Drei Aufgaben mussten die Daisendorfer Narren lösen, bevor am Schmotzigen Dunschtig Bürgermeisterin Jacqueline Alberti Narrenpräsidentin Marion Kaja den Rathausschlüssel aushändigte. Die erste, einen Baumstamm durchsägen, schafften die Zimmermänner schon mal nicht. Man hatte ihnen wohl eine stumpfe Säge untergejubelt. Nachdem dann der Baumkuchen mit japanischen Stäbchen verzehrt war und die närrischen Montagsmaler fünf Begriffe erraten hatten, erhielt die Narrenschar Zutritt zum Rathaus – und flüchtete sich bei Schneetreiben schnell ins selbige.

Jäger nehmen neues „Leidensbild“ unter die Lupe
Dort ging es beim traditionellen „Saugattergschnorr“ wieder deftig zur Sache. Passend zum diesjährigen Fastnachtsthema „Wald“ haben sich die drei Jäger Siegfried Willibald, Thomas Ritsche und Markus Löchle wie üblich am Stammtisch getroffen. Das Leitbild der Gemeinde sei ja überarbeitet worden, meinte Willibald und präsentierte das neue „Leidensbild der Gmond Daisendorf“. Natürlich wurden die aktuellen Entwicklungen kommentiert: Im neuen Gemeinderat sei ja schon wieder einer auf der Flucht. „Ins benachbarte Ausland, der einzige Weg zu entkommen.“
Gemeinderätin Monika Bernhard und ihr Bruder Peter nahmen als „Ureinwohner vom Fehrenberg“ die geplante Hightech-Toilette an der Freizeitanlage aufs Korn: „Was für‘n geiler Scheiß, und das zu diesem Preis.“ Anmerkung: Die veranschlagten Kosten liegen bei 135.000 Euro. Ihr Alternativvorschlag: eine ökologische Komposttoilette. Mit dem eingesparten Geld könnte man prima die Vereine unterstützen.

In der närrischen „Wald-Dorf-Schule“ diskutierte Lehrerin Waldeslust mit ihren Schülerinnen ebenfalls das aktuelle Geschehen. Die Gemeinde sei ja so arm, dass sie sogar für den Vorraum der Rathaustoiletten Miete verlangen müsse. Lediglich den Rathausvorplatz dürfe man noch kostenlos nutzen. „Das müssen wir ändern“, konterte Bürgermeisterin Alberti. Ein Seitenhieb auch auf den neuen „Fotopoint“ an der Freizeitanlage – „mit tollem Blick ins Gestrüpp“.

So könnten Ratssitzungen spannender werden
Uschi Kraus alias Marktfrau Uschi hatte eine Idee, wie man die Gemeinderatssitzungen spannender machen könnte: Sekt und Bier für die Besucher, aktuell „gibt es da ja nicht mal Wasser“. Rositha Schmidt sorgte mit Versen gegen Politik, Bürokratie und Gendern für Lacher. Heute müsse man ja Onanierende sagen, „früher waren das einfach Wichser“.

Und natürlich ging es auch um den fehlenden Narrenpolizisten, seitdem Martin Menner das Amt nach 56 Jahren zurückgegeben hatte und „die Sumpfgeister nun herumlaufen wie verirrte Hennen“. Die Überraschung hielt Moderator Thomas Heitele parat: „Wenn‘s keiner machen will, dann mach ich‘s halt.“ Unklar blieb, ob das Versprechen schon für die diesjährige Fastnacht gilt.
