Dass es eng werden würde, hatte sich bereits abgezeichnet. Nun steht fest: Das wieder anlaufende Messegeschäft und die Heimspieltermine der Volleyballprofis des VfB Friedrichshafen passen nicht zusammen. Wie der Bundesligist am Freitag mitteilte, werden keine weiteren Spiele auf dem Messegelände ausgetragen. Trainiert werde mit veranstaltungsbedingten Unterbrechungen weiterhin in der Messe. Darüber hinaus biete die Messe dem VfB weiterhin Räume zum Betrieb der Geschäftsstelle.
Die Messehalle A1 war nach der Schließung der Arena im Herbst 2020 zur provisorischen Heimat des VfB Friedrichshafen geworden – dank schnellen Handelns der Stadt und der Messe, wie es in dem Pressetext des VfB weiter heißt. Allen Beteiligten sei bewusst gewesen, dass dies nur eine Lösung auf Zeit werden könnte. „Wir werden weiterhin auf dem Messegelände trainieren“, erklärt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Unsere Spiele in der kommenden Saison werden wir aber nicht mehr in einer der Messehallen austragen.“
Nach „vielen konstruktiven Gesprächen zwischen Stadt Friedrichshafen, Messe und VfB“, wie Späth-Westerholt dem Pressetext zufolge betont, müssen die Häfler Volleyballer in der Saison 2021/22 für insgesamt 13 Wochen weichen. Mit komplettem Auf- und Abbau der gesamten Volleyball-Infrastruktur wären es sogar 16 Wochen. „Die Messe muss ihrem Kerngeschäft nachgehen und Messen veranstalten“, so Späth-Westerholt. „Wir sind dankbar, dass alle Beteiligten viel Energie in eine Lösung gesteckt haben.“ Nicht nur die Messehalle A1 sei dabei ins Kalkül gezogen worden, sondern auch jede weitere Halle, die sich für den Spielbetrieb eignet.
Am Ende wären aber der Ab- und Aufbau eines Volleyball-Setups für Bundesliga, Champions League und Pokal zu zeit- und kostenintensiv gewesen, heißt es weiter. Für den Trainingsbetrieb versuche die Stadt, in den erforderlichen Zeiträumen alternative Hallen in der Umgebung zur Verfügung zu stellen. Der Bundesstützpunkt, der als Zweitligist andere Anforderungen an eine Spielhalle hat, werde weiterhin in der Messe aufschlagen und nur im Zeitraum einiger Messen in anderen Hallen ausweichen. Alle Beteiligten stelle dies vor große Herausforderungen.

Seit einigen Wochen erarbeitet die Volleyball GmbH ihren Angaben nach ein neues Konzept zur Umsetzung des Spielbetriebs. Unterstützung bekomme sie dabei von der Stadt. „Wir sind jetzt in finalen Gesprächen und können hoffentlich kommende Woche schon über Lösungen sprechen“, so Späth-Westerholt. „Im Moment ist allerdings noch nichts spruchreif.“ Dann werde der Verein auch umgehend alle Fans informieren. „Wir wissen, dass alle nur darauf warten, dass die Saison losgeht“, sagt der Geschäftsführer. „Wir würden uns wirklich freuen, bald wieder Zuschauer bei unseren Spielen begrüßen zu dürfen.“