Bad Säckingen – Erstmals tritt die AfD bei der Bad Säckinger Gemeinderatswahl an. Im Gegensatz zu allen anderen Listen stand deren Spitzenkandidat Jan Hemmer unserer Zeitung nicht für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. „Aus Wahlkampf- und Zeitmanagementgründen“, wie Hemmer schreibt. Die Fragen wurden deshalb schriftlich beantwortet.
Sicherheit und Jugend
Sicherheit und Jugend nennt Hemmer als ersten Schwerpunkt seiner Partei für die Gemeinderatspolitik: „Kann ich als Frau um 21 Uhr mit dem Hund am Rhein Gassi gehen? Oder wird mir hinterhergegangen und im besten Fall, Drogen angeboten?“, sieht Hemmer ein zunehmendes Sicherheitsproblem in der Stadt. „Hier werden wir Konzepte erarbeiten“, kündigt Hemmer an. Er spricht von einer „Erodierung der Sicherheit in den ohnehin schon kritischen Bereichen Parkplatz vor Lohgerbe, Badmattenpark, Bahnhof, Schlosspark und Rheinufer.“ Dies werde sich in den nächsten Jahren noch verschärfen. Hemmer: „Ich finde, der Sportplatz zwischen Bahngleisen und Scheffelschule zeigt genau den Zustand: Vernachlässigung.“ Die Jugend brauche einen Ausweichplatz, einen Ort für sich, damit sie nicht die oben genannten Bereiche beanspruchen müssen.
Innenstadt
Die Innenstadtentwicklung ist ein zweites Problemfeld für den AfD-Kandidaten: Durch die Entwicklung auf dem Sisslerfeld erwartet er Zuzüge und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. „Doch was passiert in fünf Jahren mit Bad Säckingens Innenstadt? Nur noch leer stehende Geschäfte? Leuchten uns die Nagelstudios an, oder die Barber-Shops? Es drohe laut AfD „eine Geschäftemonokultur“ in der Altstadt. „Für viele und vor allem alte Menschen bleibt dann ein längerer Weg zu Alternativen oder der Online-Handel, und als Ersteindruck taugt so ein Eindruck kaum.“ Lösungsansätze für einen attraktiveren Innenstadthandel nennt der AfD-Kandidat allerdings nicht.
Gesundheitsversorgung
Die medizinische Versorgung sieht Jan Hemmer ebenfalls in einem Zustand der „Erodierung“: „Seit sechs Jahren ist das Krankenhaus Bad Säckingen geschlossen, und erst jetzt – nach Kündigungen – zieht ein Gynäkologe in den Gesundheitscampus ein“. Die älteren Menschen, die ihre Ärzteschaft in der Innenstadt wussten, müssten im Einzelfall nun zwei Kilometer weiter in den Gesundheitscampus. Lösungsansätze für den Ärztemangel nennt Hemmer allerdings nicht.
Finanzen
Bei den kommunalen Finanzen sieht Hemmer Einsparungsmöglichkeiten bei „unnötigen Klimaprojekten – bis auf Trinkbrunnen“. Ebenso für obsolet hält er den Ausbau von Radwegen. Einen weiteren Hauskauf für Unterbringungen lehnt die AfD ab.
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