Der Sonntagsumzug scheint nach der Corona-Pause voller und lebendiger als zuvor. Tausende Menschen sind am Nachmittag auf den Straßen und bejubeln die Teilnehmer der Veranstaltung. Und selbst die Hänsele scheinen mehr zu jucken denn je. Das mag auch an einer speziellen Behandlung gelegen haben, die mancher Hänsele vor dem Umzug genießt. In der mobilen „Intensuffstation“ der Billafinger Narren werden ihnen der Stock aus dem Allerwertesten gezogen. „Damit sie besser jucken können“, wie der Billafinger Adrian Veit sagt. Ebenfalls aus Billafingen sind die Selbstversorger angereist. Sie haben allerlei Würmer, Heuschrecken und anderes Krabbelgetier dabei. Ihre Spezialität: Würmer-Burger. „Wenn es mal nix mehr gibt, wissen wir uns zu helfen“, sagt eine von ihnen.

Verschwundene Gin-Kugel aus dem Bodensee

Angereist sind auch die Frickinger Narren. Die haben zuvor die verschwundene Gin-Kugel aus dem Bodensee gefunden, die sie auf ihrem Boot durch die Stadt zogen. Deren Inhalt wollten sie aber keinesfalls für sich behalten, sondern reichlich mit den Umzugsbesuchern teilen.

Bild 1: Volle Gassen in der Altstadt: Tausende kommen zum Sonntagsumzug
Bild: Jürgen Baltes

Unterdessen haben der Überlinger Hafenmeister Michael Kuthada und sein Team eine mobile Fahrrad-Servicestation im Schlepptau. Denn von den 3.500 Radlern, die im Sommer täglich hinterm Hafen vorbeifahren, kommen oft bis zu 20 in sein Büro, brauchen Luft fürs Rad, haben Durst oder müssen aufs Klo. Er fordert daher mehr solcher mobilen Stationen – inklusive hochprozentiger Verpflegung.

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Nicht fehlen im langen Umzugstross darf auch die Überlinger Realschule, die die Gäste zum Eisstockschießen herausforderte – aber auf wundersame Weise immer gewann. Das mag den Slogan erklären: „Wir gewinnen immer“. Und auch viele weitere Stammgäste des Überlinger Sonntagsumzugs sind wieder dabei, ob Rengo-Hexen oder die Sozialeinrichtung Rückenwind für Familien. Und im großen Drehfass der Überlinger Zimmermänner wird so mancher kräftig durchgewirbelt.

Suche nach Standort

„Für jedes Plätzle gieht‘s ä Schätzle“ steht auf dem Schild der Trachtenfrauen. Die erscheinen auf dem großen Überlinger Sonntagsumzug ausnahmsweise mal ganz in Gold. Denn sie suchen einen Standort für ihr Denkmal – einen eigenen Brunnen. „Die Schwertletänzer haben den Olber-Brunnen, wir wollen jetzt auch einen“, sagt eine von ihnen. Offenbar scheint durchgesickert zu sein, dass es Überlegungen dazu gibt. Wie der Brunnen aussehen könnte, zeigen dann gleich auch Bernhard Kitt und Johannes Herbst, die als Trachtenfrauenstatuen eine wirklich stattliche Figur machen.

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