Er gehört zu den markantesten Bauwerken Bad Säckingens – der nahe des Schlossparkcafés am Rhein gelegene Diebsturm. Doch nicht nur sein Äußeres verleiht ihm eine besondere Bedeutung, als beliebter Ort für standesamtliche Trauungen ist er für Verliebte ein attraktiver Anziehungspunkt für den gemeinsamen Start ins Leben. Seit Anfang des Jahres ist der Turm allerdings nach Auskunft von Standesbeamtin Stefanie Zander bis auf Weiteres gesperrt.
Gesteinsbrocken lösen sich aus den Sandsteinwänden
Nach der letzten Renovierung 1978/79 lösen sich nämlich seit dem Frühjahr 2024 Gesteinsbrocken aus den Sandsteinwänden und den Fensterstürzen und fallen herab – der Diebsturm bedarf also einer Sanierung. Die Folge sei bereits damals eine erste Sperrung des Turmes und eine Notsanierung gewesen.

„Die Festigkeit des Bauwerks ist jedoch absolut gegeben“, erklärte Margit Ulrich, Fachbereichsleiterin Bauen und Technische Dienste, hierzu im Sommer 2024. Die mit dem Landesdenkmalamt abgesprochene Notsicherung habe zunächst eine weitere Nutzung des Turmes möglich gemacht.

Die Sanierung kostet rund 500.000 Euro
Eine von einer Steinrestaurierungsfirma erarbeitete Aufstellung der Schäden am Diebsturm habe nunmehr einen Kostenrahmen von rund 500.000 Euro für dessen fachgerechte Sanierung ergeben. „Wir haben den Betrag angemeldet, die Mittel wurden durch den Gemeinderat bewilligt und stehen nun bereit“, erklärt Ulrich hierzu gegenüber dem SÜDKURIER. Aktuell würden Möglichkeiten zur Förderung der Baumaßnahme durch die öffentliche Hand und die „denkmalschutzrechtlichen Genehmigungen“ geprüft. „Somit kann noch keine Auskunft über den Zeitplan der Durchführung der Maßnahme erteilt werden“, ergänzt Ulrich.
2026 soll der Turm für Verliebte wieder offen stehen
Zu beachten sei in jedem Falle, dass bei der Sanierung des historischen Bauwerkes „ganz besondere handwerkliche Voraussetzungen erfüllt werden müssen“, deren Erfüllung nur durch zertifizierte Steinmetzbetriebe für Steinrenovation möglich sei. „Der Start der Ausschreibungen und die Durchführung der Arbeiten hängt von der erforderlichen Genehmigung des Landesdenkmalamtes ab. Wir gehen davon aus, dass diese noch 2026 durchgeführt werden“, erklärt Ulrich weiter und weist darauf hin, dass sie mit dem Standesamt hierüber in regelmäßigem Austausch stehe.
Das Innere des Turmes sei von den Schäden ohnehin nicht betroffen, erklärte sie bereits im Sommer 2024: „Da schauen wir stets, dass alles sauber und korrekt ist und die üblichen Unterhaltungsarbeiten sind in den letzten Jahren stets sehr gut durchgeführt worden“ – und verwies bereits damals für die Zeit der Turmsperrung auf die schönen Trauort im Schloss Schönau und der Orangerie im Schlosspark.