Die Kramer-Halle bleibt stehen. Sie soll das überdachte Zentrum des Quartiers werden, erläutert Baubürgermeister Thomas Kölschbach eingangs beim Treffen mit dem Arbeitskreis Landesentwicklung und Wohnen der Grünen-Landtagsfraktion auf dem Kramer-Areal. Marktstände, Café-Terrasse, Bewegungsspiele sollen unter dem Dach des früheren Fabrikgebäudes Platz finden.

Während der Mitteltrakt der markanten Halle erhalten bleibt, sollen von den Seitenteilen nur die Träger als Rankhilfen für Pflanzen bestehen bleiben. In den Gebäudekopf sollen außerdem Veranstaltungsräume und Büros einziehen können. Rundherum sollen auf einem 5,3 Hektar großen Gebiet 677 Wohnungen entstehen, sagt Thomas Kölschbach.
Sozialer Wohnungsbau mit Seeblick
Auf dem oberen Streifen entlang der Nußdorfer Straße sollen preisgebundene Wohnungen entstehen. Die machen rund 30 Prozent des entstehenden Wohnraums aus. Die Stadt will die Gebäude vom Eigentümer Wacker Neuson erwerben und vergeben. „Sozialen Wohnungsbau mit Seesicht“ nennt das Projektleiter Thomas Sorg. Der Verkehr soll direkt in eine unterirdische Quartier-Garage geleitet werden, sodass auf dem Gelände kein Verkehr stattfindet. Die verdichteten Flächen sollen dem Schwammstadtprinzip weichen.

Für Cindy Holmberg, Vorsitzende des Arbeitskreises, ist es ein zukunftsträchtiges Projekt. „Quartiere zeichnet das Zusammenleben aus, man kann alleine leben, ohne alleine zu sein.“
Prozesse sollen beschleunigt werden
Dass die Abgeordneten den Besuch nutzen, um zu fragen, wie das Land Prozesse in der Umsetzung beschleunigen könnte, kommt nicht von ungefähr: „Im ersten oder zweiten Quartal 2026 könnte der Aufstellungsbeschluss folgen“, sagt Thomas Kölschbach. Ein grundsätzliches Problem sieht er darin, dass Planungsrecht ein Bundesrecht ist.
Er plädiert beispielsweise dafür, Auflagen für Umwelt- und Artenschutz dergestalt anzupassen, dass allen Belangen Genüge getan wird, aber dennoch weniger Auflagen erfüllt werden müssen. Projektleiter Sorg moniert, dass die Anträge und Prüfungen generell zu lang dauern. Seit 2021 wird das frühere Firmengelände für die Umnutzung vorbereitet. Kölschbach fasst zusammen: „Für den Außenstehenden ist nichts passiert.“