Das Hilfsprojekt des Bad Säckinger Vereins Step Uganda im ugandischen Dorf Bukoba macht weiter Fortschritte. Christina Binder und ihr Mann Bernhard Mutscheller vom Vereinsvorstand waren im vergangenen Monat erneut in Uganda und haben sich die Situation vor Ort angeschaut.
Die beiden engagieren sich im Vorstand des Bad Säckinger Vereins Step Uganda seit langem dafür, dass Kinder und Jugendliche ihre Schulbildung finanziert bekommen. Hierfür begann der Verein 2016 mit dem Bau einer Vor- und Grundschule in Bukobe. In dem kleinen Dorf im Osten Ugandas mussten Kinder davor kilometerweit zur nächsten Schule laufen, weswegen vor allem die Jüngeren oft daheim blieben. Denn durch die unbefestigten Straßen, fehlende öffentliche Verkehrsmittel und starke Regenfälle ist der Fußweg oft gefährlich, berichten Christina Binder und Bernhard Mutscheller. Die Dorfschule besteht mittlerweile aus drei Vorschul- und sechs Grundschulklassen mit jeweils einer Lehrkraft. Während des Aufenthaltes der Vorstandsmitglieder wurde nun der neue Schulleiter eingestellt.
Doch die Schule hat bis jetzt noch keine staatliche Anerkennung. „Die zu erreichen, hat größte Priorität“, so Mutscheller, der Schatzmeister von STEP Uganda ist. Denn nur mit ihr dürfen 2021 die ersten Schulabgänger auch eine weiterführende Schule besuchen. Der wichtigste Schritt, der hierfür noch fehlt, ist ein Sportplatz für die rund 400 Kinder. „Aufgrund der steilen, landwirtschaftlich genutzten Hanglagen ein teures Unterfangen, das nicht von unserem Verein allein getragen werden kann“, betont Binder. Es sei von einem Grundstückswert von ungefähr 15.000 Euro die Rede. Ein solcher Sportplatz könne außerdem
nicht nur von der Schule, sondern vom ganzen Dorf genutzt werden. Deshalb wurde an die Dorfgemeinschaft appelliert, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Was zudem auf dem Programm des Vereins steht, ist der Bau der beiden letzten Klassenzimmer. Sie hätten bereits im Februar fertig gestellt werden sollen, doch durch lang andauernden Regen und das felsige Gelände verzögerten sich die Arbeiten.
Des Weiteren sind ein Lehrerzimmer und eine Küche geplant. Denn die Grundschulkinder bekommen hier täglich Mittagessen, das bisher über offenem Feuer zubereitet wird. In der Regenzeit ist hierfür eine Alternative erforderlich.
Gebaut werden alle Gebäude aus sogenannten ISSB-Mauersteinen. Diese bestehen aus einheimischer roter Erde, Sand, Wasser und einem geringen Anteil Zement. „Der Vorteil hierbei“, erklärt Christina Binder, „ist, dass die Steine nicht gebrannt werden müssen. Das heißt, es müssen keine Bäume dafür gefällt werden.“ Denn der Verein hat eine Maschine mit der sich die Mauersteine von Hand und vor Ort pressen lassen und anschließend an der Luft trocknen müssen. Dadurch werden Arbeitsplätze geschaffen, eine günstigere Produktion ermöglicht und der Transportweg von auswärts gespart, auf dem Steine oft kaputt gehen.
Jugendliche, die das Grundschulalter überschritten haben, sind im Kinderhaus in Mbale, der nächstgrößeren Stadt, untergebracht. Hier haben sie nämlich die Möglichkeit, auf weiterführende Schulen, Berufsschulen oder Universitäten zu gehen. Doch da der Verein nicht genug finanzielle Mittel hat, um jedem der Kinder irgendwann eine weiterführende Schulbildung zu ermöglichen, sei er auf Patenschaften angewiesen. Denn je mehr es davon gibt, desto mehr Kinder bekommen die Möglichkeit an ihre siebenjährige Grundschulzeit noch eine weitere Schulbildung anzuhängen.
Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie betont Binder: „Wir sind dieses Jahr noch mehr auf Spenden und neue Patenschaften angewiesen, da sonst der laufende Fortbestand der Schule und des Vereins gefährdet ist.“