Vorbei am zweiten Stern rechts, dann immer geradeaus bis zur Morgendämmerung. Wer errät, wohin diese Wegbeschreibung führt? Genau – nach Nimmerland. Hier leben Peter Pan und die verlorenen Jungen, die geflügelte Fee Tinkerbell, Indianer und Pirat Käptn Hook nebst seinen Kumpanen. Wer kennt sie nicht, die mehr als 100 Jahre alte klassische Erzählung von Peter Pan, dem Jungen aus Nimmerland, der partout nicht erwachsen werden wollte.
Im Gloria-Theater in Bad Säckingen verfolgten am Donnerstag und Freitag rund 3400 große und kleine Besucher aus Bad Säckingen und der Region, vom Kindergartenkind bis zum Grundschüler, darunter auch rund 150 Kinder aus Wutöschingen, die in drei Bussen anreisten, die Geschichte von Peter Pan. In insgesamt sechs Vorstellungen, darunter vier Schulvorstellungen, präsentierte das Theater mit Horizont aus Wien das Familienmusical Peter Pan. Das Tourneetheater wurde 1998 von Angela Handler und Clemens Handler gegründet. Gemeinsam mit Gernot Kogler als Mit-Autor und Komponist entstanden seither 14 Musicalproduktionen.
Listig und schlau
Es ist die Geschichte des Mädchens Wendy Darling (Sarah Zechner), das eines Nachts Peter Pan (Georg Hasenzagl) nach Nimmerland folgt. Dort bestehen Wendy, Peter Pan, die Fee Tinkerbell und die verlorenen Jungen viele Abenteuer. Sie unterstützen Peter Pan im Kampf gegen den bösen Käptn Hook (Tobias Nessweda) und seine Piraten. Peter Pan ist ein lustiger Kerl: Er kann nur bis auf vier zählen. Er weiß auch nicht, was ein Kuss ist. Dafür ist er listig und schlau, rettet die Indianertochter Tiger-Lily vor den Piraten. Hook, der Pirat mit dem Enterhaken statt einer Hand, wird am Ende aufgefressen, von einem Krokodil, in dessen Bauch eine Uhr tickt.
Das Musical kommt bei den Kindern genauso gut an wie bei den sie begleitenden Erwachsenen. Dafür sorgen neben der humorvollen Aufführung auch die flotten und einschmeichelnden Melodien wie etwa „Im Nimmerland„ oder „Ich muss gar nichts“ von Peter Pan. Während der Aufführung sitzen alle in gespannter Erwartungshaltung auf den Sitzen. Wobei – das eine oder andere Kind rutscht doch schon mal vorsichtshalber auf Mamas Schoß – sicher ist sicher. Obwohl: „Es gibt doch gar keine Piraten“, ruft ein Kind. Naja, in Nimmerland halt schon. Auch wenn sie dort etwas dumm sind. Vielleicht rufen die Kinder auch deswegen ganz laut „Nein!“, als sie von Käptn Hook gefragt werden, ob sie auch einmal Pirat werden wollen?