Der Friedrichshafener Ortsverband der FDP stellte gestern sein Wahlprogramm für die Kommunalwahl vor. Sein Ziel ist, im Gemeinderat künftig mit drei Sitzen vertreten zu sein. Auf den ersten drei Listenplätzen stellt die FDP Vertreter dreier Generationen zur Wahl: Gaby Lamparsky (62) mit 15 Jahren Erfahrung in der Kommunalpolitik, Christian Steffen-Stiehl (45) als Familienvater und Sascha Schmidt (28) als Vertreter der Generation U 30.

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Weiter Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser nötig

An erster Stelle sieht der Ortsverband das Thema Wohnen und Bauen. Friedrichshafen sei zwar keine Großstadt, aber ein Ballungsraum mit Zuzug, so Gaby Lamparsky. „Wir brauchen weiterhin Wohnraum in allen Preislagen und für unterschiedliche Lebenslagen. „ Zu hoffen sei nach wie vor auf Baugrundstücke für Ein- oder Zweifamilienhäuser. Dabei wünscht sich die FDP-Stadträtin eine maßvolle Nachverdichtung. „Ohne Frei- und Grünflächen im Wohnumfeld leidet die Lebensqualität.“

Studentenwohnheim und Ausbildungshaus sinnvoll

Auch ein weiteres Studentenwohnheim und ein Ausbildungshaus mit preiswertem Wohnraum für Auszubildende hat die FDP in ihrem Wahlprogramm. Um die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen komme die Stadt nicht herum. „Laut Industrie- und Handelskammer planen 26 Prozent der Unternehmen eine Erweiterung und wir müssen sie bedienen, damit sie nicht abwandern.“

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Seewald: „FDP bereit, über dieses eine Prozent nachzudenken“

In Sachen Seewald geisterten einige Halbwahrheiten herum. Bis jetzt habe der Gemeinderat nur ein Verfahren mit Gutachten in Gang gesetzt. „Die FDP möchte zuerst die Fakten haben und dann abwägen.“ Dabei ginge es nicht um den gesamten Seewald, sondern nur um ein Prozent der Fläche. Der Wald sei zwar wichtig für die Naherholung, aber die FDP sei bereit, über dieses eine Prozent nachzudenken.

Friedrich-, Charlotten- und Eugenstraße als Einbahnstraßen

Christian Steffen-Stiehl stellte die Themen Verkehr und Mobilität vor. Die FDP setze sich dafür ein, Friedrichstraße, Charlotten- und Eugenstraße in Einbahnstraßen umzuwandeln. „So ließe sich in der Friedrichstraße eine Fahrspur zurückbauen und es gäbe mehr Platz für Rad- und Fußwege.“ Bei einspuriger Verkehrsführung gäbe es auch in der Charlottenstraße Platz für einen Radweg. „Eine komplette Sperrung der Friedrichstraße für den Autoverkehr wollen wir nicht, um die Erreichbarkeit der Innenstadt zu gewährleisten“, ergänzte Gaby Lamparsky.

Nahverkehr muss optimiert werden

Überarbeitet und optimiert haben möchte Steffen-Stiehl den öffentlichen Nahverkehr in Absprache mit den Nachbargemeinden. „Wenn man von Oberteuringen nach Friedrichshafen mit dem Bus fast eine Stunde braucht, muss man sich nicht wundern, wenn die Leute lieber mit dem Auto fahren“, sagt er.

Freies WLAN und gute Infrastruktur für Existenzgründer

Für Digitalisierung, Innovation und Gründertum macht sich Sascha Schmidt stark, der an der Zeppelin-Universität arbeitet. Er denkt dabei an die Digitalisierung des öffentlichen Raumes und freies WLAN ohne zeitliche Begrenzung im öffentlichen Raum. Vorstellen kann er sich auch die Erweiterung der Teststrecke für autonomes Fahren und ein Parkleitsystem in Echtzeit.

Beraternetzwerk für Gründer sinnvoll

Im Blick hat Schmidt auch die Wirtschaft, insbesondere eine gute Infrastruktur für Existenzgründer und innovative Unternehmen. „Die Ansätze auf dem Innovationscampus Fallenbrunnen bei Durchmischung von Wohnen und Arbeiten sollen intensiviert werden.“ Neben einem Beratungsnetzwerk für Gründer hält er auch die Einrichtung von Schülerfirmen an weiterführenden Schulen für sinnvoll.

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Uferpark soll behutsam saniert werden

Auch eine verbesserte Aufenthaltsqualität in der Stadt hat die FDP im Blick. Bei der Sanierung des Uferparks wollen die Liberalen behutsam vorgehen. „Den Stadtbalkon halten wir für entbehrlich“, sagt Lamparsky. Mit Blick auf erweiterte Arbeitszeiten strebt die FDP an, die Kinderbetreuung in den Randzeiten weiter auszubauen.

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