Wird der bislang in Friedrichshafen stationierte Rettungshubschrauber verlegt? Die Petition für Christoph 45 ist einer Mitteilung des FDP-Abgeordneten Klaus Hoher zufolge nach dem Votum des Petitionsausschusses nun auch im Landtag gescheitert. Rund 30.000 Unterzeichner hatten sich am Bodensee gegen die Verlegung ausgesprochen, wie sie in einem Gutachten empfohlen wird.

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Friedrichshafen werde einen über Jahrzehnte bewährten Standort für den Rettungshubschrauber verlieren, teilt Hoher mit. Die vorhandene Infrastruktur mit Hangar und Landeplatz werde aufgegeben und an einer anderen Stelle neu aufgebaut. „Ich persönlich lehne diese Entscheidung ab, da die Rettungsversorgung der Bevölkerung mit Christoph 45 von Friedrichshafen aus in Baden-Württemberg durchaus ohne Belastung für den Steuerzahler möglich und darstellbar gewesen wäre“, so Hoher.

Ist die Entscheidung für die Verlegung des Rettungshubschraubers mit dem Scheitern der Petition also definitiv gefallen? Das für die Neuordnung der Luftrettung zuständige baden-württembergische Innenministerium erklärt am Freitag auf SÜDKURIER-Anfrage, Staatssekretär Wilfried Klenk werde die Entscheidungen zu den künftigen Luftrettungsstandorten am kommenden Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt geben.

Reaktionen aus der Region

Die Hoffnungen in der Bodenseeregion, den Rettungshubschrauber doch noch am Standort Friedrichshafen halten zu können, waren schon mit der Entscheidungen des Petitionsausschusses vor wenigen Wochen geschwunden. Am Freitag erklärt Volker Wenzel, Zentrumsdirektor und Chefarzt der Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Häfler Klinikum: „Wir sind tief enttäuscht. Unsere Argumente waren und sind bekannt. Wir sind Demokraten und akzeptieren eine Abstimmungsniederlage.“

Landrat Lothar Wölfle: „Dass der Landtag dem Votum des Petitionsausschusses folgt, kommt nicht überraschend. An unserer fachlichen Bewertung, dass die Region am Bodensee mit all ihren Besonderheiten den Rettungshubschrauber-Standort braucht, ändert sich dadurch nichts.“ Der Landkreis setze nun darauf, dass das Land eine gute Entscheidung treffe, die dem Sicherheitsbedarf der Region entspricht.

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Auch Andreas Brand, Oberbürgermeister von Friedrichshafen, betont: „Leider war dieses negative Votum nach der abschlägigen Entscheidung zu erwarten. Wir sind darüber zutiefst enttäuscht, aber ich und alle Mitstreiter, allen voran Professor Wenzel, geben nicht auf. Wir setzen uns – wie bereits angekündigt – gemeinsam mit dem Landkreis weiter dafür ein, dass zumindest ein Standort für Christoph 45 im Bodenseekreis gesichert werden kann.“