Wälder in Flammen, riesige Aschewolken, verzweifelte Einheimische und Temperaturen von 45 Grad und mehr – die Bilder aus Rhodos versetzen nicht gerade in Urlaubsstimmung. Seit Tagen brennen Wälder im Südosten der griechischen Insel lichterloh. Starke Winde fachen die Feuer weiter an, riesige Asche- und Rauchwolken liegen in der Luft. Hunderte Touristinnen und Touristen stranden auf ihrer Flucht vor dem Feuer in Turnhallen. „Am Flughafen Rhodos geht es zeitweise recht chaotisch zu, denn viele Touristen wollen ohne ihr Gepäck, das noch in den Hotels ist, nicht fliegen“, erläutert Bernd Behrend, Sprecher des Flughafens Friedrichshafen.
Erstmal keine Sonderflüge aus Friedrichshafen
Zweimal die Woche gehen Flieger der Aeagan Airlines von Friedrichshafen nach Rhodos-Stadt. „Nach Rücksprache mit der Tui, unserem größten Rhodos-Kunden in Friedrichshafen, haben wir beschlossen, erstmal keine Sonderflüge zu starten“, erläutert Behrend. Der Reiseanbieter mit Hauptsitz in Berlin und Hannover habe für seine Pauschalreisen die meisten Plätze der Flieger, die aus Friedrichshafen gehen, gebucht. Bislang, so Behrend, gehe man davon aus, dass alle geplanten Flüge der Strecke Friedrichshafen-Rhodos planmäßig gehen.

Möglicherweise bleiben in den Fliegern nach Rhodos, die Donnerstag und Samstag starten, auch viele Reihen leer. „Reiseanbieter wie Tui haben ihre Reisen ins betroffene Gebiet bis Freitag komplett storniert“, erläutert Monika Gindele vom gleichnamigen Reisebüro in Friedrichshafen. Vonseiten der Tui werden also bis Freitag keine Gäste auf die Insel gebracht.
„Gäste mit Buchungen, deren Urlaub in den kommenden Tagen bis einschließlich Sonntag, 30. Juli, beginnt, können kostenlos auf andere Destinationen umbuchen oder ihre Reise stornieren“, heißt es dazu auf der Tui-Homepage. Auch andere Anbieter bieten Stornierungen und Umbuchungen an. „Es gibt jeden Tag Neuerungen und viele Kunden sind sehr verunsichert“, sagt Gindele. Einige ihrer Kunden seien gerade auf Rhodos, allerdings in anderen Gegenden, die nicht betroffen seien. „Gestern kam eine Entwarnung für Antalaya und Kemer in der Türkei“, berichtet Gindele. Auch dort war in der Nacht zum 25. Juli ein Feuer ausgebrochen.
Auch auf Korfu, in der Peloponnes und auf Sizilien brennt es
Nicht nur Rhodos, auch auf Korfu, in der Peloponnes und auf Sizilien brennt es derzeit. Was, wenn dort der lang ersehnte Sommerurlaub stattfinden soll? „Wir raten unseren Kundinnen und Kunden, jetzt erstmal ruhig zu bleiben und abzuwarten“, sagt Gindele, „zum einen ist es so, dass die Einheimischen dort auf Touristen angewiesen sind, zum anderen kann sich die Lage schnell ändern.“ Viele Kunden hätten zudem einen Flex-Tarif gebucht – und können damit bis zu drei Wochen vorher umbuchen.