Zink ist ein echtes Multitalent unter den Spurenelementen und für zahlreiche Funktionen in unserem Körper zuständig. Es kann das Immunsystem und den Stoffwechsel unterstützen, die Wundheilung fördern und dazu noch das Hautbild verbessern. Doch wie nimmt man Zink am besten ein, damit der Körper optimal davon profitiert? Und welche Form ist darunter die beste? Dieser Artikel zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, Zink einzunehmen, welche Darreichungsformen besonders empfehlenswert sind und worauf bei der Einnahme geachtet werden sollte.
Wie kann man Zink einnehmen?
Männer und Frauen zwischen 35 und 50 Jahren nehmen laut einer Befragung des Max Rubner-Instituts am häufigsten Zink Supplements ein. Durchschnittlich nehmen sie etwa 5 mg täglich zusätzlich zu sich. Dabei kommt ein Zinkmangel in Deutschland, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erklärt, kaum vor. Denn die meisten Menschen erreichen die empfohlene Tagesdosis allein über die Nahrung. Für Frauen liegt diese Empfehlung je nach Phytatzufuhr zwischen 7 und 10 mg, für Männer zwischen 11 und 16 mg pro Tag.
Wer Zink jedoch nicht ausreichend aufnehmen kann, etwa durch eine gestörte Aufnahme im Darm bei chronischen Darmerkrankungen oder durch eine erhöhte Phytatzufuhr wie bei Vegetariern oder Veganern, kann auf Zinkpräparate zurückgreifen. Laut MSD Manual gibt es Zink als Nahrungsergänzungsmittel in verschiedenen Formen:
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Zink-Kapseln
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Lutschtabletten
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Nasensprays
Nasensprays mit Zink werden von Fachleuten vom MSD Manuals jedoch nicht empfohlen, da sie die Schleimhäute in der Nase und dem Rachen stark reizen und in manchen Fällen sogar zu einem dauerhaften Verlust des Geruchssinns führen können.
Welche Zinkform ist am besten?
Die beste Form, um Zink einzunehmen, hängt maßgeblich von dem Grund der Einnahme ab. Wer einer Erkältung vorbeugen oder die Dauer der Symptome verkürzen möchte, sollte laut MSD Manuals zu Zink-Lutschtabletten greifen. Diese wirken am effektivsten, wenn sie direkt nach den ersten Anzeichen einer Erkältung gelutscht werden. Ob diese dann aber wirklich sinnvoll sind bei der Verbesserung von Erkältungssymptomen, ist derzeit noch stark umstritten.
Soll Zink die Wundheilung unterstützen oder bei Hautproblemen helfen, sind Zinksalben zur äußerlichen Anwendung am besten geeignet. Diese können laut dem Dermatologen Rupert Schulz gezielt auf Pickel, Schürfwunden oder leichten Sonnenbrand aufgetragen werden, um Entzündungen zu hemmen und die Regeneration zu fördern. Im Interview mit Brigitte erklärt Dr. Schulz, dass Zinksalbe besonders bei akuten Einzelpickeln wirksam sei und bereits nach wenigen Tagen eine Besserung eintreten könnte.
Für die allgemeine Zinkversorgung oder bei diagnostiziertem Zinkmangel bieten sich Tabletten oder Kapseln an. Welche dieser beiden Formen besser geeignet sind, hängt meist von den eigenen Vorlieben ab. Wichtig ist bei allen Formen, die empfohlene Tagesdosis nicht zu überschreiten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt eine Begrenzung auf 6,5 mg Zink pro Tag aus Nahrungsergänzungsmitteln, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Welche Zinkverbindungen gibt es?
