präsidentschaftsrennen für Präsident Donald Trump oder Herausforderer Joe Biden beeinflussen könnten. „Ich denke, wir sind uns alle einig, dass eine genaue und faire Zählung viel wichtiger ist als eine schnelle Zählung“, sagte Gabriel Sterling, ein Mitarbeiter des Staatssekretärs in Georgia, am Donnerstag. Sterling wollte sich nicht darauf festlegen, wann Endergebnisse vorliegen.

Angesichts von Verzögerungen beim Wahlergebnis hat unter anderem Trump von „massivem Betrug“ gesprochen. Sterling wies das zurück. „Das sind 159 Wahlleiter und -Mitarbeiter, die hier die Aufgabe haben, die Demokratie zu schützen“, sagte er. „Diese Leute haben nichts mit Wahlbetrug zu tun. Diese Leute haben nichts mit der Einschüchterung von Wählern zu tun. Ich sage Ihnen, sie machen jeden Tag ihre Arbeit. Es ist schwer. Und wir sind ihnen dafür dankbar.“ Sterling versicherte, dass jeder rechtmäßige Stimmzettel ausgezählt werde. Es sei erwartet worden, dass die Ergebnisse in Georgia nicht in der Wahlnacht vorlägen.

Sterling zufolge kommen die offenen Stimmen vor allem aus Counties, die bislang mit teilweise großer Mehrheit für Biden gestimmt haben. Dazu gehören die Gebiete um die Metropole Atlanta. Es scheint daher möglich, dass Trump seinen momentanen Vorsprung von weniger als 20.000 Stimmen noch verlieren könnte.

16.50 Uhr: Trump fordert erneut Stopp der Auszählung der Stimmzettel

US-Präsident Donald Trump hat erneut gefordert, die laufende Stimmauszählung nach der Präsidentschaftswahl zu beenden. „Stoppt die Auszählung“, schrieb der Präsident am Donnerstag in Großbuchstaben im Kurzbotschaftendienst Twitter. In mehreren wichtigen Bundesstaaten, in denen noch kein Sieger ausgerufen wurde, läuft nach wie vor die Auszählung der Wählerstimmen, unter anderem in Arizona, Georgia, Nevada und Pennsylvania.

Die Auszählung dauert in diesem Jahr wegen der massiven Zunahme der Briefwahlen infolge der Corona-Pandemie länger als üblich. Trump hat wiederholt ohne jeden Beleg angeblichen Wahlbetrug angeprangert. Von der Möglichkeit der Briefwahl haben insbesondere Anhänger seines Herausforderers Joe Biden von den oppositionellen Demokraten Gebrauch gemacht. Biden liegt derzeit im erbittert geführten Präsidentschaftsrennen vor Trump.

15 Uhr: OSZE-Beobachter sehen keine Anhaltspunkte für Trumps Manipulationsvorwürfe

Die Angaben von Amtsinhaber Donald Trump zu angeblichen Wahlmanipulationen bei der US-Präsidentenwahl sind nach Ansicht der Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ohne Grundlage. "Trumps Manipulationsvorwürfe sind haltlos", sagte Missionsleiter Michael Link gegenüber Medien.

"Unsere Kollegen sind noch vor Ort und können bestätigen, dass auch Wahlbeobachter der jeweiligen politischen Lager Zutritt hatten und Briefwahlstimmen weiter korrekt ausgezählt werden", sagte Link. Es gebe "keinerlei Hinweise auf systemische Probleme". Vielmehr hätten die Beobachter "eine außerordentlich professionelle Handhabung der Flut von Briefwahlstimmen erlebt", fügte der FDP-Bundestagsabgeordnete hinzu.

13.20 Uhr: Auf diese Staaten kommt es jetzt an

Noch immer ist das Rennen um die Präsidentschaft offen. Fünf Schlüsselstaaten stehen jetzt im Fokus, in denen die Auszählung noch läuft.

11.32 Uhr: Der enge Ablauf der US-Wahl zeigt die tiefe Zerrissenheit des Landes

Verliert Trump oder nicht? Noch ist das offen. Klar ist aber: Die Folgen seiner Amtszeit werden die USA noch länger beschäftigen. Das enge Ergebnis dokumentiert die tiefe Zerrissenheit einer Nation, deren Menschen sich unversöhnlich, manchmal sogar bewaffnet gegenüberstehen. "Die USA im Jahr 2020, das ist nicht der American Dream, der amerikanische Traum. Das ist der amerikanische Albtraum", kommentiert SÜDKURIER-Chefredakteur Stefan Lutz.

10.30 Uhr: Lage in Arizona eng

In Arizona ist die Lage eng: AP und Fox News schlugen den Bundesstaat mit elf Wahlleuten Biden zu, die anderen Sender noch nicht. Vor einem Behördengebäude in Arizona, in dem Stimmen ausgezählt werden, versammelte sich in der Nacht zum Donnerstag eine große Gruppe von Trump-Anhängern. Mehrere unter ihnen hätten Waffen wie Automatikgewehre dabei gehabt, berichtete eine Korrespondentin des Nachrichtensenders CNN in einer Live-Schaltung. Auf Fernsehbildern waren mehrere Dutzend Personen auf dem Parkplatz vor dem Gebäude im Bezirk Maricopa County zu sehen, zu dem unter anderem die Stadt Phoenix gehört.

8.50 Uhr: Nevada: Nächstes Update zu Wahlergebnis erst heute Abend unserer Zeit

Der Bundesstaat Nevada, der die Wahl entscheiden könnte, will erst heute Abend deutscher Zeit wieder frische Informationen zum Stand der Auszählung veröffentlichen. Die Behörden verwiesen darauf, dass noch rechtzeitig per Post verschickte Stimmzettel gültig seien, die bis zum späten Nachmittag am 10. November eintreffen. Updates zum Stand des Rennens solle es ab Donnerstag täglich um 9.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MEZ) geben. Gemäß dem aktuellen Stand der Auszählung führt der demokratische Herausforderer Joe Biden knapp vor Amtsinhaber Donald Trump mit 49,33 zu 48,69 Prozent.

