Bad Säckingen – Wenn wieder einmal kein Auge trocken bleibt, die Zuschauer begeisterten Applaus spenden und die Akteure nicht ziehen lassen wollen, dann können es nur die vier von La Le Lu im Gloria Theater in Bad Säckingen sein. Mit ihrem neuen Programm „Alles richtig gemacht“ haben sie sich sofort in die Herzen der Zuschauer gespielt. Ihre Stimmen sind erste Sahne, ihr Humor subtil und frech, ihre Lieder urkomisch und treffsicher. „Heute Abend geht es um Wahrheiten, wir wollen die Spaltung in der Gesellschaft verschwinden lassen“, kündigen sie an.

„Ich mache übrigens Rockmusik“, ergänzt der rocktragende Bariton Frank Valet dann trocken. „Ich vertrete die Minderheit der Puffmütter, ich trage nämlich Puffärmel“, setzt Mezzosopranistin Sanna Nyman noch schelmisch einen drauf. Er habe modisch die Nase vorn, kontert Jan Melzer, der im übrigen „tibetanische Echthaarlocken“ trage. Mit goldenen Schuhe glänzt dagegen Bass Tobias Hanf.

Kann Artikel fünf des Grundgesetzes zur freien Meinungsäußerung auch komisch sein? Ja, doch, dann wenn die vier ihn im Stile eines bulgarischen Frauenchors interpretieren. Dann dürfen sich die Zuschauer in der ersten Reihe kreativ mit Taschenlampen austoben. Dann zeigt Jan Melzer einen Stein. „Der Stein sieht aus wie Bad Säckingen, ich kann sogar die 30er Zonen erspüren“, kalauert er.

Nicht fehlen dürfen die genialen Imitationen verschiedener Politiker von Bass Tobias Hanf. Als Peter Maffay trifft er Karl Lauterbach und fordert eine „flächendeckende Maskenpflicht für Haustiere und Opernsänger“. Auch die Corona-Zeit lassen sie wieder aufleben. Aus „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens wird „es war schon dunkel, als ich im Impfzentrum war“; aus „Waterloo“ von Abba wird „Maskenpflicht“. Dann werden Volkslieder umgedichtet und es heißt „Mustafa zum Städele raus und der Bernd Höcker der bleibt hier“ oder „ was streitet die Ampel am laufenden Band“. Das Publikum ist restlos begeistert und bedankt sich mit tosendem Applaus für einen fantastischen Abend.