Wer derzeit in den Himmel über dem Bodensee schaut, sieht wieder Zeppeline in der Luft schweben. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die kalte Jahreszeit vorüber ist. Eigentlich hätten die „Zigarren“ bereits am letzten Märztag aufsteigen sollen, weiß Andrea Fischer, Sprecherin der Zeppelin-Reederei (DZR). Doch schlechte Bedingungen verhinderten den geplanten Start, wie sie sagt. „Doch seit 5. April sind wir nun wieder in der Luft.“ Was hat sich sonst noch getan? Der SÜDKURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.

Sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen?

Die Energiekrise betrifft nach Sprecherin Fischer auch die DZR. „Die Energiekosten sind gestiegen, ebenso die Kosten für Helium.“ Das Gas befindet sich im Bauch der Luftschiffe. Die Preise für Zeppelin-Flüge seien bereits im August 2022 um etwa neun Prozent angehoben worden. Für dieses Jahr gelten laut Fischer noch immer diese Tarife. Weitere Teuerungen seien bislang nicht geplant – aber nicht ausgeschlossen: Das hänge von den weiteren Marktentwicklungen für Energie ab.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie stark sind die Flüge bereits gebucht?

Wenige Tage nach dem Auftakt kann Sprecherin Fischer bereits von einer hohen Nachfrage sprechen. Die anstrengende Zeit während Corona samt Einschränkungen und Flugverboten sei vorbei. Deswegen sei der Start in die Saison auch gut angelaufen. „Die Leute wollen wieder etwas erleben.“ Das zeigt auch die Buchungsmaske auf der Homepage des Unternehmens. Schaut man sich dort die freien Plätze an, sind für die meisten Flüge bis Ende Juni nur noch bis zu zwei Sitze pro Flug buchbar.

Gibt es Neuerungen für Passagiere in diesem Jahr?

Neben dem Standort Friedrichshafen starten die Zeppeline laut Andrea Fischer auch in anderen Städten in Deutschland ihre Rundflüge. In Bad Homburg in der Nähe von Frankfurt am Main fliegt der Zeppelin ab September auch über die Mainmetropole. Allerdings sind die Flüge laut Homepage für 2023 bereits ausgebucht. Man kann ab Oktober reservieren.

Haben sich die Besucherzahlen nach der Pandemie verändert?

Laut Andrea Fischer zählte die DZR vor den Einschränkungen durch Corona 24.000 bis 25.000 Besucher pro Jahr. Während der Pandemie waren es etwa 20.000 Fluggäste. Dieses Jahr plant die DZR nur etwa 21.000 Passagiere ein. Schuld daran sind allerdings nicht nur Viren: Hintergrund ist die Ausbildung von weiteren Piloten. Diese bereiten sich derzeit darauf vor, den dritten – noch im Bau befindlichen Zeppelin – zu steuern. Wenn die Piloten in einem der beiden Zeppeline ihre Flugstunden nehmen, können in dieser Zeit keine Rundflüge gebucht werden. Im Frühjahr 2024 soll das dritte Luftschiff flugbereit sein.