Brigitte Chymo, Markus Vonberg, Markus Baier und Andreas Gerber

Die Krisenstäbe in den Gemeinden Region bereiten sich auf den weiteren Anstieg der Coronawelle vor.

Bad Säckingen: Rathausbesuch noch ohne Anmeldung

Hier hat das Rechtsamt die kommende Woche im Auge. Derzeit gibt es neben der landesweiten Verordnung zwar keine strengeren kommunale Regelungen, teilte Rechtsamtsleiterin Muriel Schwerdtner mit. Allerdings könne sich das täglich ändern, sagt sie mit Blick auf die explodierenden Zahlen. So sei eine verschärfte Zugangsregelung zum Rathaus in der kommenden Woche denkbar. Der Rathausbesuch ist im Gegensatz zu anderen Gemeinden derzeit noch unangemeldet möglich. Eine Schließung sei in der kommenden Woche ein möglicher Schritt. Der Rathausbesuch wäre dann nur noch mit Termin möglich, so Schwerdtner.

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Unklarheiten hab es diese Woche teilweise mit der Landesverordnung gegeben. So sei die Hallenbelegung etwa durch Sportvereine zunächst auf Gruppen mit maximal zehn Personen begrenzt worden. Am Freitag sei diese Grenze aber wieder auf 20 Personen korrigiert worden.

Auch in den Schulen nimmt das Infektionsgeschehen zu. So ist die Grundschule Strittmatt komplett geschlossen. Corona-Infektionsfälle gab ...
Auch in den Schulen nimmt das Infektionsgeschehen zu. So ist die Grundschule Strittmatt komplett geschlossen. Corona-Infektionsfälle gab es außerdem in den vergangenen Wochen nach den Sommerferien in einzelnen Klassen der Gewerbeschule Bad Säckingen, der Hebelschule Laufeburg und im Rappensteinkindergarten Laufenburg. | Bild: Felix Kästle


Der Bad Säckinger Gemeindevollzugsdienst, der derzeit mit drei 450-Euro-Kräften verstärkt sei, gehe regelmäßig auf Corona-Streife. Gestern war der Vollzugsdienst im Zuge der landesweiten Quarantänekontrolle unterwegs. Kontrolliert wurde, ob die vom Gesundheitsamt gemeldeten Personen ihre Quarantäne einhalten. Es gebe nur einzelne wenige Verstöße, deren Umstände noch geprüft würden, so Schwerdtner. Wenn jemand vorsätzlich seine Quarantäne verletzt, kann das teuer werden: Laut Bußgeldkatalog können Strafen zwischen 500 und 10.000 Euro erlassen werden – die Höhe kommt auf die Umstände an, beispielsweise ob und wie andere Menschen gefährdet wurden.

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Wehr: Bürgerversammlung abgesagt

Bürgermeister Michael Thater appelliert an die Menschen, sich an die Schutzvorgaben zu halten. Man sei zwar besser vorbereitet, dennoch drohe der „Kontrollverlust beim Infektionsgeschehen.“ Ein neuerlicher Lockdown lasse sich nur vermeiden, wenn alle sich vernünftig verhalten. Die Stadt habe die geplante Bürgerversammlung und die Feier zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Margot Richter aufgeschoben. Soweit möglich, seien Hallen für Vereinsaktivitäten offen. Das Rathaus könne nur nach Terminvereinbarung aufgesucht werden, so Thater. Er hofft, dass das gesellschaftliche in bisheriger Form aufrecht erhalten bleibt. Bei weiter derart steigenden Zahlen rechnet er aber mit „massiveren Beschränkungen“.

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Laufenburg: Einsegnungshallen geschlossen

Laufenburg gehört im Landkreis Waldshut zu den vergleichsweise stark betroffenen Kommunen. Die Stadtverwaltung hat einen Krisenstab eingerichtet, der seit März die Lage ständig bewertet. Bis auf wenige Ausnahmen wurden alle städtischen Veranstaltungen abgesagt, so die beliebte Altstadtweihnacht. „Die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag ist intern vorbereitet, allerdings ist noch nicht entschieden, ob diese tatsächlich stattfindet“, so Bürgermeister Ulrich Krieger. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse wurden die Einsegnungshallen auf den Friedhöfen geschlossen. Das Rathaus ist nur nach Terminvereinbarung zugänglich. Die kommunalen Hallen können für Sport-, Musik- und andere Veranstaltungen benutzt werden. Seit Aufhebung des Lockdowns musste Laufenburg zwei kommunalen Gemeinschaftseinrichtungen mit Corona-Fällen umgehen: Im Kindergarten Rappenstein und der Hebelschule.