7.30 Uhr: Hängepartie bis Ende des Jahres?

In mehreren Bundesstaaten klagt Trumps Team bereits gegen die Stimmauszählungen. Schon vor der Wahl hatte Trump behauptet, er könne nur verlieren, falls es „massiven Wahlbetrug“ gebe. Es scheint so gut wie ausgeschlossen, dass er kampflos seine Niederlage einräumen würde. Er wird jede Klage ausfechten lassen. Den USA drohen unruhige Wochen. 

Manche Klagen dürften durch alle Instanzen gefochten werden und könnten letztlich beim Obersten Gerichtshof in Washington, dem Supreme Court, landen. Dort hat Trump einen Heimvorteil: Sechs der neun auf Lebenszeit ernannten Richter gelten als konservativ, drei davon hat der Republikaner selbst nominiert.

Die Hängepartie könnte sich etwa einen Monat hinziehen: Die Bundesstaaten müssen ihre Endergebnisse bis zum 8. Dezember beglaubigen und nach Washington melden. Sollte es über die Frist hinaus weiter Streit geben, könnte es recht kompliziert werden. 

Donnerstag, 5. November, 6 Uhr: Noch immer kein Sieger im Kampf ums Weiße Haus

In den USA geht der Wahlkrimi weiter. Noch immer werden in einigen entscheidenden Bundesstaaten die letzten Stimmen ausgezählt. Herausforderer Biden gewinnt US-Medien zufolge die  umkämpften Bundesstaaten Michigan und Wisconsin und konnte damit wichtige Zwischenetappen für sich verbuchen. Biden zeigte sich siegessicher: „Wir glauben, dass wir die Sieger sein werden, wenn die Stimmauszählung beendet ist“, sagte der Kandidat der oppositionellen Demokraten in seinem Heimatstaat Delaware. 

Amtsinhaber Donald Trump reklamiert allerdings den Sieg für sich. Sein Team leitete den juristischen Kampf um die Wahl mit Klagen gegen die Stimmauszählungen in mehreren Staaten ein. In Wisconsin will das Trump-Lager eine Neuauszählung der Stimmen erwirken. Ferner will es mit Klagen in Georgia, Michigan und Pennsylvania die Stimmauszählungen stoppen. 

Menschen protestieren au den Straßen von Philadelphia: Zählt alle Stimmen.
Menschen protestieren au den Straßen von Philadelphia: Zählt alle Stimmen. | Bild: AFP

Als offen gilt das Rennen noch unter anderem in Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Nevada. Auch in Arizona ist das Rennen offener als zunächst angenommen - der Fernsehsender CNN hat im Gegensatz zu anderen US-Medien, die Biden den Staat zuschreiben, hier noch keinen Sieger verkündet.

In Pennsylvania und Georgia führte zunächst Trump, Biden holt aber auf, je mehr Briefwahl-Stimmen ausgezählt wurden. In Nevada, das sechs Stimmen von Wahlleuten bringt und Biden damit eine Punktlandung bescheren könnte, hält Biden eine knappe Führung.

Das waren die Entwicklungen am 4. November: 

22.42 Uhr: US-Medien rufen Biden zum Sieger in Michigan aus

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der Wahl Medienberichten zufolge auch den umkämpften Bundesstaat Michigan gewonnen. Die Sender CNN und NBC riefen den Demokraten am Mittwoch zum Sieger in dem Bundesstaat im Mittleren Westen aus, den Präsident Donald Trump 2016 knapp gewonnen hatte. Damit hätte Biden 264 der für einen Wahlsieg notwendigen 270 Wahlleute gewonnen.

22.23 Uhr: Biden: Haben genug Stimmen für Präsidentschaft

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden geht von einem Sieg bei der US-Wahl aus. „Jetzt, nach einer langen Nacht des Zählens ist es klar, dass wir genug Staaten gewinnen, um 270 Wahlstimmen zu erreichen, die erforderlich sind, um die Präsidentschaft zu gewinnen“, sagte Biden am Mittwoch in Wilmington (Delaware). Er betonte dabei, dass er den Sieg noch nicht offiziell für sich reklamieren wolle. Doch sein Team glaube, dass er die Abstimmung gewonnen habe.

22.20 Uhr: Trump ergreift weitere rechtliche Schritte in Pennsylvania

US-Präsident Donald Trump greift zu weiteren rechtlichen Schritten im Ringen um die Auszählung der Wählerstimmen im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Trumps Wahlkampfteam forderte in einer am Mittwoch eingereichten Klage unter anderem, dort die weitere Auszählung der Stimmen auszusetzen, bis ihre Wahlbeobachter besseren Zugang dazu bekommen. Auch geht die Trump-Seite in einer weiteren Klage erneut dagegen vor, dass noch per Brief verschickte Stimmzettel gezählt werden sollen, die bis Freitagnachmittag bei der Wahlkommission eingehen.

Trump liegt in Pennsylvania bisher vorn, sein Vorsprung schrumpft aber, während Briefwahlunterlagen ausgezählt werden. Mit 20 Stimmen von Wahlleuten könnte Pennsylvania ein entscheidender Bundesstaat für die Präsidentenwahl sein. Trumps Wahlkampfchef Bill Stepien erklärte den Präsidenten in einer Telefonkonferenz am Mittwoch bereits zum Sieger in Pennsylvania, während dort noch Stimmen ausgezählt wurden. Trump hatte zuvor bereits auch die gesamte Wahl für sich reklamiert, obwohl der demokratische Herausforderer Joe Biden aktuell gute Chancen auf den Sieg hat.

Die Republikaner leiteten bereits weitere rechtliche Schritte nach der Wahl am Dienstag ein. So fordern sie, die Auszählung in Michigan auszusetzen - sowie eine Neuauszählung im Bundesstaat Wisconsin, wo Biden nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP das Rennen für sich entschieden hat. Biden kann die Präsidentschaft weiterhin auch ohne Pennsylvania gewinnen.

