Die Energiewende soll Windräder in die Bodenseeregion bringen. Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat in seinen Untersuchungen drei Vorranggebiete für Windkraftanlagen in der Region definiert. Sie sind Inhalt des Teilregionalplans Energie und liegen am Gehrenberg, bei Heiligenberg-Betenbrunn und auf einer Anhöhe zwischen Sipplingen und Owingen, die Hochbühl genannt wird.
Im Bodenseekreis weht zu wenig Wind
Im Zuge der Informationsveranstaltung für Bürger im Sennhof am Schloss in Heiligenberg kam auch die Frage auf, weshalb keine Windkraftanlagen direkt im Bodensee geplant sind. Wolfgang Heine, Direktor des Regionalverbands, sagte, dass im Bodenseekreis definitiv zu wenig Wind wehe – und die sogenannte Windhöffigkeit ist nun mal mit entscheidend. Diese bezeichnet laut Definition die an einer bestimmten Stelle erwartbaren energetisch nutzbaren Luftbewegungen.
Hier haben der Gehrenberg, Betenbrunn und der Hochbühl aufgrund ihrer abschüssigen Lage einen Vorteil. Hinzu kommt: „Wir planen Wind an Land“, sagte die stellvertretende Direktorin Nadine Kießling. Der Wind-an-Land-Zubau ist Bestandteil gesetzlicher Anforderungen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Photovoltaik auch in Gewässern möglich
Photovoltaikanlagen werden ebenfalls in Gewässern geplant, „aber nicht in natürlichen Gewässern wie dem Bodensee“, erklärte Wolfgang Heine. In Ostrach im Landkreis Sigmaringen wurde zum Beispiel in einem Baggersee eine schwimmende Photovoltaikanlage errichtet. Das ist im Bodensee nicht möglich. Erste Windräder gibt es in Hilpensberg, das zu Pfullendorf-Denkingen gehört und an Heiligenberg grenzt. Heine rechnet für den Bodenseekreis in der Summe mit zehn Windrädern. „Das ist für einen Landkreis nicht gerade eine Masse“, erklärte Heine.
Der Bodenseekreis stellt mit Stand 12. Dezember 2023 gerade einmal vier Prozent der von Bund und Land geforderten Flächenpotenziale für Windenergie. 59 Prozent befinden sich im Landkreis Sigmaringen und 37 Prozent im Landkreis Ravensburg, wie entsprechendem Kartenmaterial entnehmbar ist. Der aktuelle Teilregionalplan Energie befindet sich vom 29. Januar bis 29. März in der Offenlage.