Eine Frau bekommt einen Nasenabstrich an einer Corona-Teststation. Die Zahlen steigen dramatisch und steuern auch im Landkreis Waldshut ...
Eine Frau bekommt einen Nasenabstrich an einer Corona-Teststation. Die Zahlen steigen dramatisch und steuern auch im Landkreis Waldshut auf den 50er-Wert zu. Der Kreis Lörrach hat ihn bereits überschritten. | Bild: Marius Becker

Murg: Keine Martinsumzüge

In Murg bleiben kommunalen Einrichtungen vorerst geöffnet. Es gelten die bisherigen Verordnungen. Vereine dürfen mit Hygienekonzept kommunale Hallen nutzen. Die Duschen sind geschlossen. Das Rathaus darf nur mit Mundschutz betreten werden, es gelten die üblichen Hygieneregeln. Die Bürger sind gebeten, ihr Anliegen per Telefon oder E-Mail abzuwickeln. Kommunale Veranstaltungen finden keine statt. Der Seniorennachmittag wurde abgesagt, weitgehend wird es in diesem Jahr auch keine Martinsumzüge geben. Auch am Volkstrauertag wird es keine zentrale Feier geben. Die Gemeinde lässt an jedem Ehrenmal einen Kranz niederlegen. In den Gaststätten wir wie überall durch das Ordnungsamt geprüft.

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Görwihl: Kein Schwimmbad, keine Hallennutzung

In Görwihl musste die Grundschule Strittmatt geschlossen werden. Weil nach der bestätigten Infektion eines von 40 Schulkindern am 13. Oktober auch drei der vier Lehrkräfte in Quarantäne mussten, war kein Präsenzunterricht mehr möglich. Insgesamt waren 18 Personen in Quarantäne. In der Gemeinde sind seit März die Turn- und die Schwimmhalle geschlossen. „Das wird vorerst auch so bleiben. Für die schulische Nutzung erarbeiten wir derzeit ein Konzept. Ob dies dann ebenfalls auf die Öffentlichkeit erweitert werden kann, sehen wir noch“, sagt Bürgermeister Carsten Quednow. Vereine könnten mit Hygienekonzept nur vereinzelt Räumlichkeiten nutzten. Die Hallen würden derzeit aber nicht vermietet, um eine klare Trennung zwischen den verschiedenen Nutzungen durch Vereine, Schulen, Kindergärten und der Gemeinde zu gewährleisten. Rathausbesuche sind nach Termin möglich. Neben vielen Vereinsveranstaltungen wurde auch der Martini-Markt gestrichen. Zum Volkstrauertag werden nur Kränze niedergelegt.

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Rickenbach: Hallen für Vereine noch offen

In Rickenbach sagt Bürgermeister Dietmar Zäpernick: Hallen und Säle seien noch zur Benutzung offen. Die Gemeindeverwaltung prüfe inhaltlich die Hygienekonzepte der Vereine. „Verpflichtet dazu sind wir nicht“, so der Bürgermeister. Für Gänge auf das Rathaus ist auch weiter keine Voranmeldung nötig. Allerdings wird die zuvor stets offene Tür nur noch auf Klingelzeichen geöffnet. Zäpernick: „Wir haben im Wartebereich genügend Platz für drei Personen. Der vierte muss dann draußen warten.“

Herrischried: Eishallen-Entscheidung am Wochenende

Herrischried verfügt über die einzige Eishalle im Landkreis Waldshut. Wie es dort weitergeht, will Bürgermeister Christian Dröse am heutigen Samstag bekanntgeben. Unter Einhaltung der Hygienevorgaben sei die Rotmooshalle weiter verfügbar. Das Rathaus sei nach Terminabsprache für Besuche geöffnet. Die gemeinsame Feier der drei Hotzenwaldgemeinden Herrischried, Görwihl und Rickenbach zum Volkstrauertag werde nach derzeitigem Stand stattfinden.

Todtmoos: Keine Feier zum Volkstrauertag

Die Gemeinde Todtmoos hat aufgrund der neuen Lage bisher weder kommunale Einrichtungen geschlossen noch Veranstaltungen abgesagt. Das betrifft auch das Internationale Schlittenhunderennen, das auf das letzte Januarwochenende 2021 angesetzt ist. Einzig die Feier zum Volkstrauertag wurde gestrichen. Die Wehratalhalle steht den Vereinen mit Hygienekonzept zur Verfügung.