21.52 Uhr: OSZE-Wahlbeobachter kritisieren Trump nach Wahl scharf

Die Wahlbeobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Wahlbetrugsvorwürfe scharf kritisiert. "Grundlose Anschuldigungen systematischer Defizite, insbesondere durch den amtierenden Präsidenten" schadeten dem "Vertrauen der Öffentlichkeit in die demokratischen Institutionen", erklärte die Beobachtermission am Mittwoch in Washington. Viele sähen durch solche Äußerungen "das Potenzial für politisch motivierte Gewalt nach der Wahl" erhöht.

21.22 Uhr: Biden erhält mehr Stimmen als Obama 2008

Bei den absoluten Stimmen für die Präsidentschaftswahl in den USA hat  Biden den bisherigen Höchstwert übertroffen, den Barack Obama bei der Wahl 2008 aufgestellt hat. Nach Erhebungen der Nachrichtenagentur AP, der „New York Times“ und weiterer Medien kam Obamas ehemaliger Vizepräsident auf mehr als 70 Millionen Stimmen. Für Obama stimmten bei seiner ersten Wahl 2008 rund 69,5 Millionen Amerikaner.

Die absolute Zahl der Stimmen ist nicht entscheidend für das von den Mehrheiten in den Einzelstaaten bestimmte Rennen um das Weiße Haus. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Sieger einer Präsidentschaftswahl weniger absolute Stimmen erzielt als der unterlegene Kandidat. Entscheidend ist, wer sich die meisten Wahlleute in den Bundesstaaten sicher kann.

Nach Erhebungen von AP dürfte die Wahlbeteiligung voraussichtlich klar höher sein als vor vier Jahren. Damals nahmen 139 Millionen Bürgerinnen und Bürger an der Wahl teil. Deutlich höhere Wahlbeteiligungen wurden unter anderem aus Florida, North Carolina, Georgia und Texas gemeldet. Bereits vor der Wahl am Dienstag machten mehr als 100 Millionen Wähler von unterschiedlichen Möglichkeiten Gebrauch, ihre Stimme vorzeitig abzugeben. 

21.35 Uhr: Trump-Lager verlangt Stopp der Stimmauszählung auch in Pennsylvania

Nach der US-Präsidentschaftswahl ist Amtsinhaber Donald Trump auch im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania vor Gericht gezogen, um die Stimmauszählung zu stoppen. Trumps Wahlkampfteam erklärte am Mittwoch, per Klage eine Aussetzung der Auszählung erreichen zu wollen. Das Wahlkampfteam sprach von mangelnder "Transparenz" in den Wahllokalen.

21.30 Uhr: Gouverneur von Pennsylvania: „Stresstest für die Demokratie“

Der Gouverneur im US-Staat Pennsylvania, Tom Wolf, hat die langsame Auszählung der Stimmen zur Präsidentschaftswahl als einen „Stresstest für die Demokratie“ bezeichnet. Er werde alles tun um sicherzustellen, dass jede Stimme in seinem Bundesstaat gezählt werde, sagte der Politiker der Demokratischen Partei. An die Bürgerinnen und Bürger gerichtet sagte Wolf: „Eure Stimme macht bei dieser Wahl einen Unterschied aus.“ Er werde sich gegen jeden Versuch stellen, die Wahl in Pennsylvania anzugreifen.

Staatssekretärin Kathy Boockvar teilte mit, die Zahl der über Briefwahl abgegebenen Stimmen sei mit 2,5 bis 3 Millionen zehn Mal so hoch wie bei der Wahl vor vier Jahren. „Wir nähern uns einer Auszählung von 50 Prozent der Briefwahlstimmen“, sagte sie am Mittwoch und kündigte eine fortlaufende Aktualisierung des Auszählungsstands an. Dabei bat Boockvar um Geduld.

21.10 Uhr: Biden nach Sieg in Wisconsin weiter Favorit auf das Weiße Haus

Nach dem von einigen US-Medien vermeldeten Sieg von Joe Biden im Bundesstaat Wisconsin ist der Demokrat weiter auf einem guten Weg, die Präsidentschaft zu gewinnen. Es könnte allerdings noch Stunden oder gar Tage dauern, bis ihm der Sieg sicher nicht mehr genommen werden kann. In den Bundesstaaten ohne Ergebnis zur Präsidentschaftswahl ging am Mittwoch die Auszählung voran.

Auch wenn Biden in den noch fehlenden Staaten vor Amtsinhaber Donald Trump führte, standen hunderttausende Stimmen noch aus. In Michigan, wo Biden nach Auszählung von rund 94 Prozent der Stimmen vorne lag, erwarteten die Offiziellen noch bis zum Ende des Tages ein Ergebnis. Leichte Unsicherheiten gab es noch zur Lage in Arizona, wo Biden ebenfalls führte.

Dort hatte es am Morgen Meldungen gegeben, dass möglicherweise mehr Stimmen ausstanden, als zunächst gedacht. Zunächst gab es aber keine Anzeichen, dass sich das gesamte Rennen noch drehen würde. US-Sender und die Nachrichtenagentur AP hatten den Staat bereits Biden zugeschlagen.

21.05 Uhr: Biden gibt sich nach Teilerfolgen im Kampf um Weißes Haus kämpferisch

Beispielloser Kampf um das Weiße Haus: Während US-Präsident Donald Trump sich am Tag nach der Präsidentschaftswahl vorzeitig selbst zum Sieger erklärt und gegen die weitere Stimmenauszählung in einem der Schlüsselstaaten geklagt hat, zeigte sich sein demokratischer Herausforderer Joe Biden am Mittwoch kämpferisch.

