In der Jakob-Gretser-Grundschule werden die Klassenstufen im Schulalltag strikt voneinander getrennt. Wenn es in die Pause geht, stehen die Erstklässler beim Eingang, die Nächstälteren können auf die Wiese, die Drittklässler kommen zum Rondell. Alle Stufen verteilen sich auf festgelegte Zonen auf dem Gelände. Nach einer Woche werden die Zonen gewechselt, sodass alle Klassen gleichermaßen den beliebten Grünbereich nutzen können.

„Nur wenn‘s regnet, haben wir ein Problem“, erklärt Schulleiter Andreas Geiger. Zum Glück sei das noch nicht oft der Fall gewesen. Denn wenn es draußen nass sei, werde es eng mit den Aufsichtskräften. Einen großen Mehraufwand bei organisatorischen Dingen habe er, seitdem die Schulen unter den geltenden Corona-Auflagen unterrichten. „Die Kinder bereiten die wenigsten Schwierigkeiten, das sind Profis“, sagt Geiger.

Dass sie eine Maske dabei haben, sei für die Schüler ebenso selbstverständlich wie die Hygiene oder das planmäßige Stoßlüften im 20-Minuten-Takt. Den Mund-Nasen-Schutz müssen die Grundschüler zwar noch nicht während des Unterrichts tragen, wohl aber wenn sie im Bus sitzen – auf dem Schulweg ebenso wie auf dem Weg ins Schwimmbad.
Klassenstufen müssen voneinander getrennt sein
Die Klassenstufen voneinander zu trennen, bedeute großen Aufwand. Zum Beispiel während der Betreuungszeiten vor Schulbeginn, aber auch am Nachmittag. Denn auch da gelte: Die verschiedenen Klassenstufen sitzen nicht nebeneinander. Brauchte es vor Corona nur einen Raum für eine Gruppe, bedürfe es nun gleich drei oder vier. Das bedeute mehr Planung: „Ich komme kaum noch weg von meinem Rechner“, erklärt Schulleiter Geiger. Er wünschte, es gäbe mehr Klarheit. Stattdessen folgten im Halbwochentakt Neuregelungen zum Umgang mit Corona.
Peggy Müller, seiner Schulleiterkollegin in Leimbach beziehungsweise kommissarisch auch im Deggenhausertal, geht es da nicht anders. Auch sie beschreibt den organisatorischen Mehraufwand seit Beginn der Pandemie als immens. „Jede Klassenstufe hat ihren eigenen Bereich, um die Kontaktmöglichkeiten zu mindern.“ Komplizierter sei es geworden, wenn Lehrer vertreten werden müssen.

Amelie Sulzberger, Lehrerin an der Grundschule in Wittenhofen, erläutert: „Wir können dann die Lerngruppen nicht einfach auf andere Klassen verteilen.“ Nun sei eine Vertretung zwingend. Mehr Aufwand begegnet aber auch an anderer Stelle, wie Kollege Jannik Maier berichtet. „Wir mussten unser Schulfrucht-Programm umstellen.“ Die Schüler dürften die Äpfel oder Bananen nicht mehr eigenständig aus einem Korb im Flur nehmen. Stattdessen bekämen sie das frisch abgewischte Obst einzeln überreicht.
Nach der Erfahrung des ersten Lockdowns, nach dem Einblick in die Schwierigkeiten des Fernunterrichts, sei die Motivation ausgesprochen hoch – bei den Schülern, bei den Lehrern, aber auch bei den Eltern. Letztere erhalten von Peggy Müller ein großes Lob für ihre Kooperationswilligkeit. Unter dem Strich scheine allen Beteiligten klar, was Jannik Maier so formuliert: „In der Schule fällt das Unterrichten leichter.“

Grundschulen sind auf Wechselunterricht vorbereitet
„Was kommt, tragen wir mit Fassung“, betont Schulleiterin Peggy Müller. Komme demnächst der Wechselunterricht mit seinen geteilten Klassen, dem Fern- und dem Präsenzunterricht, werde man auch das bewältigen – auch wenn es Hürden gebe.
Schließlich seien die Unterrichtsmaterialien vor Ort. Hinzu komme, so ergänzt Amelie Sulzberger: „Wir Lehrer wissen, wie man das Wissen altersgerecht vermittelt, angemessen portioniert.“ Damit seien die Eltern im Allgemeinen überfordert. Überhaupt sei die Bezugsperson Lehrer gerade im Anfangsunterricht sehr wichtig. Schon deshalb hoffe sie, dass die Situation an der Grundschule so bleibe, wie sie derzeit ist.

Noch fehlen die Tablets an der Jakob-Gretser-Grundschule
Zufrieden zeigt sich Andreas Geiger mit dem Stand seiner Vorbereitungen für den Fall, dass es erneut zu einer Schulschließung käme. Noch seien allerdings die beantragten Tablets nicht angekommen. Sie sollen an die Schüler verteilt werden, die daheim keinen Zugang zu einem Rechner haben. Die Kollegen sind laut Geiger inzwischen gut vorbereitet fürs Gespräch mit den Schülern über eine digitale Lernplattform.
„Die Weiterbildung habe ich selbst übernommen“, erklärt Geiger. Es hätte einfach zu lange gedauert, auf Hilfe von außen zu warten, meint er.
Die Lernstoffe für Deutsch und Mathematik seien da. Auch habe man mehr Schulbücher bestellt. So könnten die Kinder bei Bedarf daheim eigenständig arbeiten und müssten nicht warten, bis jemand Aufgabenblätter vorbeibringt oder in der Schule abholt.