Gleich drei Aktive konnte Beate Braun am Samstag beim Frauenkaffee zu ihrem 30-jährigen Jubiläum beglückwünschen. „Das war ein sehr emotionaler Moment“, sind sich Marga Lenski, Angelika Morath-Müller und Monika Hölzl später einig. „Der Frauenkaffee ist eine Herzensangelegenheit!“, bringt es Marga Lenski auf den Punkt. Angelika Morath-Müller ist mit „Herzblut dabei“ und Monika Hölzl würde „ohne etwas fehlen“.

Marga Lenski berichtet, sie hätte sich zwar gefreut, als sie vor 30 Jahren von Anne Mandausch angesprochen wurde, war aber skeptisch, ob das nicht zu konservativ sei. Den Frauenkaffee kannte sie bisher nur von Erzählungen ihrer Mutter. Die Befürchtungen haben sich schnell zerschlagen. Marga Lenski bekam sofort Spaß an der Sache, spielt seitdem viele Rollen und begann nach einigen Jahren damit, selbst Stücke zu schreiben. Eine Lieblingsfigur hat sie nicht, aber oft stellt sie einen ähnlichen Typ dar. „Ich spiele meist handfeste Charaktere“, so Lenski.

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Herzblut für die Fastnacht

Angelika Morath-Müller kam vor 30 Jahren über die Tanzgruppe zum Frauenkaffee. Bald habe sie dann die ersten Rollen gespielt. „Der Funke sprang direkt über“, erinnert sie sich. Seitdem habe sie viel Freizeit, Herzblut und Abende mit gemeinsamen Proben und Vorbereitungen verbracht. Beim diesjährigen Programm war Angelika Morath-Müller in fünf von sieben Stücken auf der Bühne zu sehen. Zum Glück falle ihr es nicht schwer, den Text zu lernen, denn Zeit, um zwischen den Stücken noch einmal schnell nachzulesen, gab es dieses Mal nicht.

Monika Hölzl wurde bei einer Bootstaufe im Segelclub gecastet, wie man es heute ausdrückt. Sie trat damals als Seejungfrau auf und wurde von einer der Verantwortlichen des Frauenkaffees gefragt, ob sie bei ihnen mitmachen wolle. Seitdem hat sie „alles gespielt, was gerade gepasst hat“, von den Hohloch-Wiebern bis zum Pantomimen auf der Promenade. Die Rolle als lebende Statue habe ihr viel Spaß gemacht, erinnert sie sich. Mittlerweile ist Monika Hölzl weniger auf der Bühne zu sehen, da sie zusätzlich als Schatzmeisterin für die Finanzen zuständig ist.

Warum der Dialekt so wichtig ist

Alle drei Frauen betonen den Spaß beim Spielen und Proben, bei denen viel gelacht würde – auch über sich selbst – sowie den guten Zusammenhalt in der Gruppe. Einig sind sie sich auch, dass der Dialekt eine wichtige Rolle beim Frauenkaffee spiele. Das wollen sie unbedingt erhalten und die jungen Spielerinnen unterstützen, die Mundart zu pflegen. Daher denken die Drei längst noch nicht ans Aufhören.

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Auf die Frage, welche Stücke ihnen am meisten in Erinnerung geblieben sind, fällt Angelika Morath-Müller und Marga Lenski spontan ein Musik-Stück ein, das sie vor vielen Jahren im Programm hatten. In Anlehnung an die West Side Story ging es dabei um die rivalisierenden armen Dorfmäuse und die reichen Stadtnager. Die dazugehörige Liebesgeschichte geht in der Überlinger Version allerdings gut aus.

Ohne Helfer wäre der Auftritt nicht denkbar

Die Vorbereitungen für den Frauenkaffee fangen immer Monate im Voraus an. Die Stücke sind alle vor Weihnachten fertig, dann folgen die Proben und einige weitere Abstimmungen. Die drei Jubilarinnen räumen ein, ein bisschen detailverliebt zu sein. Bei den Kostümen, der Maske und dem Bühnenbild müsse immer alles stimmen. Jeder Frauenkaffee sei das Ergebnis eines gemeinsamen Einsatzes und ohne die vielen Helfer auch hinter der Bühne nicht denkbar, ist allen wichtig zu betonen. „Das ist eine beseelte Zeit und ich bin gottfroh, wenn es rum ist!“, fasst Marga Lenksi zusammen.