Irgendwie muss und wird es trotz der Corona-Pandemie weitergehen. Alle Hände voll zu tun hat das kommunal verortete Boni-Team (Bonndorfer Netzwerk Idee) um dessen Leiter Felix Schüle. Was derzeit am meisten beschäftige, sei, das Bonndorfer Programm der Volkshochschule Hochschwarzwald organisatorisch den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, erläuterte Felix Schüle im Gespräch mit dieser Zeitung.
Von den geschätzt 100 bis 120 Bonndorf direkt tangierten Veranstaltungen musste mehr als ein Viertel in dem nach Fasnacht begonnen VHS-Semesters verschoben werden. Ihr Beginn fiel dem Erlass der Corona-Verordnung zum Opfer. Rückmeldungen auf die Verschiebungen oder Unterbrechungen seien überwiegend von Verständnis geprägt, berichtete Felix Schüle. Die VHS habe wegen der Verordnung allerdings auch keine andere Wahl gehabt.
Das Boni-Team sei in den vergangenen Tagen überwiegend damit beschäftigt gewesen, Kursteilnehmern die Unterbrechung oder die Verschiebung der Kursbeginne mitzuteilen, erläuterte Felix Schüle. Allein im Bereich der VHS Hochschwarzwald seien bis zum 19. April rund 100 Kurse mit ungefähr 1000 Teilnehmern von Absagen und Verschiebungen betroffen gewesen.
Die VHS arbeite an ihrem digitalen Angebot, um eine Fernschulung zu ermöglichen. Beispielsweise sei ein Videoclip für Teilnehmer eines Italienischkurses abrufbar. Auch für den Gesundheitsbereich sei dies möglich. Letztlich ersetze dieses Angebot allerdings nicht vollumfänglich einen Präsenzkurs, ist Felix Schüle überzeugt. Es sei allerdings eine gute Ergänzung. Die jetzige Lage biete die Möglichkeit, das digitale VHS-Angebot auszubauen.
Bis dato geht Felix Schüle bei allen unterbrochenen wie auch bei den verschobenen Kursen davon aus, dass sie in diesem Jahr noch absolviert werden können. Entscheidend sei allerdings, dass die Volkshochschule – wie andere Bildungseinrichtungen auch – hierzu von den Behörden grünes Licht erhalte. Die Zukunft werde dann zeigen, ob, wann und wie der Betrieb wieder werde anlaufen können.
Vereine liegen auf Eis
In den anderen Boni-Aufgabenbereichen, die ganz speziell die Vereinswelt umfassen, sei es derzeit doch recht ruhig, sagte Felix Schüle. Aufgrund der durchgängig erfolgten Absagen von Vereinsveranstaltungen und -aktivitäten gebe es auch keine Anfragen, Ehrenamtliche zu unterstützen. Boni bietet eigentlich Hilfe bei Verwaltungsaufgaben, der Veranstaltungsorganisation, beim Knüpfen von Kontakten oder der Informationsbeschaffung an. An Fortbildungsangebote sei derzeit ohnehin nicht zu denken.
Momentan überarbeite das Boni-Team den beinahe zur Makulatur gewordenen städtischen Jahresterminkalender der Vereinswelt und Unternehmen. Von den für Ende März bis Ende Dezember vermerkten 89 Veranstaltungen wurde bereits knapp ein Sechstel definitiv abgesagt oder verschoben. Hoffnungsfroh stimme jedoch, dass bereits Vereinsbuchungen für die Stadthalle im kommenden Herbst vorliegen. Konkret abgesagt wurden im April beispielsweise elf Veranstaltungen.
Eine der beiden Absagen im Mai schmerzt ganz besonders die Bonndorfer Unternehmen. Es ist der HeDu-Ausbildungstag, der am 7. Mai stattfinden sollte und der sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Job- und Infobörse für Bonndorf entwickelt hat. Im vergangenen Jahr informierten bei der zehnten Veranstaltungsauflage 43 Aussteller rund 700 Besucher aus Schulen der näheren Umgebung.
Die Besucher erhalten dabei Einblick in Berufsfelder der Unternehmen Dunker und Hectronic sowie des Handwerks und Handels, der Versicherungsbranche, der Finanzdienstleister und Unternehmen aus dem medizinischen oder gastronomischen Bereich sowie der öffentlichen Arbeitgeber wie etwa Bundeswehr, Zoll, Polizei, Stadtverwaltung und Landratsamt.