Er werde bis zur Auszählung der letzten Stimmen um einen Wahlerfolg kämpfen, sagte Biden, der den Schlüsselstaat Wisconsin für die Demokraten zurückeroberte. "Wir werden nicht ruhen, bis nicht alle Stimmen ausgezählt sind", schrieb der 77-jährige Biden am Mittwochmorgen (Ortszeit) im Onlinedienst Twitter.

20.22 Uhr: Demokrat Biden siegt im US-Bundesstaat Wisconsin

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat den umkämpften Bundesstaat Wisconsin gewonnen und sich damit zehn Wahlleute gesichert. Das meldete die Nachrichtenagentur AP am Mittwoch auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen.

20.10 Uhr: Trump klagt gegen weitere Stimmauszählung in Michigan

Nach der US-Präsidentschaftswahl ist Amtsinhaber Donald Trump gegen eine weitere Stimmauszählung im Bundesstaat Michigan vor Gericht gezogen. Trumps Wahlkampfteam erklärte am Mittwoch, bei einem Gericht einen vorläufigen Stopp der Auszählung beantragt zu haben. Michigan im Mittleren Westen ist einer der wenigen Bundesstaaten, in denen nach der Wahl noch kein Sieger feststeht.

19.50 Uhr: Trump sichert sich weitere Wahlperson in Maine

US-Präsident Donald Trump hat sich bei der US-Wahl im Bundesstaat Maine eine weitere Stimme der Wahlleute gesichert. Das meldete die Nachrichtenagentur AP am Mittwoch auf Grundlage von Wählerbefragungen und Stimmauszählungen. In dem Bundesstaat am nordöstlichsten Zipfel der USA gehen wie in Nebraska nicht alle Wahlleute komplett an den Gewinner.

Neben zwei Wahlleuten, die auf dem Gesamtergebnis des Staates basieren, werden dort zwei weitere Wahlpersonen auf Basis der Ergebnisse in einzelnen Wahlbezirken bestimmt. Der 2. Distrikt ging nun an Trump - zuvor hatte sich Herausforderer Joe Biden AP zufolge die übrigen drei Wahlleute gesichert. Um Präsident zu werden, braucht ein Kandidat die Stimmen von mindestens 270 Wahlleuten.

19.40 Uhr: Republikaner erwägen Neuauszählung in Wisconsin

Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump will möglicherweise eine Neuauszählung der Stimmen im hart umkämpften US-Staat Wisconsin beantragen. Wahlkampfmanager Bill Stepien kritisierte in einer schriftlichen Erklärung am Mittwoch, in mehreren Bezirken in Wisconsin sei es zu „Unregelmäßigkeiten“ gekommen, „die ernsthafte Zweifel an der Gültigkeit der Ergebnisse wecken“.

Trotz einer weitgehenden Auszählung der Stimmen zur Präsidentschaftswahl verzögerte sich am Mittwoch die Bekanntgabe des Ergebnisses in Wisconsin. Es gebe nur zwei kleine Ortschaften mit zusammen 600 Einwohnern, deren Stimmen noch nicht erfasst seien, teilte die Wahlkommission von Wisconsin mit. Eine Mitarbeiterin der Kommission sagte dem Fernsehsender CNN, die Stimmen würden auf Bezirksebene und im ganzen Staat doppelt geprüft, um Fehler auszuschließen.

19 Uhr: Top-Republikaner McConnell: Noch unklar, wer US-Präsident wird

Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hält die Präsidentenwahl in den USA noch nicht für entschieden. Das Land werde bald sehen, wie die Entscheidung der Wähler ausgefallen sei, sagte der Vertraute von Amtsinhaber Donald Trump am Mittwoch vor Journalisten. „Wir wissen noch nicht, wer das Rennen um die Präsidentschaft gewonnen hat“, sagte er.

McConnell sagte zudem, dass er Trumps Ankündigung, den Kampf um die Wahl vor Gericht fortzusetzen, für unproblematisch halte. Bei einem knappem Wahlergebnis „ist das schon früher passiert und könnte auch dieses Mal passieren“, sagte McConnell. „Vor Gericht zu gehen, ist der Weg, wie wir Unsicherheiten auflösen“, sagte er.

17.54 Uhr: Auch in der Region fiebern US-Bürger bei der Wahl mit

Im Bodenseekreis gehen die Meinungen hier lebender US-Bürgerinnen zur Frage, wer der nächste US-Präsident werden soll, ebenso weit auseinander wie im Land selbst. Mit welchen Argumenten sie ihren Kandidaten verteidigen und warum eine Künstlerin auf einem Bild Donald Trump übermalte, erfahren sie hier.

17.40 Uhr: Biden mit verbesserten Siegchancen - Ergebnisse werden dauern

Die Lager der Demokraten und Republikaner haben am Mittwochmorgen (Ortszeit) beide Optimismus ausgestrahlt, doch bei der Auszählung der noch offenen Stimmen besserten sich weiter die Chancen des Demokraten Joe Biden auf den Sieg. Er lag in Michigan und Wisconsin vorne. Zusammen mit Arizona und Nevada würde das zum Sieg reichen. Allerdings hatte es am Morgen Meldungen gegeben, wonach es in Arizona zu Problemen bei der Dateneingabe der Ergebnisse gekommen sei. Es war unklar, wie viele Stimmen dort noch ausstanden.

Es könnte noch Tage dauern, bis die Verantwortlichen in den US-Bundesstaaten ein vorläufiges Ergebnis ausrufen. In Pennsylvania stand noch die Auszählung von mehr als einer Million abgegebener Stimmen aus. Hier hatten Verantwortliche eingeräumt, dass es schlimmstenfalls noch Tage bis zu einem Ergebnis dauert. Auch in Georgia und mit einigem Abstand North Carolina hatte Biden noch geringe Chancen auf Überraschungen in letzter Minute, weil unter anderem noch in der Großstadt Atlanta viele Stimmen ausstanden.

