Oberteuringen – Seit Pfingsten steht in der Eugen-Bolz-Straße 9 ein sogenannter Fairteiler. Dabei handelt es sich um einen Schrank, in den jeder nicht mehr benötigte Lebensmittel hineinlegen oder welche herausnehmen kann. Von Tee über Gemüse und Konserven bis hin zu Brot reicht das ständig wechselnde Sortiment.
„Beim Fairteiler geht es darum, dass noch verzehrbare Lebensmittel nicht im Müll landen, sondern gegessen werden“, erläutert Marion Wirth, die für den Verein Foodsharing aktiv ist. Die Lebensmittel im Schrank stammen außerdem von Privatpersonen, die beispielsweise Überproduktionen aus ihrem Garten abgeben, sowie von örtlichen Geschäften wie der Bäckerei Schmatz oder vom Edeka-Markt. Da der Schrank keine Kühlung hat, ist er ausschließlich für Lebensmittel gedacht, die auch ohne gelagert werden können. Im Gegensatz zur Tafel könne im Fairteiler das mittlere Haltbarkeitsdatum auch mal abgelaufen sein.
Wichtiger ist dem Team rund um den Fairteiler aber ein weiterer Unterschied zur Tafel. „Hier geht es nicht um den sozialen Aspekt, sondern die Lebensmittel und ihre Rettung vor der Tonne stehen im Mittelpunkt“, betont Monika Bucher, an deren Haus der Fairteiler an einem schattigen Plätzchen steht. Julia Kirsner ist vor allem die Nachhaltigkeit wichtig. „Bei jeder Lebensmittelproduktion entsteht ja CO2 und mich freut, dass durch diese Art von Umweltschutz etwas Gemeinschaftliches entsteht“, sagt sie.
Fünf Frauen betreuen den Schrank, den die Bürgerstiftung gekauft hat. Es gibt einen festen Reinigungsplan im zweitägigen Rhythmus und der Hygieneleitfaden für Fairteiler-Schränke wird beachtet. „Wir sind überrascht, wie gut der Schrank angenommen wird“, freut sich Sabine Mohr. Der Schrank sei ein richtiger Selbstläufer. „Es war noch kein Lebensmittel länger als eine Woche darin“, hat Monika Bucher in den ersten Wochen seit dem Aufstellen beobachtet. Quer durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen wechselten die Lebensmittel die Besitzer.