Mehr als 30 Erdbeben gab es laut den Daten des Landeserbebendienstes seit Ende Juni in Singen und im Hegau. Und in der Nacht zum Freitag sind weitere hinzugekommen. Mit einer Stärke – in der Fachsprache Magnitude genannt – von 3,2 auf der Richterskala gehörte der stärkste Erdstoß um 3.10 Uhr zu den heftigeren der zurückliegenden Monate.

Das Epizentrum verortet der Landeserdbebendienst (LED) etwa neun Kilometer unter der Erdoberfläche im Gebiet zwischen Überlingen am Ried und dem östlichen Ende des Singener Industriegebiets. Der Landeserdbebendienst spricht mittlerweile von einer Serie.

 
 

Seit 1994 hat der Landeserdbebendienst mehr als 5000 Beben in Baden-Württemberg und dem angrenzenden Ausland gemessen. Die Epizentren, also der Ursprung der Beben, finden Sie in der Karte. Mit dem Schieberegler unten können Sie einzelne Monate seit 1994 erkunden.

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Der meisten dieser Beben sind so schwach, dass wir sie gar nicht bemerken. Spürbar sind Erdbeben meist erst ab einer Stärke von drei auf der Richterskala. Diese Beben sind in der Karte oben rot gekennzeichnet. Wie sehr die Erde an der Oberfläche wackelt, hängt auch damit zusammen, wie tief im Erdboden das Epizentrum liegt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Viele Beben in der Region

Dass in Südbaden so oft die Erde bebt, liegt an den Alpen, erklärt der Seismologe Martin Hensch vom Landeserdbebendienst: Die Gebirgskette drücke „von Süden nach Norden“. Daher sind vor allem das westliche Bodenseeufer und der Hegau sowie der Hochrhein betroffen. In Richtung Schwarzwald hat der Druck der Alpen weniger Einfluss. Auf der Baar bebt die Erde deutlich seltener als weiter südlich.

Die stärksten Beben am Bodensee

 
 

Die stärksten Beben am Hochrhein