Die japanische Stadt Nagai feierte im Oktober den 70. Jahrestag ihrer Gründung zusammen mit ihren Partnerstädten. Auch aus Bad Säckingen war eine Delegation angereist. Teilnehmende konnten von diesem internationalen Zusammentreffen einige Erfahrungen mit nach Hause nehmen, schreibt Bernhard Greiner, Leiter der aus 15 Bürgern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung bestehenden Delegation.
Drei Tage Toyo als Auftakt des Japan-Besuchs
Nach dem 13-stündigen Flug ab Zürich folgte zunächst ein dreitägiger Aufenthalt in Tokio. Die Bad Säckinger besuchten Sehenswürdigkeiten wie den Asakusa-Schrein. Hier werden bis heute drei Männer verehrt, die, laut Legende, den ältesten buddhistischen Tempel von Tokyo namens Sensoji im Jahr 628 errichtet haben.
Mit dem Hochgeschwindigkeitszug Schikansen fuhren die deutschen Gäste weiter nach Nagai. Hier ging es auf das Stadtfest im Tsutsutji-Park. „Man hatte uns eine Teezeremonie vorbereitet und für die Bevölkerung, insbesondere für die Kinder gab es Geschicklichkeits- und Wettkampfspiele wie Ringe-Werfen“, schreibt Greiner. Auch seien Samurai-Schwertkämpfe, Tänze und Trommelmusik vorgeführt worden.

Während des Willkommens-Essen seien Geschenke ausgetauscht worden. Nagais Bürgermeister Shigeharu Uchiya habe ein Seidentuch aus der traditionellen handwerklichen Manufaktur überreicht. Greiner übergab einen Druck des Bad Säckinger Künstlers Werner Dietz, der die historische Holzbrücke zeigt.
Stockfisch und Ramen, Bogenschießen und Trommeln
Der zweite Tag in Nagai stand ganz im Zeichen authentischer Gerichte. Wurst, Stockfisch, Ramen und Hiranoka Tamakon-Gelee ließen sich die Delegierten schmecken, schreibt Greiner. Weiter habe es die Gruppe zum Jolmon-Festival verschlagen. Hier übten sie sich mit den einheimischen Besuchern im Bogenschießen und Trommeln – eine Gelegenheit, die Kultur vor Ort ganz nah kennenzulernen.

Einen solch internationales Zusammentreffen eröffnete sich den deutschen Delegierten auch Festtag zur 70. Jahresfeier der Stadt Nagai. Die Stadt war 1954 aus mehreren Dörfern gegründet worden. Zur Feier waren auch weitere Delegationen geladen worden: Aus Dodoma, der Hauptstadt Tansanias, aus Yuki, der japanischen Partnerstadt, aus Shuangyashan City, der chinesischen Partnerstadt. Nach zahlreichen Bühnenehrungen seien auch die Organisatoren der deutschen Delegation, Peter und Regine Haußmann, für ihre Verdienste um die Städtepartnerschaft ausgezeichnet worden, berichtet Greiner. Die Partnerschaft mit Bad Säckingen sei erneuert und bekräftigt worden.

Um auch die junge Kultur der Stadt Nagai kennenzulernen, besuchten die delegierten am vierten Tag die Highschool, sowie eine Mittel- und Grundschule. 13 Schülergruppen präsentierten aktuelle Themen die sie bewegen und gingen mit den Delegierten in die Diskussion. Das sei für beide Seiten sehr spannend und anregend gewesen, so Greiner.
„Eine Städtepartnerschaft ermöglicht unglaubliche Erfahrungen und Erinnerungen“
Mit reichlichen Erinnerung im Gepäck begab sich die deutsche Gruppe am achten Tag auf Rückfahrt nach Tokio. Ihre Reise haben sie mit letzten Besichtigungstouren und schmackhaften Abendessen in traditionellen Restaurants ausklinken lassen. Auf Ihrem Rückflug ließen die Delegierten ihren Aufenthalt Revue passieren.
„Alle Teilnehmer sind sich einig, dass eine solche Städtepartnerschaft unglaubliche Erfahrungen und Erinnerungen ermöglicht“, so Greiner. Er betont die Herzlichkeit der Menschen in Nagai. „Das aufwendige Programm, die Unterbringung in einem Hotel und die individuelle Betreuung mit Übersetzern, Schülerinnen und Schülern war großartig“, lautet sein Fazit. (pm/ego)