Wer zu Zinkpräparaten greift, sollte nicht nur auf die Dosierung, sondern auch auf die chemische Form des Zinks achten. Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dürfen in Nahrungsergänzungsmitteln folgende Zinkverbindungen enthalten sein:
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Zink-L-ascorbat
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Zink-L-aspartat
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Zinkbisglycinat
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Zinkchlorid
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Zinkcitrat
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Zinkgluconat
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Zinklactat
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Zink-L-lysinat
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Zinkmalat
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Zink-mono-L-methioninsulfat
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Zinkoxid
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Zinkcarbonat
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Zink-L-pidolat
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Zinkpicolinat
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Zinksulfat
Am häufigsten wird dem BfArM zufolge Zinkoxid verwendet. Allerdings ist die Bioverfügbarkeit, also wie gut der Körper das Zink aufnehmen kann, bei Zinkoxid vergleichsweise gering. Das heißt, dass nur ein Teil des enthaltenen Zinks tatsächlich ins Blut gelangt. Besser aufgenommen werden organische Zinkverbindungen wie Zinkgluconat und Zink-Histidin. Wer also einen Zinkmangel ausgleichen möchte, sollte auf diese Formen setzen.
Worauf sollte bei der Zink-Einnahme geachtet werden?
Wer Zink einnimmt, sollte laut dem MSD Manual auf drei zentrale Punkte achten:
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Die richtige Dosierung
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Die Dauer der Einnahme
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Mögliche Wechselwirkungen
Dosierung: Was passiert, wenn ich zu viel Zink einnehme?
Die Dosierung ist entscheidend, denn zu viel Zink kann schnell zu Nebenwirkungen führen. Bereits bei kurzfristig zu hohen Mengen, wie bei Lutschtabletten gegen Erkältung, können folgende Begleiterscheinungen auftreten:
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Übelkeit und Erbrechen
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Durchfall
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Gereizte und wunde Stellen im Mundbereich
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Metallischer Geschmack
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Erhöhte Temperatur und Fieber
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Husten
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Kopfschmerzen
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Erhöhte Müdigkeit
Zu hohe Dosen mit über 40 mg täglich können außerdem dazu führen, dass ein Mangel an Kupfer oder Eisen im Körper entsteht. Dazu könnten hohe Zinkmengen mögliche negative Effekte auf die Prostata oder den Cholesterinspiegel fördern.
Dauer: Wie lange kann ich Zink einnehmen?
Auch die Einnahmedauer sollte immer dem Zweck angepasst werden. Zink-Lutschtabletten zur Unterstützung bei Infekten sollten wie MSD Manual empfiehlt nicht länger als zwei Wochen am Stück verwendet werden.
Bei einem chronischen Mangel, etwa bei bestimmten Darmerkrankungen oder vegetarischer und veganer Ernährung, kann eine langfristige Einnahme sinnvoll sein. Das Bundesministerium für Gesundheit empfiehlt jedoch, zunächst die Ernährung anzupassen. Besonders bei rein pflanzlicher Kost sollte auf eine ausreichende Zufuhr zinkreicher Lebensmittel, wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Nüsse, geachtet werden. Sollte trotz ausgewogener Ernährung ein Zinkmangel nachgewiesen werden, können ärztlich verordnete Zinkpräparate helfen, die Symptome zu lindern und den Mangel auszugleichen. Die Dauer der Einnahme wird dabei individuell verschrieben.
Wechselwirkungen: Welche Arzneimittel können Zink hemmen?
Zink kann die Aufnahme und Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen. Und umgekehrt können einige Arzneimittel auch den Zinkspiegel im Körper senken. Besonders relevant sind Wechselwirkungen mit Antibiotika, Östrogenen und bestimmten Antiepileptika. Deshalb empfiehlt das MSD Manual, zwischen der Einnahme von Zink und diesen Medikamenten einen zeitlichen Abstand einzuhalten. Bei Antibiotika sollte Zink idealerweise mindestens zwei Stunden vor oder vier bis sechs Stunden nach dem Antibiotikum eingenommen werden, um die Wirksamkeit beider Präparate nicht zu beeinträchtigen.
Auch andere Medikamente wie Protonenpumpenhemmer, Kortikosteroide oder bestimmte Blutdrucksenker können den Zinkspiegel senken. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte daher auf mögliche Wechselwirkungen achten und die Einnahme von Zinkpräparaten zeitlich anpassen oder ärztlich absprechen.