Würste sind weiblich. Und sie sind etwas, ohne das die Fasnet in der Region wohl kaum überleben könnte. Das wollten einige Frauen des Narrenvereins „Wolkenschieber“ unterstützen und zogen 1974 erstmals am Schmotzigen Donnerstag mit einem „Goißawägele“ durch den Ort. Für Nicht-Badener: Es handelte sich um einen etwas größeren Leiterwagen, der eigentlich für ein Ziegengespann gedacht ist. „Zuerst machte diese Arbeit bei uns ein Esel“, erklärte Carmen Grießhaber beim „Fasnetseinläuten“ der Wolkenschieber in der gemütlichen Zunftstube am 11.11. um 11 Uhr 11. Doch das Tier erwies sich wohl als etwas bockig und so stellten die „Wieber“ auf die eigene Muskelkraft um. Ab 1987 zogen sie das Wägele mit dem Wurstgrill drauf selbst durch den Ort und sie hatten sich dafür extra Clownkostüme besorgt. Seit 2010 sind sie in einem extra kreierten Hexenhäs unterwegs.

Großabnehmer ist die Herzogin-Luise-Residenz und auch schon vor dem Kindergarten warten die Muttis. „Denn die brauchet an dem Tag it kocha“, wie Carmen mit einem verschmitzten Lachen deutlich machte. Am Schmotzigen Donnerstag werden die „Wieber“ viele Stunden unterwegs sein und von Haus zu Haus gehen. Da gibt es immer wieder auch mal ein Schnäpsle, was dann Kraft für den Wurstverkauf gibt. Und der scheint zu florieren. Und bei einem Narrentreffen sowieso. Es kam also ordentlich was ins Kässle in den letzten Jahren und da wollte man auch andere daran teilhaben lassen.

In Heiligenberg gibt es seit vielen Jahren eine Jugendgruppe. Vom Leitungsteam war Franziska von Stryk gekommen und nahm den Scheck über 200  Euro freudig in Empfang. Die 30  Ehrenamtlichen der Hospizgruppe Salem, die von Regina Klotz vertreten wurden, leisten auch immer wieder in Heiligenberg Einsätze und wurden deshalb mit 300 Euro bedacht. Und Melitta Karbe freute sich unbändig über die 500 Euro für den Kindergarten im Kernort. Die Weißwürste am 11.11. stammten übrigens nicht von den „Wiebern“. Die verkaufen nur „Rote“.