Verena Wehrle

Es war ein Jahrzehnt des Terrors und der Veränderungen: Die wilden 70er Jahre. Doch sie waren auch bunt und schrill. Hippies mit einem ausgeprägtem Freiheitsgefühl ertanzten die Welt und wurden mit dem Slogan „Make love not war“ zur Friedensbewegung. Nahezu gleichzeitig trieben RAF-Terrroristen das Land mit Anschlägen in einen Ausnahmezustand. Wirtschaftlich ging es den Deutschen trotz globaler Ölkrise gut. Die sozialliberale Koalition unter Willy Brandt und später unter Helmut Schmidt sorgte dafür, dass sich eine Art Wohlstandsgesellschaft etablierte.

Werden Sie Zeitzeuge in unserer Sommerserie

Und wie waren die 70er Jahre in unserer Region? Dieser Frage wollen wir mit unserer Sommerserie „Gedächtnis der Region“ nachgehen. Wir begeben uns auf die Spuren dieses Jahrzehnts und suchen dazu Fotos aus den Jahren 1970 bis 1979 zu besonderen Ereignissen. Sind Sie Zeitzeuge und können Geschichten von damals erzählen als Sie in Säckingen, Wehr, Murg, Laufenburg, Rickenbach, Görwihl, Herrischried oder Todtmoos gewohnt haben? Haben Sie Bilder aus dem Jahrzehnt, indem Hotpants ihren Durchbruch hatten und schrille Disco-Mode in war? Dann melden sie Sie sich bei uns.

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Den wohl größten Umbruch erlebte Säckingen mit der Gemeinde- und Verwaltungsreform, wodurch die Stadt 1973 seine Zentralität als Kreisstadt verlor. Rippolingen und Wallbach wurden bereits 1972 eingemeindet. Harpolingen hingegen führte noch ein Jahr lang einen harten Kampf, um die Eigenständigkeit zu erhalten. Jedoch erfolglos. Der Harpolinger Bürgermeister Gotthold Bäumle unterzeichnete mit dem Säckinger Bürgermeister Günther Nufer die Verträge zur Eingemeindung, um so gerade noch einer Zwangseingemeindung zu entgehen. Wie es vielen weiteren Gemeinden bei diesem Prozess erging, lesen Sie in unserer Serie. Wir erinnern auch an die Zwangseingemeindung von Hochsal.

Neue Brücke und neues Krankenhaus

Viele Bauprojekte der 70er Jahre veränderten das Bild der Trompeterstadt. Dazu zählt der Bau der Fridolinsbrücke, die im Jahr 1979 eingeweiht wurde. Mit ihr konnte der Autoverkehr aus der Altstadt verbannt werden. Denn mit ihrer Fertigstellung wurde die Holzbrücke für den motorisierten Verkehr gesperrt. An den Brückenkopf auf deutscher Seite wurde das Gemeinschaftszollamt gebaut. Im Juli 1977 erfolgt die endgültige Baufreigabe für ein neues Krankenhaus mit 198 Betten, ohne Kinderabteilung. Nach genau dreijähriger Bauzeit konnte am 30. Juni 1980 das Krankenhaus in Betrieb genommen werden. Doch dieses Kapitel ist Geschichte: Seit Dezember 2017 ist das Krankenhaus Bad Säckingen geschlossen.

Der heutige Dieselzug Nr. 641017 aus Richtung Basel auf Gleis 2.
Der heutige Dieselzug Nr. 641017 aus Richtung Basel auf Gleis 2. | Bild: Michael Rohrer

Große Veränderungen gab es auch in Sachen Personennahverkehr. Die damals elektrifizierte Wehratalbahn von Schopfheim nach Säckingen wurde am 23. Mai 1971 eingestellt, damit wurden auch die Bahnhöfe Hasel, Wehr, Öflingen und Brennet/Wehratal geschlossen.

Wir freuen uns über Ihre Bilder und Geschichten

Neben diesen und weiteren Themen aus Bad Säckingen erzählen wir in unserer Serie auch Geschichten aus allen anderen Orten in unserem Verbreitungsgebiet. Die Redaktion ist für alle Ideen offen. Wir sind gespannt auf Ihre Bilder und Geschichten.