Der Bau des neuen Kindergartens beim Gesundheitscampus liegt zeitlich im Plan – kostenmäßig sogar leicht darunter. Erfreuliche Nachrichten, die Architekt Franz Michler diese Woche dem Gemeinderat mitbringen konnte. Michler hofft, dass das mit 3,8 Millionen Euro veranschlagte Projekt auch in der Endabrechnung günstiger kommt, als eingeplant – und das, obgleich es schon beim Aushub der Baugrube zu unliebsamen Überraschungen kam. Zum einen stellte sich heraus, dass die Arsenwerte im Boden zu hoch waren. Sie liegen laut Michler bei 27 Milligramm pro Kilogramm Erdreich. Der strenge Arsengrenzwert für Kindergärten liege jedoch knapp darunter bei 25 Milligramm. Bei normalen Wohnbauten schreibe die Altlastenverordnung hingegen nur einen Grenzwert von 50 Milligramm vor, bei Park- und Freizeitanlagen etwa 125 Milligramm und bei Gewerbe- und Industriegrundstücken 140 Milligramm pro Kilogramm Erdreich.
Die oberste kontaminierte Bodenschicht sei deshalb in einer Stärke von 30 Zentimetern abgetragen und durch eine neue Humusschicht ersetzt worden. Nun liegt der Wert laut Michler bei nurmehr elf Milligramm pro Kilo, was dem durchschnittlichen natürlichen Vorkommen von Arsen entspreche. Das abgetragene Material soll außerhalb des Kindergartenareal zur Gestaltung des Geländes verwendet werden. Der Austausch des Humus führte zu Kosten von 23.000 Euro, so Michler.
Arsen kommt vor allem im Schwarzwaldgestein natürlich in höherer Konzentration vor, ebenso kann es auch über Dünger und Pestizide in die Umwelt gelangen. Arsenverbindungen können giftig sein.
Daneben förderte der Bagger beim Aushub die Reste eines alten Gemäuers zutage. Es handelt sich dabei um eine frühere Erziehungseinrichtung mit Landwirtschaft (siehe auch Bericht nächste Seite). Die zugeschütteten Fundamentreste und Wände waren laut Michler auf keinem Lageplan mehr verzeichnet. Hier entstanden weitere Mehrkosten in Höhe von 56.000 Euro. Trotzdem liege man bei den bisherigen Arbeiten 46.000 Euro unter dem Kostenrahmen.