16.06 Uhr: Auszählung der Stimmen in noch offenen US-Staaten geht voran

Mehrere US-Staaten mit noch offenem Ausgang der Präsidentschaftswahl haben am Mittwoch versichert, dass sie die Auszählung der Stimmen vorantreiben, die Ergebnisse aber so genau wie möglich erfassen wollen. In Wisconsin hätten Mitarbeiter von Behörden „die ganze Nacht unermüdlich gearbeitet, um sicherzustellen, dass jede Stimme gezählt und korrekt übermittelt wird“, teilte die Wahlkommission dieses Bundesstaats mit. Die Staatssekretärin von Michigan, Jocelyn Benson, teilte mit, die Wahlhelfer hätten die ganze Nacht durchgearbeitet. Diese Arbeit dauere weiter an. In der Millionenstadt Philadelphia in dem zwischen beiden Kandidaten heftig umkämpften Staat Pennsylvania konnte die Arbeit der Wahlhelfer über eine Webcam beobachtet werden.

15.40 Uhr: Biden bei absoluter Stimmenzahl weit vor Trump. Das ist aber nicht entscheidend

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat nach vorläufigen Ergebnissen landesweit gut 2,6 Millionen Stimmen mehr erhalten als Amtsinhaber Donald Trump - diese absolute Zahl der Stimmen ist aber nicht entscheidend für das von den Mehrheiten der Einzelstaaten bestimmte Rennen um das Weiße Haus.

Nach Erhebungen der Nachrichtenagentur AP und anderer Medien entfielen bis Mittwochnachmittag (MEZ) mindestens 68,9 Millionen Stimmen auf Biden und 66,3 Millionen auf Trump. Die Auszählung der Stimmen dauerte weiter an. Der Leiter des Statistikportals „FiveThirtyEight“, Nate Silver, äußerte auf Twitter die Erwartung, dass Biden auch die bisherige Höchstzahl von absoluten Stimmen bei einer US-Präsidentschaftswahl übertreffen wird. Diesen bislang höchsten Wert erzielte Barack Obama bei seiner ersten Wahl 2008 mit rund 69,5 Millionen Stimmen.

15.11 Uhr: Strobl: Trump entwürdigt die amerikanische Demokratie

CDU-Bundesvize Thomas Strobl hat sich empört gezeigt angesichts der Zitterpartie bei der US-Präsidentschaftswahl. „Vieles, was wir in der vergangenen Nacht und am heutigen Morgen aus den USA hören, klingt für unsere Ohren schrill und unglaublich“, teilte Strobl, der baden-württembergischer Innenminister ist, mit.

„Ein amtierender Präsident, der die weitere Auszählung der Stimmen einfach stoppen lassen will - das ist ungeheuerlich. Das entwürdigt die amerikanische Demokratie, das entkernt die Werte unserer westlichen Welt, das entkernt die Seele Amerikas.“ 

14.50 Uhr: Das sagen Besucher des Überlinger Wochenmarkts über die US-Wahlen

Die USA haben gewählt, doch noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt. Viele Überlinger blicken mit gemischten Gefühlen auf die Geschehnisse in den Vereinigten Staaten. Wir haben dazu Stimmen rund um den Überlinger Wochenmarkt gesammelt.

14.20 Uhr: Bundesregierung will Wahl in den USA zunächst nicht kommentieren

Die Bundesregierung will sich angesichts des ungewissen Ergebnisses zunächst nicht zur Präsidentschaftswahl in den USA äußern. „Die Bundesregierung hat Vertrauen in die demokratische Tradition und in die rechtsstaatlichen Institutionen der Vereinigten Staaten von Amerika“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert nun in Berlin. Solange es kein Endergebnis gibt, verfolge die Regierung „alles aufmerksam - aber sie kommentiert den Stand der Dinge nicht“.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) habe seine Kabinettskollegen in der Sitzung am Morgen „auf den aktuellen Stand“ gebracht, was die Lage in den USA angehe, sagte Seibert weiter. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verfolge „die Dinge aufmerksam“. Eine öffentliche Einschätzung zur Wahl in den USA wollte auch das Auswärtige Amt zunächst nicht abgeben.

13 Uhr: So ist die Lage am Mittag

Wie geht es weiter im Wahlkrimi? Weder Trump noch Biden haben aktuell die Mehrheit von 270 Wahlleuten aus den Bundesstaaten sicher, die für einen Sieg nötig wären. Beide haben noch die Chance, die Wahl zu gewinnen. Alle Augen richten sich jetzt auf North Carolina, Georgia, Michigan, Pennsylvania und Wisconsin. Vor allem Pennsylvania rückt zunehmend in den Fokus; dort werden Briefwahlstimmen mit Poststempel vom Wahltag auch dann angenommen, wenn sie noch bis Freitag bei den Behörden eingehen. Die Auszählung der Stimmen könnte also noch lange dauern. 

Angesichts des ausstehenden Ergebnisses sprach Trump von „massivem Betrug an unserer Nation“ und kündigte an, vor das Oberste US-Gericht zu ziehen. Hinweise auf großflächigen Wahlbetrug gibt es bislang allerdings keine. Bidens Wahlkampfteam warf Trump vor, die Auszählung rechtmäßig abgegebener Stimmen stoppen zu wollen.  

Trump hatte schon im Wahlkampf Stimmung gegen die wegen der Corona-Pandemie weit verbreitete Briefwahl gemacht und Zweifel an der Rechtmäßigkeit geschürt - obwohl die Abstimmung per Post eine etablierte Form der Stimmabgabe ist. Er warnte ohne stichhaltige Beweise vor massiven Fälschungen. Vor allem kritisierte er, dass in manchen Staaten Wahlunterlagen unaufgefordert verschickt wurden. Umfragen zufolge wollten landesweit vor allem Demokraten von der Briefwahl Gebrauch machen, während deutlich mehr Republikaner am Wahltag persönlich abstimmen wollten.

