Richtfeste gehören zu seinen Lieblingsterminen, verrät Jan Zeitler in seiner Rede im Rohbau des neuen Kinderhauses in Nesselwangen. „Weil man hier mit eigenen Augen sieht, wie aus Plänen und Träumen konkrete Wirklichkeit wird“, so der OB weiter. Zu seinen zahlreichen Zuhörern gehören Vertreter des Generalübernehmers, des Architekturbüros sowie Handwerker, Gemeinderäte, Ortsvorsteher Martin Kessler und Mitarbeiter der Verwaltung.
Rohbau steht nach zwei Monaten
Der Oberbürgermeister freut sich in seiner Rede besonders über den schnellen Baufortschritt. Erst Ende April erfolgte der Spatenstich und wie versprochen kann nur zwei Monate später das Richtfest gefeiert werden. Daher richtet Jan Zeitler seinen Dank vor allem an das Unternehmen i+RB, das als Generalübernehmer für die Umsetzung zuständig ist. In einem dreistufigen Vergabeverfahren, an dem fünf Bewerber teilnahmen, hatte das Unternehmen mit seinem Entwurfs- und Umsetzungskonzept das Vergabegremium überzeugt. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit beim Kinderhaus Am Schättlisberg wäre dies genau die richtige Entscheidung gewesen, stellt Jan Zeitler fest.
„Was wir heute in die Betreuung und Bildung unserer Kinder investieren, zahlt sich morgen vielfach aus“, betont der OB. Das Investitionsvolumen des Projekts im Neubaugebiet Au in Nesselwangen beträgt sieben Millionen Euro. Das Kinderhaus wird gefördert durch die Investitionshilfe „Ausgleichsstock“ des Landes und das KfW-Programm „Klimafreundlicher Neubau Nichtwohngebäude“.
Neubau macht endlich eine dritte Gruppe möglich
Die Entscheidung für den Neubau geht auf das Jahr 2021 zurück. Die Wartelisten für Betreuungsplätze und die Prognosen der Bevölkerungsentwicklung schlugen sich im Kindergartenbedarfsplan nieder, auf dessen Basis der Gemeinderat für das Vorhaben votierte. Der Neubau wird die dreigruppige Kita im ehemaligen Rathaus von Nesselwangen ersetzen und um eine Gruppe erweitern. Die 85 Plätze sind vor allem für Kinder aus den Teilorten Nesselwangen, Hödingen und Bonndorf vorgesehen.
Jan Zeitler listet auf, dass die Stadt innerhalb von zwei Jahren 14 Millionen Euro in die beiden neuen Kinderhäuser am Schättlisberg und in Nesselwangen investiere. Gleichzeitig weist er auf die aktuelle Kampagne hin, mit der die Stadt Fachpersonal für die Kinderbetreuung sucht. Mit dem Kinderhaus, das im ersten Quartal 2026 eröffnet werden soll, entstünden optimale Bedingungen für die Kinder sowie die Betreuer, betont Zeitler und schließt: „Ich bin überzeugt, das wird richtig klasse!“

Regionales Bauhandwerk profitiert von Aufträgen
Bevor die Zimmerleute den Richtbaum und die Getränke auf das Flachdach hieven, richtet Mario Bischof, Geschäftsführer bei i+R, das Wort an die Gäste. Als Vertreter des „Familienunternehmens aus der Bodensee-Region“ betont er, dass bei dem Bau auch zahlreiche Betriebe aus Überlingen involviert seien. Damit wäre der Neubau nicht nur eine Investition in die Kinder, sondern auch in das regionale Bauhandwerk.
„Wir erstellen hier einen top modernen Kindergarten, hochwertig geplant, ökologisch und auch nachhaltig im Betrieb“, so Bischof. Er lässt kurz die Vorgeschichte Revue passieren, angefangen beim Wettbewerb und der folgenden Detailplanung, bei der „die Fachbehörden der Stadt viele Entscheidungen treffen mussten“. Dazu dankt Bischof für das effiziente Genehmigungsverfahren.
Kinder entdecken schon Spielpotenzial
Die Zeit nutzte das Unternehmen, um Holzelemente vorzufertigen, für die vor allem heimische Hölzer zum Einsatz kämen. „Anders wäre die kurze Bauzeit nicht möglich“, ergänzt Bischof. Schließlich erwähnt er die zahlreichen Betriebe und Personen, die an dem Bau beteiligt sind, weit mehr als zum Richtfest gekommen sind. „Insgesamt sind zwischen 35 und 40 Unternehmen und Fachingenieure involviert“, so der Geschäftsführer.
Zum Richtfest sind auch einige Mütter aus Nesselwangen mit ihrem Nachwuchs gekommen. Die Kinder entdecken während der Zeremonie schon reichlich Spielpotenzial auf der Baustelle und werden sich hier sicher wohlfühlen.