Lange wurde geplant, lange herrschte Unsicherheit, ob überhaupt gebaut wird – nun wurden mit dem Spatenstich für den Neubau der Niederlassung der Kestenholz GmbH am westlichen Stadteingang von Bad Säckingen jegliche Zweifel an der Umsetzung des Projektes beseitigt. Für acht Millionen Euro wird die Kestenholz-Gruppe dort eines der modernsten Autohäuser Europas errichten, nach aktuellsten architektonischen Gesichtspunkten und nach den neuesten Design-Vorgaben des Mercedes-Benz-Konzerns, wie Kestenholz-Geschäftsführer Thomas Kestenholz darstellte. Am 1. Januar 2022 soll der neue Firmensitz bezogen werden.
„Bad Säckingen hat Zukunft, aller Unsicherheiten und Corona-bedingten Begleiterscheinungen zum Trotz.“ So brachte Thomas Kestenholz die Überlegungen der Kestenholzgruppe auf einen Nenner. Tatsächlich hätten aber gerade Unsicherheiten und Corona dazu beigetragen, dass bis zur Vorhabensumsetzung viel Zeit ins Land gezogen sei, wie Kestenholz unumwunden einräumte. Immerhin hatte Kestenholz das Gelände südlich der B34 am Stadtausgang von Bad Säckingen schon vor über drei Jahren von der Firma Asag gekauft und seine Pläne für einen Neubau schon damals publik gemacht.
Jedoch habe der Mercedes-Benz-Konzern erst zum Ende des vergangenen Jahres sein Gebietskonzept so gestgezurrt, dass Kestenholz wiederum zur Investition schreiten konnte: „Mercedes sieht den Standort als zukunftsfähig. Das war eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung.“
Doch dann kam eben Corona, und mit der Pandemie eine durchaus harte Zeit für die KfZ-Branche: „Nach drei schweren Monaten geht es jetzt wieder aufwärts. Wir werden wohl mit einem blauen Auge davonkommen“, erklärt Kestenholz. Und auch Zukunftangst kennt Kestenholz nicht: „Wir glauben an den Standort, wir glauben an die Marke und daran, dass individuelle Mobilität ein Zukunftsthema ist, bei dem das Auto auch in den nächsten Jahrzehnten eine wesentliche Rolle spielen wird. Deshalb sind wir bereit zu investieren.“
Doch das Warten hat letztlich auch Vorteile mit sich gebracht, denn nun erhält das Bad Säckingen einen „echten Leuchtturm“ an seiner stark frequentierten westlichen Ortseinfahrt, ein Autohaus, modernsten Zuschnitts mit einem Service-Angebot, wie es in Europa noch nicht häufig vorkommt, freut sich Kestenholz: „Wir werden eine einzigartige Service-Struktur schaffen, die für den Kunden größten Komfort bietet und Abläufe erheblich vereinfacht.“ Das Gebäudeinnere sei voll digitalisiert, es gebe das moderne Kauferlebnis, und auch dem „Zukunftsthema Elektromobiliät“ werde laut Kestenholz Rechnung getragen – nicht zuletzt durch zehn Ladestationen im Außenbereich.
Bürgermeister Alexander Guhl verlieh seiner Freude über den Baubeginn in Bad Säckingen Ausdruck: „Für Bad Säckingen ist das eine gute und wichtige Nachricht und zugleich ein tolles Signal, denn das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort ist groß.“ Zugleich werde die Optik des Stadteingangs erheblich aufgewertet. Guhl weiter: „Ich bin überzeugt, dass das Autohaus hier sehr viel Eindruck machen wird.“
Der Neubau und die Zukunft des bisherigen Firmensitzes
- Was zeichnet das neue Gebäude aus? Der zweistöckige Neubau entspricht den aktuellen technischen Standards und bietet zudem Vorteile im Hinblick auf Service und Organisation. Zudem ist es komplett digitalisiert und setzt somit auch im Hinblick auf den technischen Service neue Akzente. Es beinhaltet einen geräumigen Schauraum mit Platz für bis zu sieben Fahrzeuge, eine geräumige Werkstatt, sowie ein Lager für bis zu 7000 Teile, ein Reifenlager für 1500 Radsätze und eine Waschanlage. Insgesamt investiert die Kestenholz-Gruppe an ihrem Standort Bad Säckingen acht Millionen Euro. Alles in allem hat das Gebäude eine Grundfläche von 3500 Quadratmetern. 2400 Quadratmeter sind für Parkplätze und als Präsentationsflächen vorgesehen. Das gesamte Grundstück umfasst etwa 7000 Quadratmeter.
- Warum ist der Bau notwendig? Die Kestenholz Gruppe ist aktuell in Bad Säckingen an der Friedrichstraße 7 vertreten. Das bestehende Gebäude wurde 1922 durch die Daimler AG erstellt, wie Kestenholz erklärt. In den vergangenen Jahren wurden im Frontbereich einige Renovierungen vorgenommen. Im Werkstattbereich wurde hingegen über die Jahre nicht viel erneuert, die Strukturen sind folglich nicht mehr zeitgemäß. Die Kestenholz Immobilien AG konnte 2017 das ehemalige Asag Gebäude am westlichen Stadteingang von Bad Säckingen erwerben, wo nun das neue Autohaus, eines der modernsten in Europa, errichtet wird.
- Wie sieht der Zeitplan aus? Nach dem nun erfolgten Spatenstich wird kommenden Montag mit den Aushubarbeiten gestartet. Der weitere Zeitplan ist verhältnismäßig ambitioniert. Bereits in gut 15 Monaten soll das Projekt abgeschlossen sein und der Neubau bezogen werden.
- Was geschieht mit dem bisherigen Firmensitz in der Friedrichstraße? Die Volksbank Rhein-Wehra hat das Areal bereits gekauft. Die Bank beabsichtigt zum einen, dort die neue Firmenzentrale zu errichten. Außerdem soll ein neues Stadtquartier mit Wohngebäuden, Ladengeschäften und einem Versammlungssaal entstehen. Mit der Realisierung soll jedoch erst ab 2022 begonnen werden, wenn Kestenholz das Areal verlassen hat. (msb)