12 Uhr: Wird die Auszählung der US-Wahl wirklich gerichtlich gestoppt?

Die Stimmen sind noch nicht vollständig ausgezählt, der Wahlausgang in den USA ist noch völlig offen. Doch Amtsinhaber Donald Trump erklärt sich nach seinem überraschend starken Abschneiden schon vorab zum Sieger – und kündigt an, vor das Oberste Gericht zu ziehen, um die weitere Auszählung stoppen zu lassen. Wie ist das einzuordnen? SÜDKURIER-Politikchef Dieter Löffler kommentiert: Wir sollten uns von Trump nicht einschüchtern lassen.

11.15 Uhr: Bilder einer Wahlnacht zwischen Partys und Protesten

Lange Schlangen vor den Wahllokalen, Trump und Biden, die sich von ihren Anhängern feiern lassen, Wahlpartys und Proteste - die Eindrücke des Tages und aus der Wahlnacht in Amerika könnten kaum gegensätzlicher sein. Sehen Sie hier die US-Wahl 2020 in Bildern.

10.30 Uhr: Biden-Team kritisiert Trump-Aussagen zu Auszählungen als "skandalös"

Das  Biden-Team hat die Aussagen von Trump zu einem möglichen Stopp der Stimmauszählungen bei der US-Präsidentenwahl als "skandalös" und "beispiellos" zurückgewiesen. Die Rechtsexperten Bidens seien aber für eine gerichtliche Auseinandersetzung gerüstet, erklärte das Wahlkampfteam . 

"Niemals zuvor in unserer Geschichte hat ein Präsident der Vereinigten Staaten versucht, den Amerikanern in einer nationalen Wahl ihre Stimme wegzunehmen", hieß es in der Erklärung von Bidens Wahlkampfchefin Jen O'Malley Dillon. Es stünden mehrere Teams an Rechtsexperten bereit, um einen möglichen Vorstoß von Trump zu bekämpfen. "Und sie werden sich durchsetzen."

9.55 Uhr: Auch Bundesstaat Maine geht laut Nachrichtenagentur AP an Biden

Joe Biden hat erwartungsgemäß im US-Bundesstaat Maine gewonnen. Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. In dem Bundesstaat am nordöstlichsten Zipfel der USA gehen wie in Nebraska nicht alle Wahlleute komplett an den Gewinner. Neben zwei Wahlleuten, die auf dem Gesamtergebnis des Staates basieren, werden dort zwei weitere Wahlpersonen auf Basis der Ergebnisse in einzelnen Wahlbezirken bestimmt. AP zufolge gewann Biden mindestens drei Wahlleute. Im 2. Distrikt war das Rennen noch nicht entschieden. Der Fernsehsender CNN vermeldet für Maine noch keine fixe Prognose.

9 Uhr: AP: Biden gewinnt umkämpften Staat Arizona

Joe Biden hat sich den umkämpften Staat Arizona gesichert, der lange als sichere Bastion der Republikaner galt. Das meldet die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und Stimmauszählungen. Auch der Fernsehsender Fox News berichtet, dass Biden den Bundesstaat und damit elf Wahlmännerstimmen erobern konnte.

8.55 Uhr: Noch kein Wahlsieger in den USA

Obwohl sich Donald Trump zum Sieger erklärt hat, sind in vielen Staaten Hunderttausende möglicherweise entscheidende Stimmen noch nicht ausgezählt. Aus großen Städten in den noch offenen Bundesstaaten Georgia und Pennsylvania haben Journalisten auf Twitter gemeldet, dass erst nach der Nacht weiter gezählt würde. Beim Fernsehsender Fox sagte ein Statistiker, dass er nicht mehr in der Nacht mit einem Ergebnis aus Georgia, Michigan, Wisconsin oder Pennsylvania rechne.

In Pittsburgh und dem Rest von Allegheny County in Pennsylvania wollen sich Wahlhelfer wieder ab 10 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MEZ) treffen. Aus Philadelphia hatte es Meldungen gegeben, wonach dort von 9 Uhr an wieder Ergebnisse verkündet werden könnten. Auch in Atlanta im Bundesstaat Georgia sollte es erst am Morgen weitergehen.

8.35 Uhr: Trump will weitere Auszählung der Stimmen gerichtlich stoppen lassen

Donald Trump spricht angesichts der Verzögerung bei einem Wahlergebnis bei der US-Wahl von "Betrug". Trump kündigte im Weißen Haus an, vor das Oberste US-Gericht zu ziehen, um eine weitere Auszählung der Stimmen zu stoppen. "Wir haben diese Wahl gewonnen", so Trump, obwohl der Ausgang der Wahl in mehreren Bundesstaaten noch offen ist. "Wir werden vor den Supreme Court ziehen."

8.05 Uhr: Wahllokale in allen US-Bundesstaaten geschlossen

Die Wahllokale sind nun in allen Bundesstaaten geschlossen - die letzten auf den zu Alaska gehörenden Aleuten. Kurz zuvor schlossen die Lokale im restlichen Alaska, auf Hawaii und an der US-Westküste. Wer gewinnt, ist weiter offen.

7.30 Uhr: Georgia und Mittlerer Westen weiter offen: Das ist der aktuelle Zwischenstand

Obwohl Trump wichtige Schlüsselstaaten wie Florida und Ohio holen konnte, gibt es vorsichtig positive Zeichen für die Demokraten. Vieles deutet aber darauf hin, dass es noch Tage dauern könnte, bis ein Sieger feststehen wird.

In manchen bereits vollständig ausgezählten Countys in Pennsylvania liegt Herausforderer Joe Biden einige Punkte über den Prozentwerten von Hillary Clinton vor vier Jahren. Sie hatte den Staat 2016 letztlich äußerst knapp verloren. Neue Hoffnung weckt auch eine Korrektur zur Zahl noch erwarteter Stimmen in Georgia: Dort hatte es zunächst nach einem Sieg für Trump ausgesehen, jetzt scheint das Rennen wieder offen. Außerdem sieht es so aus, als könnte Biden Arizona für sich entscheiden. 2016 war der Staat im Südwesten noch an die Republikaner gegangen.

