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Aufmerksam geworden durch den Beitrag im SÜDKURIER („Medizinisch bestens versorgt“ vom 20. Januar 2020) hatten sich die FDP-Kreisräte Klaus Denzinger und Rolf Metzger sowie der Wehrer FDP-Stadtrat Hanspeter Zimmermann auf den Weg gemacht, um sich vor Ort bei Dr. Thomas Honeck ein Bild über das Gesundheitszentrum in Todtnau zu machen. Die Führung durch die Praxisräume machte laut einer Pressemitteilung von Klaus Denzinger deutlich, dass dort eine weit über die normale Landarztpraxis hinausgehende medizinische Versorgung stattfinde. Notfallpraxis und Notarztstandort seien integraler Bestandteil des Medizinischen Zentrums, das Honeck schon seit mehr als 15 Jahren betreibe. Die Ausstattung mit medizinischen Geräten sei für ein Gesundheitszentrum im ländlichen Raum mehr als vorbildlich.

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Die Kommunalpolitiker interessierte laut der Mitteilung vor allem, wie Honeck dieses privat organisierte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) aufgebaut hat, welche Unterstützung er erhielt und ob dieses Modell auch auf andere Praxen übertragbar sei. Die Antwort auf die zweite Frage sei ernüchternd: „Null-Komma-Null Unterstützung“, weder finanziell durch Land oder Gemeinde noch durch hilfreichen Beistand beim Erwerb der notwendigen Arztsitze seitens der Kassenärztlichen Vereinigung.

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Zu schaffen sei dies nur durch unternehmerische Eigeninitiative von vier Ärzten gewesen, die als Teilhaber eine Berufsausbildungsgesellschaft gründeten. Darin liege, so Honeck, auch der entscheidende Unterschied zu anderen MVZs. Der Besitz am Eigentum des MVZ garantiere eine personelle Kontinuität in der medizinischen Versorgung, die bei MVZs in fremder Hand häufig nicht gewährleistet sei. Unterstützt werde diese Kontinuität durch Nebenbetriebsstellen von Ärzten aus dem Raum Freiburg und Lörrach, die wöchentlich Sprechstunden am Gesundheitszentrum Todtnau abhalten. Um diese Kontinuität auch von der Basis her zu sichern, sei die Genehmigung für die Einrichtung einer akademischen Lehrpraxis eingeholt worden. Seit vielen Jahren hätten somit Studierende der medizinischen Fakultät der Uni Freiburg und Ärzte in Weiterbildung die Möglichkeit, in Todtnau ihre Ausbildung zu vervollständigen.

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Voraussetzung sei dafür unter anderem die gute Ausstattung an medizinischen Geräten, die normalerweise nicht in einer Allgemeinpraxis vorhanden seien und deren Gebrauch von den Krankenkassen kostenmäßig nicht erstattet werde. Für die Ausbildung der jungen Ärzte sei der Umgang mit solchen Geräten jedoch unerlässlich. Die Begeisterung für seinen Beruf werde aus jedem Satz von Honeck deutlich. Die drei Kommunalpolitiker seien dankbar für seine erhellenden Ausführungen. In der Mitteilung heißt es weiter: „Wir wollten uns schlau machen in einer schwierigen Materie, die für unsere Bevölkerung von vitalem Interesse ist. Und es hat sich gelohnt, hierher zu kommen. Für uns Kommunalpolitiker ergeben sich aus diesem Besuch dreierlei Erkenntnisse: Erstens: Eigeninitiative tatkräftiger Menschen ist besser als das Warten auf politisches Handeln. Zweitens: Medizinischer Sachverstand vor Ort macht teuere und oftmals tendenziöse Gutachten überflüssig. Und drittens: Ohne ein Miteinander von engagierten Politikern mit der Ärzteschaft wird es keine sachgerechten Lösungen in der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung geben. Deshalb empfehlen wir den Politikern jeglicher Couleur und parlamentarischer Rangordnung einen Besuch bei Dr. Honeck und seinen Mitarbeitern in Todtnau.“ Die Metzger und Denzinger wurden in ihrer Meinung bestärkt, dass auf Kreisebene alle Möglichkeiten unbürokratisch genutzt werden müssten, um eine Verbesserung der Haus- und Fachärztlichen Versorgung zu erreichen.