Die Suche nach Unterkünften beschäftigt die Kommunen in der Region derzeit besonders. So sucht die Stadt Bad Säckingen derzeit nach Wohnraum für die Flüchtlinge aus der Ukraine. Man setze auf private Unterkünfte, sagt Christian Heinemann von der Stadtverwaltung. Zugleich würden die Vermieter von Ferienwohnungen direkt angeschrieben. In den Bad Säckinger Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises gebe es noch Platz, die städtischen Unterkünfte seien jedoch vollständig belegt. Einige Flüchtlinge seien bereits privat bei Verwandten oder Freunden untergekommen.

Bleiberecht für ein Jahr

„Tatsächlich gehen wir von einer Flüchtlingswelle aus, die noch größer sein wird als jene in 2016“, sagt Michael Thater, Bürgermeister von Wehr. „Allerdings haben wir eine völlig andere Rechtssituation, da die Geflüchteten aus der Ukraine sofort ein Bleiberecht für zunächst ein Jahr haben und auch sofort arbeiten dürfen“, erklärt er. 'Wir bereiten uns daher zunächst vor, indem wir Wohnraum für die Menschen suchen und schaffen und als Zweites die Kinderbetreuung in Kindergärten und Schulen ins Auge fassen.'

In der Wehrer Flüchtlingsunterkunft seien derzeit nur noch wenige Plätze frei. Aus Sicht des Bürgermeisters brauche es aber auch in großem Maße private Wohnungen, zumindest für die ersten sechs Monate. Aus Wehr seien bereits mehrere Lastwagen an Hilfsgütern in die Ukraine unterwegs und mehrere Sammelaktionen laufen. „Insgesamt ist die Solidarität mit den Opfern des brutalen Angriffskrieges von Putins Armee sehr groß, wir werden aber diese Solidarität auch über Monate brauchen“, so Thater.

Viele Hilfsangebote

„Der Krieg in der Ukraine, ist er auch geografisch weit weg, beschäftigt uns mehr und mehr im Alltag“, schreibt die Gemeinde Herrischried in einer Pressemitteilung. „Viele Hilfsangebote erreichen uns in der Gemeindeverwaltung, für die wir uns sehr bedanken“, heißt es weiter. Auch in der Hotzenwald-Gemeinde wird nach Bürgern gesucht, die privat Wohnraum zur Verfügung stellen können. Unter www.herrischried.de/ukraine gibt es außerdem Informationen zum aktuellen Bedarf – auch nach Hilfsgütern.

Einige aus der Ukraine Geflüchtete sind bereits auf private Initiative hin nach Rickenbach gekommen, berichtet Johannes Schneider vom Amt für Soziales. Für weitere Ankömmlinge werden Wohnungen und Zimmer von Privat gesucht. Auch hinsichtlich der Betreuung würden Vorbereitungen getroffen. Unter anderem soll der Helferkreis reaktiviert werden.

Geflüchtete im Hotel

Die Gemeinde Todtmoos hat jüngst kurzfristig mehr als 120 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Die Menschen wurden zunächst im Hotel Löwen untergebracht. Nun sucht die Gemeindeverwaltung dringend nach Wohnraum, bevorzugt Ferienwohnungen, da die Flüchtlinge im Hotel sehr beengt leben müssen.

Die Gemeinde Murg hatte die Bevölkerung ebenso bereits aufgerufen, nach Möglichkeit private Unterkünfte zur Verfügung zu stellen und daraufhin auch positive Resonanz erhalten, wie Manuel Polder vom Ordnungsamt berichtet. Einige Personen hätten so schon eine Unterkunft gefunden. Die Gemeinde sucht auch nach Möglichkeiten, Liegenschaften, die sich für die Unterbringung eignen würden, anzumieten. Etwa das ehemalige Kinderheim Doll oder das Pfarrhaus der Kirchgemeinde Bad Säckingen-Murg in Pfarrheim. Diese Möglichkeiten würden noch geprüft. Das Murger Flüchtlingsheim ist so gut wie voll belegt und wäre für die Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge zudem nicht geeignet: Dort wohnen im in Frage kommenden Untergeschoss ausschließlich männliche Einzelpersonen.

Von den aktuell 17 in Laufenburg gemeldeten Flüchtlingen wurden 13 in privaten Unterkünften untergebracht. Die Stadt selbst hält zwar eigene und angemietete Wohnungen für Notunterkünfte frei. Die Kapazitäten seien hier jedoch endlich, sagt Bürgermeister Ulrich Krieger. Es werden also weiter private Unterbringungsmöglichkeiten gesucht. Für die Betreuung der Flüchtlinge wurde der Helferkreis Asyl wieder aktiviert.

In Dogern sind derzeit sieben Personen aus der Ukraine angekommen. Diese sind privat untergebracht und wurden auch über private Initiativen nach Dogern geholt. Auch bei der Unterbringung weiterer Flüchtlinge siezt man in Dogeren auf private Wohnungsangebote. Die Flüchtlingsunterkunft ist aktuell voll belegt, wie Bürgermeister Fabian Prause mitteilt. Auszüge würden umgehend dem Landratsamt gemeldet. Dankbar ist man in Dogern für die vielen Hilfsangebote, unter anderem Dolmetscherdienste. Auch verfüge die Gemeinde über einen sehr aktiven Helferkreis für Geflüchtete und einen Integrationsbeauftragte, so Fabian Prause.

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