Der von einigen Experten prognostizierte Erdrutschsieg gelingt Biden nicht – die Entscheidung läuft stattdessen nun auf die Staaten des Mittleren Westens hinaus. In Michigan, Wisconsin und Pennsylvania hatten Wahlleiter allerdings zuvor bereits erklärt, dass es möglicherweise Tage dauern werde, bis alle Stimmen ausgezählt seien.

7.12 Uhr: Trump gewinnt Bundesstaat Texas

Trump gewinnt laut den Sendern Fox News und NBC auch den wichtigen Bundesstaat Texas und sichert sich damit die Stimmen von 38 Wahlleuten. Dieser Sieg war aber weithin erwartet worden. Ohne die Stimmen des bevölkerungsreichen südlichen Bundesstaats wäre es für Trump fast unmöglich, die Präsidentenwahl zu gewinnen. Texas geht seit Jahrzehnten an Republikaner. Die bisherigen Auszählungsergebnisse deuten nun aber auf einen deutlich knapperen Sieg Trumps hin.

7.05 Uhr: Trumps Tweet mit Warnhinweis versehen

Donald Trump meldet sich zu Wort – und wirft den Demokraten vor, sie wollten ihm den Wahlsieg „stehlen“. Auf Twitter schreibt er: „Wir sind weit vorne, aber sie versuchen, die Wahl zu stehlen.“ Unmittelbar nach dem Tweet hat der US-Onlinedienst diese Äußerung mit einem Warnhinweis versehen. „Einige oder alle der Inhalte, die in diesem Tweet geteilt werden, sind umstritten und möglicherweise irreführend in Bezug auf die Beteiligung an einer Wahl oder einem anderen staatsbürgerlichen Prozess“, hieß es – auch auf deutsch – in der Twitter-Warnung.

6.55 Uhr: Biden zeigt sich siegesgewiss

Auch wenn Trump einige wichtige Staaten für sich entschieden hat, zeigt sich Joe Biden siegesgewiss. Er sei „auf Kurs, diese Wahl zu gewinnen“, sagte er vor Anhängern im Bundesstaat Delaware. „Bleibt zuversichtlich, wir werden das gewinnen.“ Der Demokrat rief seine Anhänger zur Geduld auf. Es könne womöglich noch dauern, bis ein Ergebnis im Rennen zwischen ihm und Amtsinhaber Donald Trump feststehen werde. „Es ist nicht vorbei, bevor nicht jede Stimme gezählt wurde“, betonte Biden.

6.50 Uhr: Wichtiger Etappensieg für Trump

Auch die Sender Fox News, CNN und NBC prognostizieren Trump in Florida als Gewinner. Mit 29 Wahlleuten ist Florida einer der wichtigsten umkämpften Staaten („Swing States“). 2016 gewann Trump dort knapp. Er lag damals nur 1,2 Prozentpunkte vor der damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. U

Für Trump ist es ein wichtiger Etappensieg. Ohne den Staat wäre sein Weg zu 270 für den Sieg nötigen Wahlleuten äußerst schwierig geworden. Biden hat auch ohne Florida noch Wege zum Sieg, wenn man von den Erhebungen vor der Wahl ausgeht.

Laut US-Medien hat Trump vor allem in Bezirken mit hohem Latino-Anteil in der Bevölkerung gut abgeschnitten. Besonders im bevölkerungsreichen County Miami-Dade erzielte Biden weniger Stimmen, als er gebraucht hätte, um den Staat zu gewinnen.

6.42 Uhr: Trump gewinnt auch Schlüsselstaat Florida

Auch im Schlüsselstaat Florida mit seinen 29 Wahlleuten hat sich Trump gegen Biden durchgesetzt. Das meldet die Nachrichtenagentur AP.

6.40 Uhr: Iowa geht an Trump

Der Bundesstaat Iowa geht mit seinen sechs Wahlleuten an Donald Trump. Das meldet die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Auch Iowa gilt als wichtiger Swing State.

6.20 Uhr: Amerikas Probleme bleiben

Wohin geht die Reise, wenn Trump weitere vier Jahre im Amt bleibt? Es könnte ungemütlicher werden denn je, schreibt SÜDKURIER-Politikchef Dieter Löffler in seinem Kommentar. Doch auch wenn Joe Biden ins Weiße Haus einzieht: Ein Machtwechsel in Washington würde vielleicht weniger ändern als viele erhoffen, kommentiert Dieter Löffler.

6.05 Uhr: Trump holt wichtigen Swing State

Donald Trump hat nach Prognosen von Fernsehsendern den wichtigen Bundesstaat Ohio mit 18 Wahlleuten gewonnen. Das geht aus übereinstimmenden Vorhersagen der Sender Fox News und NBC auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen hervor. Die Nachrichtenagentur AP meldet noch keinen Gewinner.

5.30 Uhr: Es läuft auf Staaten im Mittleren Westen hinaus

Es sieht so aus, als würde sich die Wahl wie auch schon vor vier Jahren in den Staaten des Mittleren Westens entscheiden. US-Medien haben jetzt bereits für rund 30 Staaten einen Sieger ausgerufen. In keinem dieser Staaten hat es im Vergleich zu 2016 einen Wechsel der siegreichen Partei gegeben.

Herausforderer Joe Biden gelingt damit nicht der erhoffte Erdrutschsieg. Stattdessen läuft die Entscheidung wohl auf Michigan, Wisconsin und Pennsylvania im Mittleren Westen sowie Arizona im Südwesten hinaus.

5 Uhr: So ist der Stand am Mittwochmorgen

Die Auszählung läuft weiter, doch eines ist klar: Es sieht momentan nicht nach einem überwältigenden Sieg für den in Umfragen vorne gelegenen Demokraten Joe Biden aus. In wichtigen Bundesstaaten liegen Amtsinhaber Trump und Biden eng beieinander.

