Rund fünf Monate nach der verheerenden Brandnacht in Markdorf hat der Prozess gegen den 26-jährigen Tatverdächtigen begonnen. Über seine Verteidigerin legte der Mann zu Prozessbeginn am Donnerstag ein Geständnis ab. Ein Antrag der Verteidigerin auf Ausschluss der Öffentlichkeit wurde von der Kammer abgelehnt.

Der Mann soll im Mai zwei Scheunen und den Bauwagen eines Waldkindergartens angezündet haben. Bei der Brandserie waren auch zwei Pferde getötet worden. Der Schaden der Brandnacht wird mit rund 500.000 Euro beziffert. Nach der Beweisaufnahme wurden am Vormittag des ersten Prozesstages Zeugen gehört. Angaben zum Tathergang machte der 26-Jährige keine, ebensowenig zu den Gründen, weshalb er in der Nacht auf den 22. Mai die drei Brände gelegt hatte. Unter der Einwirkung von Alkohol geschähen seine Taten eher spontan, sagte er lediglich.

Festnahme schon einen Tag nach der Tat

Dass der 26-Jährige bereits am Tag nach der Brandnacht vorläufig festgenommen werden konnte, war dem Zufall, aber auch der akribischen Arbeit der Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Friedrichshafen geschuldet. In der Tatnacht wurde der Mann, der zuvor auf einem Grillplatz am Gehrenberg an einer Geburtstagsparty teilgenommen und nach eigenen Angaben viel Alkohol getrunken hatte, auf seinem Weg von Brandort zu Brandort von mehreren Zeugen fotografiert. Außerdem war er von einer Überwachungskamera eines Firmengeländes erfasst worden.

Das könnte Sie auch interessieren

Beim Vergleich mit Fotos von Vernehmungen zu einem Brandfall in einer Gartenhütte Anfang des Jahres in Bahnhofsnähe, hatten die Kripobeamten festgestellt, dass die Person auf diesen Aufnahmen und jenen der Zeugen aus der Brandnacht dieselbe war. Nach dem Geständnis des Angeklagten dürfte mit einem raschen Urteil zu rechnen sein. Eventuell wird das Urteil bereits am zweiten Verhandlungstag gesprochen, so dass der angesetzte dritte Verhandlungstag entfallen dürfte.