Hasan Sakiz, Inhaber des Café Ludwig im Proma-Einkaufszentrum in Markdorf, ist sehr frustriert über den angekündigten Lockdown. „Das Geschäft lohnt sich nur mit dem Verkauf von Bratwürsten nicht.“ Nachdem die Ausgangsbeschränkungen und das Verbot des Ausschanks von Alkohol in der Öffentlichkeit beschlossen wurden, machte es für Sakiz keinen Sinn mehr, seine Adventsbude in der Hauptstraße weiterhin zu öffnen.

Schluss mit Adventszauber in der Markdorfer Hauptstraße: Hasan Sakiz, Inhaber des Café Ludwig im Proma, hat dem allgemeinen Lockdown ...
Schluss mit Adventszauber in der Markdorfer Hauptstraße: Hasan Sakiz, Inhaber des Café Ludwig im Proma, hat dem allgemeinen Lockdown vorgegriffen und seine Bude, nachdem der Ausschank von Glühwein untersagt wurde, am Samstag erst gar nicht mehr aufgemacht. | Bild: Jan Manuel Heß

Hoffnung auf das kommende Jahr

„Und für die paar Tage bis Mittwoch, wenn der Lockdown für alle kommt, erst recht nicht.“ Jetzt bleibt ihm nur noch die Hoffnung, im kommenden Jahr irgendwann wieder normal öffnen zu können.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Noch bis vor wenigen Tagen konnten Hasan Sakiz (links), Inhaber des Café Ludwig, und Mathias Weissenrieder ...
Ein Bild aus besseren Zeiten: Noch bis vor wenigen Tagen konnten Hasan Sakiz (links), Inhaber des Café Ludwig, und Mathias Weissenrieder Bratwürste und Glühwein oder Punsch vor dem Proma in der Hauptstraße anbieten. | Bild: Jan Manuel Heß

Für alle eine schwere Situation

Es sei eine schlimme Situation, sowohl für die Kunden, als auch für die Händler. Das meinen Lisa und Dietmar Bitzenhofer aus Markdorf. Gemeinsam führen sie ein Herrenbekleidungsgeschäft in der Altstadt. „Die Zögerlichkeit der Politiker macht die ganze Situation für die Menschen nicht leicht“, sagt Lisa Bitzenhofer.

Lisa und Dietmar Bitzenhofer führen das Bekleidungshaus Kappeler in Markdorf. Der harte Lockdown ist ihrer Ansicht eine notwendige ...
Lisa und Dietmar Bitzenhofer führen das Bekleidungshaus Kappeler in Markdorf. Der harte Lockdown ist ihrer Ansicht eine notwendige Maßnahme, doch komme er zu spät. | Bild: Jan Manuel Heß

Ein harter Lockdown hätte längst kommen müssen

Dietmar Bitzenhofer sagt: „Ein harter Lockdown hätte schon Anfang November erlassen werden sollen, dann hätte man das Infektionsgeschehen jetzt besser im Griff.“ Beiden ist bewusst, dass die jetzigen Schließungen vielen kleineren Einzelhandelsbetrieben mächtig zusetzen werden. „Das wird den einen oder anderen wirtschaftlich hart treffen, gerade jetzt vor Weihnachten. Doch man hätte mit dem Lockdown nicht noch länger warten dürfen. Wir wollen ja alle irgendwann mal wieder normal einkaufen gehen können.“

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Kein Grund für Hamsterkäufe

„Es sind schwere Zeiten – für uns alle. Gemeinsam werden wir aber gut durch diese Zeit kommen“, ist sich Matthias Schopf sicher, Unternehmenssprecher von Edeka Sulger. Als systemrelevanter Lebensmitteleinzelhandel bleiben die Supermärkte auch während des Lockdowns geöffnet, daher gebe es für die Kunden keinen Grund, sich jetzt für Wochen einzudecken.

Matthias Schopf, Unternehmenssprecher von Edeka Sulger. „Ich wünsche mir, dass alle vernünftig und diszipliniert bleiben, dann ...
Matthias Schopf, Unternehmenssprecher von Edeka Sulger. „Ich wünsche mir, dass alle vernünftig und diszipliniert bleiben, dann schaffen wir es gemeinsam am besten. Wir sind als systemrelevanter Lebensmitteleinzelhandel immer für unsere Kunden da, es gibt also keinen Grund für Großeinkäufe auf Grund der neuen Verordnungen.“ | Bild: Jan Manuel Heß

Hervorheben möchte Schopf die Bereitschaft aller Mitarbeiter, weiterhin jeden Tag für die Kunden da zu sein: „Das wird sicherlich nicht einfach für einige, da sie weiterhin zur Arbeit gehen können, dürfen, müssen, während die meisten anderen zu Hause sind.“