Beide Kandidaten haben mehrere Bundesstaaten gewonnen. Dabei gab es zunächst keine Überraschungen: Trump und Biden sicherten sich jeweils die auch 2016 vom Kandidaten ihrer Partei gewonnenen Staaten.

In vielen umkämpften Bundesstaaten wie North Carolina, Georgia und Pennsylvania ist aber noch unklar, wer sich durchsetzt. Auch aus dem bevölkerungsreichen Texas gibt es noch kein Ergebnis. In dem traditionell republikanischen Staat liegt Trump in Führung, es zeichnet sich aber ein überraschend knappes Rennen ab.

Anhänger von Präsident Trump ziehen mit Fahnen durch die Straßen in Beverly Hills.
Anhänger von Präsident Trump ziehen mit Fahnen durch die Straßen in Beverly Hills. | Bild: Ringo H.W. Chiu

In Florida, einem wichtigen Staat mit 29 Wahlleuten, schneidet Trump US-Medien zufolge vor allem in Bezirken mit hohem Latino-Anteil gut ab. Besonders im bevölkerungsreichen County Miami-Dade holt Biden weniger Stimmen, als er voraussichtlich bräuchte, um den Staat zu gewinnen. Auch in North Carolina und Georgia zeichnen sich Vorteile für Trump ab. Der Republikaner ist für einen Sieg auf die Staaten angewiesen, Biden könnte die Wahl auch noch ohne sie gewinnen.

3.30 Uhr: Noch keine Ergebnisse aus den „Battleground States“

In einer ganzen Reihe von Bundesstaaten liegen jetzt Ergebnisse vor: Biden gewinnt beispielsweise die Bundesstaaten New York und New Mexico, Trump Nebraska, Louisiana, Wyoming, North Dakota und South Dakota – alles aber wenig überraschend.

Prognosen zufolge siegt Biden in Colorado. In den entscheidenden „Battleground States“ gibt es dagegen noch keine Ergebnisse. Neben Florida zeichnen sich auch in North Carolina und Georgia Vorteile für Trump ab. Er ist auf alle drei Staaten dringend angewiesen. In Ohio sieht es dagegen zunächst so aus, als würde Biden besser abschneiden als erwartet.

1.45 Uhr: Enges Rennen in Florida

Erste vorsichtige Warnzeichen für Biden im „Battleground State“ Florida: Beide Kandidaten liegen nach Auszählung von geschätzt gut zwei Dritteln der Stimmen eng beieinander. US-Experten geben Trump aber gute Chancen für einen Sieg. Florida mit seinen 29 Wahlleuten ist für ihn besonders wichtig, Biden hätte noch weitere Wege zur Präsidentschaft.

1.10 Uhr: Erste Ergebnisse und Prognosen

Trump gewinnt laut Medienberichten in Indiana und Kentucky, Biden in Vermont – keine Überraschung. Mit Spannung erwartet werden die Ergebnisse in dem guten Dutzend besonders umkämpfter „Battleground States“, auf die es bei dieser Wahl ankommt.

0 Uhr: Die ersten Wahllokale schließen

In Teilen von Kentucky und Indiana schließen die Wahllokale. Anderswo wird noch gewählt – die USA erstrecken sich über mehrere Zeitzonen. Mehr als 100 Millionen Menschen haben bereits vor dem eigentlichen Wahltag abgestimmt.

Vor den Wahllokalen wie hier im kalifornischen Huntington Beach bildeten sich zum Teil lange Schlangen
Vor den Wahllokalen wie hier im kalifornischen Huntington Beach bildeten sich zum Teil lange Schlangen | Bild: AFP

Das Wichtigste zur Wahl

Das Wahlsystem: Der US-Präsident wird nicht direkt gewählt. Der Wahlsieger in einem Bundesstaat gewinnt dort die Stimmen der Wahlleute. Diese wählen dann im Dezember den Präsidenten. Um die Wahl zu gewinnen, braucht ein Kandidat mindestens 270 Stimmen. Wegen des indirekten Wahlsystems ist es möglich, dass ein Kandidat die meisten Direktstimmen bekommt, die Wahl aber trotzdem verliert. Das war zum Beispiel 2016 der Fall – damals stimmten mehr Amerikaner für Hillary Clinton, Donald Trump konnte sich aber durch die von ihm gewonnenen Bundesstaaten die Mehrheit der Wahlleute sichern.

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Die Swing States: Wer der nächste US-Präsident wird, entscheidet sich in wenigen US-Bundesstaaten. In vielen der 50 Staaten gewinnt immer dieselbe Partei, aber etwa ein Dutzend sind hart umkämpft. In den letzten Tagen des Wahlkampfs konzentrierten sich sowohl Trump als auch Biden auf diese „Swing States“ wie Pennsylvania, Michigan und Florida.

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Wann ist mit einem Endergebnis zu rechnen? Bei den vergangenen Präsidentenwahlen stand der Sieger meist noch in der Wahlnacht fest, dieses Mal könnte es deutlich länger dauern. Experten gehen davon aus, dass wegen der Pandemie wesentlich mehr Menschen per Briefwahl abstimmen werden. Daher könnte sich die Auszählung in manchen Bundesstaaten womöglich um einige Tage verzögern. Wer ins Weiße Haus einzieht, könnte letztlich vom Ergebnis in einem oder zwei Staaten abhängen. Deshalb gibt es keine sichere Prognose für die Zeit des Endergebnisses.

In der Wahlnacht dürfte es bereits aus zahlreichen Bundesstaaten zuverlässige Ergebnisse geben. In Bundesstaaten wie Arizona, Florida, Michigan, North Carolina und Pennsylvania werden ganz enge Rennen zwischen Trump und Biden erwartet. Als Folge könnte es Klagen und Forderungen nach einer Neuauszählung geben. Im Jahr 2000 etwa stand das Ergebnis im Bundesstaat Florida, das letztlich auch über die Präsidentenwahl entschied, erst gut einen Monat nach der Wahl fest.