Peter Reinhardt und Thomas Domjahn

Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut erwägt, eine Landesbürgschaft zur Rettung von Alno zu gewähren. Sie bedauere die Entscheidung von Insolvenzverwalter Martin Hörmann, beim insolventen Küchenhersteller 400 Mitarbeiter freizustellen. "Das ist für die betroffenen Familien ein schwerer Schlag", sagte die Ministerin in Washington, wo sie sich derzeit zu politischen Gesprächen aufhält.

Sie wünsche sich, dass die derzeit laufenden Gespräche mit möglichen Investoren eine neue Perspektive für das Unternehmen ergeben würden. Sie stehe in ständigem Austausch mit Alno. "Wenn wir unterstützen können, werden wir alles tun, was möglich ist", versprach Hoffmeister-Kraut. Das könne zum Beispiel eine Bürgschaft des Landes sein, um eine Übergangsfinanzierung abzusichern.

Solche Landesbürgschaften können oft in die Millionen gehen. So erhielt der Göppingen Autozulieferer Schuler, der damals aufgrund der Finanzkrise in eine Schieflage geraten war, im Jahr 2009 eine Bürgschaft von 20 Millionen Euro.

Unterdessen geht die Suche nach einem Investor für Alno weiter. "Die Gespräche mit Interessenten werden diese Woche fortgesetzt. Sie sind weit fortgeschritten und befinden sich in einer entscheidenden Phase", teilte die Kanzlei von Martin Hörmann mit.

Zu der Frage, ob es sich um einen oder mehrere Interessenten handelt, wollte die Kanzlei keine Angaben machen. Aus Unternehmenskreisen war zu hören, dass es sich bei dem Interessenten um einen Investor aus China handeln könnte.