„In der Corona-Pause hatte ich Zeit, um mir Gedanken zu machen, für eine neue Maske. Die erstens zu den Hebsack-Geistern passt und auch neue Mitglieder werben soll. Daher bin ich sehr gespannt und freu‘ mich auf die Vorstellung des Häs‘ und die Reaktionen, der Leute auf den Umzügen und bei den Veranstaltungen“, sagt Heike Hummer-Arnold, Zunftmeisterin der Narrenzunft Hebsack-Geister Roggenbeuren-Wittenhofen. Sie hat 2022 in Eigenregie eine neue Maskengruppe ins Leben gerufen: die Gehrenberg-Wildsau.
Heike Hummer-Arnold hatte die Idee etwas Neues zu entwerfen schon vor rund zwei Jahren. Aber von der entscheidenden Idee bis zum fertigen Häs verging dann noch ein anstrengendes und manchmal auch nervenaufreibendes Jahr. Der Vorstand der Hebsack-Geister vertraute der Zunftmeisterin voll und ganz und ließ sie selbstständig walten und kreieren.

Zum Hintergrund der Gehrenberg-Wildsau erklärt die Zunft Hebsack-Geister: „Früher lebten in den Wäldern auf dem Gehrenberg große Wildschweinrotten. Diese wurden von den Bauern bejagt und dienten neben dem Feld- und Ackerbau als Nahrungsvorräte für die langen, kalten Winter.“ Mit der Zeit habe der Bestand der Wildschweine so zugenommen, dass die Bauern nicht mehr Herr der Lage wurden. „Die Wildschweine plünderten die Getreide- und Maisfelder, die meistens am Waldrand angesiedelt waren und richteten damit große Schäden an. Um ihre Ernte zu retten, gruben die Bauern tiefe Gräben um das Ackerland und deckten diese mit Baumreisig ab.“
Geister streifen nachts in den Wäldern umher
Bei ihren nächtlichen Streifzügen seien die Wildschweine in die Gruben gefallen und verendeten zum Teil qualvoll. „Bis zum heutigen Tag streifen die Geister der Schwarzkittel nachts in den Wäldern des Gehrenbergs umher, um die Menschen mit dem Geschepper ihrer Glocken zu erschrecken und aus ihrem Gebiet fernzuhalten.“ Viele Anwohner und auch Spaziergänger behaupten, sogar bei Tag die Glocken der Gehrenberg-Wildsau gehört zu haben.
Im Oktober 2022 waren die neue Figur und das Häs fertig und wurden dem Brauchtumswart des Verbandes Alb-Bodensee-oberschwäbischer Narrenvereine (VAN) vorgestellt. Während des Herbstkonvents des VAN wurde es am 22. Oktober vergangenen Jahres als offizielle Maskengruppe im Verband löblich aufgenommen.
Somit darf das neue Häs diese Fasnet erstmals angezogen und den Leuten auf den Umzügen gezeigt werden. Bisher habe es schon sehr viele positive Rückmeldungen gegeben, was die Zunftmeisterin Heike Hummer-Arnold natürlich sehr freut und auch etwas stolz macht. Sie hofft, dass dadurch auch neue Mitglieder für den Verein gefunden werden. „Nach der Fasnet findet ein Infoabend statt, für alle, die Interesse haben“, schließt die Zunftmeisterin.