Auch wenn die Zahl der Geburten nicht wesentlich steigt, wächst doch der Bedarf an Ganztagsbetreuung in den Einrichtungen der Gemeinde Immenstaad. Lediglich vier Plätze sind in den fünf gemeindeeigenen Kindergärten zurzeit frei, alle in den Regelgruppen. „Wir wollten die Ganztagsbetreuung im Kindergarten Ruhbühl eigentlich auslaufen lassen. Aber der Run auf die Ganztagsplätze ist so groß, dass wir den Betrieb als Ganztagseinrichtung noch einmal für drei Jahre verlängert haben“, sagt Michael Müller, stellvertretender Hauptamtsleiter und zuständig für Kinder, Jugend und Soziales. „Wenn dieser Trend anhält, reichen unsere Ganztagsplätze mittelfristig nicht aus, auch unsere Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten nicht.“
Zahlen variieren im Laufe des Kindergartenjahrs stark
Müller stellte den Kindergartenbedarfsplan für das kommende Kindergartenjahr im Gemeinderat vor. Für 2020/2021 rechnet er damit, dass insgesamt 245 Plätze im Kindergartenbereich und etwa 50 Plätze im Krippenbereich in Anspruch genommen werden. „Im Laufe eines Kindergartenjahres variieren diese Zahlen stark. Die Dreijährigen entwachsen der Krippe und kommen in den Kindergarten, Ein- oder Dreijährige kommen neu dazu“, sagt Müller.
„Die Planung von heute Morgen ist heute Abend schon nicht mehr aktuell.“Michael Müller, stellvertretender Hauptamtsleiter
Manches laufe auch anders als geplant. Im Krippenbereich würden die Kinder sehr früh angemeldet, oft aber erst ein bis zwei Jahre später in die Einrichtung gebracht. Auch könne es passieren, dass ein Ganztagskind entgegen der Planung nicht eingeschult werde, der Platz aber schon wieder vergeben sei. „Die Planung von heute Morgen ist heute Abend schon nicht mehr aktuell“, sagte er.
Ganztagsbetrieb in Kippenhausen läuft aus
Auch sonst ist die Kindergartenlandschaft der Gemeinde in Bewegung. „Den Ganztagsbetrieb in Kippenhausen lassen wir auslaufen, der Kindergarten ist auf einen Ganztagsbetrieb nicht ausgelegt“, sagte Müller. Mit der Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte Seegaddel soll dort ein Haus für Kinder über drei Jahren entstehen. Viele Krippenkinder im jetzigen Seegaddel-Domizil sind bis dahin alt genug, um schon mit umzuziehen. Das Kinderhaus Schulstraße wird eine Einrichtung für Kinder unter drei Jahren.
Auch bei den Krippenplätzen steigt die Nachfrage
Auch bei Krippenplätzen sieht Müller eine steigende Nachfrage. Zur Zeit liege die Gemeinde bei einer Betreuungsquote von knapp 60 Prozent für Kinder unter drei Jahren – mitgezählt sind die Plätze bei Familientreff und Mole-Kita. Es sei durchaus möglich, dass im Kindergartenjahr 2021/22 eine weitere Krippengruppe im Kinderhaus Schulstraße nötig werde.

Betreuungsgebühren steigen um 1,9 Prozent
Zudem beschloss der Gemeinderat, die Kinderbetreuungsgebühren um etwa 1,9 Prozent anzuheben. Kämmerer Matthias Herrmann sagte, die Gemeinde folge damit einer Empfehlung des Gemeindetags. Diese begründet eine moderate Erhöhung mit tatsächlichen Kostensteigerungen und zu erwartenden rückläufigen Steuereinnahmen.