Bernau – Kurz vor der närrischen Sitzung hatten die Schniidesl die Macht im Bernauer Hochtal erobert, die närrische Gemeinderatssitzung übernahmen aber die Gugge-Dubel. Sieben der Bernauer Gemeinderäte hatten sich eingefunden und wurden an den Ratstisch gebeten. Und auch der entmachtete Bürgermeister Alexander Schönemann fand sich in den Reihen der Räte wieder und erlebte eine Gemeinderatssitzung einmal aus einer anderen Sicht. Redebeiträge und Vorschläge der Gemeinderäte waren erwünscht. Ganz so leicht wie in den normalen Sitzungen machten es die Gugge-Dubel ihnen jedoch nicht. Sie mussten vielmehr vor ihrem Redebeitrag eine Aufgabe erledigen. Und deren Art wurde durch einen Würfel festgelegt, jede Zahl entsprach einer Aufgabe. Da musste ein Lied angestimmt oder eine Pantomime vorgeführt werden. Erst wenn das Dargestellte erraten worden war, durfte das Wort ergriffen werden. Beim Hula-Hoop glänzten die Herren zur allgemeinen Erheiterung nicht mit eleganten Hüftschwüngen.

Ein Thema, das an diesem Nachmittag erörtert wurde, war eine marode Brücke im Ortsteil Hof. Die Gugge-Dubel erklärten sich bereit, die Brücke abzustützen. Mit derartigen Arbeiten haben sie ja so ihre Erfahrung, denn auch in ihrem Vereinsheim, dessen Zustand ebenfalls zu wünschen übrig lässt, mussten sie den Boden des Kellergeschosses abstützen, um nicht im Keller schminken zu müssen, wie einer der Musiker schmunzelnd berichtete. Aber natürlich muss dabei auch etwas herausspringen. Gemeinderat Matthias Schweizer hatte dagegen einen ganz anderen Vorschlag: Die Brücke abreißen, das Wasser in die Wiese leiten und diese im Winter als Schlittschuhbahn nutzen.

Schon lange hegen die Gugge-Dubel den Wunsch nach einem neuen Vereinsheim. Könnte man dafür vielleicht leerstehende Gebäude im Ort nutzen? Vielleicht das alte Feuerwehrgerätehaus? Dort könnte man dann ja auch den Kunstrasen des Sportplatzes, der vor kurzem durch Hooligans beschädigt worden war und ausgewechselt werden muss, als eine Art Teppich auslegen.

Apropos Hooligans: Lisa Köpfer hatte da eine Idee, um gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Einfach einen Wolfszaun um ganz Bernau errichten, um Wölfe und Hooligans gleichermaßen fernzuhalten.

Auch das Thema Windkraft beschäftigte. Vielleicht wäre ja ein Standort im Zipfel, wo auch das Vereinsheim der Musiker steht, eine Alternative. Denn dann hätten sie es nicht weit, um bei Windstille ihre Proben beim Windrad abzuhalten und dieses so anzutreiben. Und vielleicht bietet das Windrad in seinem Inneren auch Platz für Weiteres? Schließlich sind die Gugge-Dubel ja auf der Suche nach einem neuen Vereinsheim.