Mitten in Bad Säckingen ist das Vodafonenetz gestört, sodass Bewohner auf andere Ortsteile ausweichen müssen, um telefonieren zu können. Selbst Internetverbindungen für Bankgeschäfte seien gerade nicht möglich. Vodafonekunden sind genervt und fragen sich, ob der Funkmast defekt ist oder irgendwelche Reparaturarbeiten an den Leitungen gemacht werden.

Handynutzer sind frustriert
Für Bernhard Biendl aus Bad Säckingen ist diese „Mobilfunkstörung“ seit Tagen besonders frustrierend, weil er seinen sonstigen Aktivitäten mit dem Handy nicht nachkommen kann.
Keinen aktuellen Wetterbericht, keine Zugauskünfte abfragen oder geschweige denn Bankgeschäfte erledigen: Vodafonenutzer Biendl, der in der Hilariusstraße in der Nähe der Heilig-Kreuz-Kirche wohnt, kann von zu Hause aus auf seinem Handy nichts machen. „Es wird einfach keine Verbindung aufgebaut. Bestimmte Internetseiten werden gar nicht aufgerufen. Als wenn die Sendeleistung zu schwach ist“, sagt Biendl. Er habe sich auch schon nachgefragt, ob etwas repariert werde.
Biendl hat sich bereits bei Vodafone beschwert, hofft da auf Rückerstattung und Preisminderung bei der monatlichen Rechnung. Auch Bekannte von ihm sagten, dass die Störungen seit mindestens 14 Tage bestehe. Ihm selbst sei es aber erst vor etwa zehn Tagen aufgefallen, weil er zuvor im Urlaub war.
Geschäftsleute weichen auf Notlösungen aus
Verärgert ist auch der Bad Säckinger Unternehmer Simon Kühn von MyPaketshop, der sagt, dass die Störung bei ihm schon seit dem 16. April, also mittlerweile seit vier Wochen, vorliegt.
„Mit unseren geschäftlich genutzten Vodafone-Rufnummern ist keine zuverlässige Telefonie mehr möglich. Anrufe brechen ab, kommen nicht durch oder sind stark gestört – es ist schlicht keine geschäftstaugliche Verbindung möglich“, so Kühn. Neben der ausgefallenen Telefonie funktionieren auch die mobilen Daten nur in kurzen, instabilen Intervallen. Der Unternehmer, der in seinem Job auf Kommunikation angewiesen ist, nutzt derzeit Umleitungen auf private SIM-Karten, greift auf Messenger-Apps zurück oder telefoniert über WLAN. „Das sind alles nur Notlösungen.“
Einige Bereiche sind besonders betroffen
Vor allem der westliche Teil von Bad Säckingen, im Wohngebiet um die Weihermattenstraße bis zum Gewerbegebiet im Trottäcker und die halbe Altstadt seien von der Mobilfunkstörung betroffen. Auf der Serviceseite von Vodafone wird das bestätigt.
Auf der Störungsseite ist zu lesen: „Wir haben Störungen oder Wartungen gefunden.“ Wer dann auf mehr Informationen klickt, erhält den Satz: „Mobilfunk-Störung. Betroffene Produkte: Internet, Telefonie. Wir arbeiten daran, dass Du Deine Verbindung schnell wieder nutzen kannst.“
Richtig zufriedenstellend ist diese Aussage nicht, auch für die direkt Betroffenen. Gemeinsam mit anderen Geschäftskunden habe Kühn, Marc Seger von ims+ in Wehr und Andreas Calogero Raia, Autowerkstatt in Bad Säckingen, das Mobilfunkunternehmen mehrfach schriftlich kontaktiert und als Antwort bekommen: „Wir sind nicht zuständig“. Statt Lösungen gab es nur „Hotline-Pingpong“, schildert Kühn.
Was sagt Vodafone zu der Störung?
Auf Nachfrage des SÜDKURIER schließlich teilt Vodafone mit, dass im eigentlichen Sinne keine Störung im Mobilfunknetz in Bad Säckingen vorliegt. Vielmehr, so der Vodafonesprecher, führt das Unternehmen seit dem 29. April bis voraussichtlich 19. Mai, 18 Uhr, an der örtlichen Mobilfunkstation auf der Basler Straße die routinemäßigen Wartungs- und Modernisierungsarbeiten durch. „Dabei verstärken wir die Breitbandkapazitäten in unserem Mobilfunknetz“, so der Vodafone-Sprecher Volker Petendorf.
Während der Baumaßnahmen komme es zu Einschränkungen, die sich laut Vodafone nicht vermeiden lassen. Diese Einschränkungen reichen von einem schwächeren Netz bis zu gar keinem Empfang in dem Zeitraum der Abschaltung. Notrufe an die 112 seien davon nicht betroffen und werden weiterhin an die Rettungsleitstelle automatisch übermittelt, damit Rettungssanitäter und Notärzte die Einsatzstelle sehr schnell finden.
Das Unternehmen „bittet betroffene Kunden um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten und um Verständnis“, aber die Arbeiten seien zwingend notwendig, um den dauerhaften Betrieb des Mobilfunknetzes zu gewährleisten.
Ein schwacher Trost für die Betroffenen, doch immerhin ein Lichtblick: Ab Montag, 19. Mai, könnte das Netz also wieder ohne Einschränkungen verfügbar sein.